Wer kennt ihn nicht – Danny Trejo in seiner Paraderolle als Machete. Die drei Filme von Robert Rodriguez sind längst Kult. Leider trifft das noch nicht auf die Jungs aus Berlin zu, welche sich den Bescheidenen Name Cruenta Venganza gegeben haben – blutige Rache. Müsste eine Band, welche sich der musikalischen Aufarbeitung dieser Filme widmet, nicht auch augenblicklich Kultstatus erreichen? Besonders nach dem Knallerdebüt „Maybe The Legend Is Better“? Eben. Obwohl ihr Erstling größtenteils Missverstanden wurde, konnte sich das Album zu einem Geheimtipp unter den Old School Death Metal Fans mausern.

Nun steht mit „The Man, The Myth, The Legend“ das zweite Album vor der Tür und wartet mit einer Auflage von 25(!!!) Stück auf eine handvoll Todesmetaller, die diese beinahe nostalgische Art der Musik noch zu schätzen wissen. Ich sage hier dasselbe wie beim Debüt: wer eine Hochglanzproduktion ohne Makel erwartet lässt besser die Finger davon. Die Jungs lieben UND leben Old School Death Metal – und dementsprechend hört sich das Album an. Da das nun geklärt ist ab zur Musik.

Grundsätzlich wird uns sehr solider Death Metal der alten Schule geboten. Keine wahnwitzigen Riffs, keine überirdischen Geschwindigkeiten. Einfach „nur“ Death Metal, wie früher. Ganz früher. Gutes Beispiel hierfür ist „Straight Up Or With Some Flair“ – eines meiner Highlights. Der Song mag erst etwas repetitiv anmuten, ich bevorzuge aber die Bezeichnung eingängig. Die Rhythmik ist abwechslungsreich und durchgehend mitreißend. Das Riffing lässt zwischen geshredderten Parts auch technische Finesse aufblitzen ohne dabei absurd zu wirken. Starker Song.

Nächstes Beispiel: „Dressed To Kill“; ordentliches Tempo, geiles Riffing (klingt zwischenzeitlich sehr schwarzmetallig), richtig fette Midtempopassagen und derben Gesang. Hier zeigt die Band eindrücklich, dass man nicht X-Gitarrenspuren aufnehmen muss. Weniger ist manchmal mehr. Wenn es denn nur richtig gemacht wird.

Alles in Allem begeistert mich das zweite Werk nicht ganz so stark wie das Erste, allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass uns die Herren hier ein tolles Album präsentieren, welches durchaus als Tribut an die ersten Death Metal Bands gesehen werden kann. Definitiv ein Geheimtipp für jeden Freund der alten Schule!

Anspieltipp: Straight Up Or With Some Flair, Dressed To Kill

Wertung: 8.0 / 10