Forum: Death-Metal
Thema: Review: Ancst - Summits of Despondency
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 09.09.2020, 12:38
Ancst - Summits of Despondency

Wow, Ancst pulverisieren mit ihrem aggressiven energiegeladen Hardcore Black-Metal auf dem neuen Album „Summits of Despondency“ alles was ich in diesem Jahr in dieser Richtung gehört habe. Sie selbst kategorisieren sich in die genannten Genres ein. Allerdings würde ich noch Death-Metal und Crust dazupacken. Mir gefällt die Scheibe wohl auch so gut, da ich viele Metaleinflüsse von Bands die mir gefallen erkenne. Eine ordentliche Priese moderner Metal à la Heaven Shall Burn, treibende Rhythmen und aggressive Shouts wie bei Disfear, melodische Post-Black-Metallische Einsprengsel die mich stark an King Apathy (Thränenkind) erinnern, ein Gitarrenriff wo mir die Black-Metaller UADA in den Sinn kamen, brutal hämmernde Drums wie bei Keitzer und wiederum Gitarrenriffs die man im Schwedendödsmetal findet.
Das nunmehr 3. Album ist somit der Nachfolger des 2018er Albums „Ghosts Of The Timeless Void“ und erscheint auf Lifeforce Records und dem Bandeigenen DIY-Label Yehonala tapes.
Wie bei ihren energiegeladenen Liveauftritten, wird auch hier schnell und brutal zur Sache gegangen. Aber man kann auch anders und zeigt z. B. bei „Kill Your Inner Cop“ einen atmosphärischen Einstieg.  Bang- und mosh-kompatible Parts gibt es z.B. bei „Inferno“ oder auch „Final Hero“.
Ruhiger, wenn man hier überhaupt davon sprechen kann, und melodisch atmosphärisch geht es bei den Songs „Monotony of Anguish“, „Monolith“ und „Razed Eden“ (toller Frauengesang beim Einstieg) zu. Hier zeigen die Berliner, dass man sich auch mit Midtempo auskennt und softere, tolle Melodien schreiben kann, die unter die Haut gehen.
Die beiden Songs “The Burden of Hope Part I” und “The Burden of Hope Part II” sind eine zusammenhängende Hymne aus großartigen instrumentalen Intro und darauffolgendem, mit kreisenden Gitarren anschwellenden, Post-Black Metal Part gefolgt von einem treibenden Kracher à la Disfear und Konsorten. Stark!
Die Entnazifizierung mit “Denazification” ist über weiten Strecken ein Stampfer der dem modernen NY-Hardcore und harten Moshpit-Geknüppel huldigt.
Die Songtexte sind allesamt depressiv und handeln vom kommenden Tod, Verdammnis, Wut, Verzweiflung und Untergang. Ebenso ist man gegen den Kapitalismus (Monotony of anguish), thematisiert die „Entnazifizierung“ (Denazification) und große Freunde der Polizei sind die Berliner wohl sicher auch nicht (Kill Your Inner Cop).
Auf der Bandcamp-Seite der Band könnt ihr euch bereits drei Songs vom Album anhören.

Resümee: Mit ihrem 3. Album und 24. Output haben die Berliner sich selbst übertroffen. Ausgefeilt, variabel und energiegeladen wird hier ein Mix aus Hardcore, Post-Black-Metal und crustigem Death-Metal zelebriert der einen mitreißt und dazu verleitet seine Behausung als Moshpit- und Hardcorearena in Schutt und Asche zu legen. Aber es gibt zum Glück aus etwas ruhigere atmosphärisch melodische Songs die zum innehalten und durchschnaufen dienen.
Das Album könnte gleichermaßen dem modernen Hardcore und Metalfan, der Crust‘e sowie dem Death Metaller gefallen.


Wertung: 8,5 / 10




Gesamtlänge: 44:39
Label: < Lifeforce Records >
VÖ: 18.09.2020

Tracklist
1. Kill Your Inner Cop
2. Inferno
3. Final Hour
4. Praising the Realm of Loss
5. The Burden of Hope Part I
6. The Burden of Hope Part II
7. Razed Eden
8. Abysm of Existence
9. … of Dying
10. Denazification
11. Monotony of Anguish
12. Monolith

Website: < www.facebook.com/angstnoise >
Bandcamp: < angstnoise.bandcamp.com >

Beitrag von UnDerTaker an 09.09.2020, 12:55

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