Forum: Death-Metal
Thema: Review: Vastum - Hole Below
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 03.11.2015, 17:26
Vastum
Hole Below
20 Buck Spin
Vö:06.11.2015



Selten war die Bezeichnung unserer Seite passender als bei dem was die Amerikaner da auf das unvorbereitete Volk loslassen.
Hell is open...
Die Jungs spielen einen extrem düsteren und brutalen Death Metal, vergleichbares liegt mir nichts auf der Zunge. Dazu wühlen sie grösstenteils im Midtempo, was die Geschichte noch massiver und erdrückender macht. Atmosphärisch ist das absolut die vorderste Reihe im Deathmetal, das dazu laufende Kopfkino präsentiert Hinterwäldlerhorrorfilme oder irgendwelchen kaputten Zombiekram. Unnachgiebig drücken sich die Tracks aus den Boxen direkt in die Gehörgänge, Atempausen bieten nur minimal kurze Pausen die durch Gebetspassagen in Normalgesang besetzt sind oder alptraumhafte Soundscapes offenbaren. Hier und da bricht ein Gitarrensolo durch die tiefschwarze Masse, aber auch dieses arbeitet sich abwärts und stimmt dort wieder in den Chor der Verdammten ein. Die abgrundtiefe, leicht verhallte Growlgesang versucht erst gar nicht sich klar und deutlich auszudrücken, das es in den Texten aber nicht ums Bäumezählen oder Schafestreicheln geht ist durch die abgedruckten Texte offensichtlich.
Auf "Hole Below" offenbart sich dem Hörer eine Soundwand und eine Stimmung mit der man erstmal umgehen (lernen) muss, das hier ist weit weg vom "normalen" Deathmetal wie man ihn kennt. Oder ist dieses Album durch seinen Verzicht und die Reduzierung vielleicht sogar am Kern von DeathMetal angelangt?
Müsste ich vergleichbares heranziehen dann vielleicht Cult of Fire, Hooded Menace, Necros Christos oder die langsameren Stücke von Dead Congregation. "Hole Below" weist keinerlei Verwandschaft mit Deathmetal auf der irgendeiner skandinavischen Strömung folgt oder wie man ihn sonst aus Amerika gewöhnt ist. Der Faden der sich durch dieses Album zieht ist nicht rot sondern schwarz, tiefschwarz und in Pech getränkt. Vastum gelingt dabei noch der Balanceakt das die Platte trotz Temporeduziertheit und erdrückender Aura nicht wie eine beliebiges DeathDoom Album klingt sondern trotzdem noch als lupenreiner Deathmetal durchgeht. Eher kratz "Hole Below" noch an der pestverseuchten Tür des fies schleifenden Blackmetals. Ein Manifest für alle die Kreaturen die im Deathmetal noch immer etwas menschenverachtendes sehen und nicht etwas das sich als vergnügungssüchtige Schlampe verkleidet hat. Nix für weichgespülte Wackenzombies, sondern ehrlicher und puristischer Deathmetal weit weg vom Mainstream. Schön das es soetwas noch gibt.

1. Sodomitic Malevolence < https://soundcloud.com/20-buck-spin/vastum-sodomitic-malevolence >
2. Amniosis < https://soundcloud.com/20-buck-spin/vastum-amniosis >
3. In Sickness And In Death
4. Intrusions
5. Hole Below (A Dream Of Ritual Abuse)
6. Empty Breast < https://soundcloud.com/20-buck-spin/vastum-empty-breast >

< http://vastum.bandcamp.com/ >
< https://www.facebook.com/Vastum-440192535391 >

9 von 10 Punkten

Beitrag von Adyton an 03.11.2015, 18:50
Puh, das ist wirklich krasser Stoff... Ich bin ja normalerweise echt aufgeschlossen, aber das ist definitiv nix für meinen derzeitigen Gemütszustand. Das werde ich mir allerfrühestens in ein paar Monaten geben können, sollte ich dann nochmals drüberstolpern...  

Ansonsten feine Review. Für alle diejenigen, die wirklich mal eine vertonte Vision der Hölle haben wollen, eine echte Kaufempfehlung.

Beitrag von Exorzist an 03.11.2015, 21:21
Gefällt mir gut und soooo abgrundtief böse finde ich das mal gar nicht, da hab ich schon schlimmeres gehört :-)
Beitrag von Adyton an 03.11.2015, 21:41

(Exorzist @ 03.11.2015, 21:21)
QUOTE
Gefällt mir gut und soooo abgrundtief böse finde ich das mal gar nicht, da hab ich schon schlimmeres gehört :-)

Ok...  Dann liegt's wohl doch an meinen zarten Nerven :)

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