Forum: Death-Metal
Thema: Review: Origin - Omnipresent
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 27.05.2014, 18:21
Origin
Omnipresent
Agonia Records
Vö: 04.07.2014



Zu meiner Schande muss ich ja gestehen das ich mit Origin nicht so vertraut bin, aber deren legendären Ruf kenne der Ihnen vorraus eilt.
Umso gespannter war ich auf das was mich auf "Omnipresent" erwartet. Das Album ist das erste mit dem neuen Sänger Jason Keyser (ex-Skinless), unterstützt wird er dabei von Gitarrist Paul Ryan und Bassist Mike Flores. Und die Gesangsleistung des Trio`s ist mehr als ordentlich. Sie decken den gesamten Bereich vom growlen bis zum schreien ab und wirken dabei so als wäre das eine der leichtesten Übungen. Vor allem wirkt es nicht durcheinander, schön aufeinander abgestimmt prallen die verschiedenen Gesangsstile hier aufeinander, teilweise sind sie sogar übereinandergelegt.
Angefeuert werden sie dabei vom ständig präsenten (daher vielleicht der Albumtitel?) Schlagzeug das man mit ordentlich Trigger versehen hat. Das muss man mögen, von mir aus hätte es ruhig auch etwas weniger sein können. Denn das der Einsatz der elektronischen Unterstützung auch in gedrosselter Art funktioniert beweist "Redistribution of Filth", ein ziemlich direkter und geradliniger Track der etwas aus der Art schlägt im Vergleich zum Restmaterial. Den was bei den restlichen Tracks so geboten wird ist schon ganz schön irre, bis man da die ganzen Elemente und Breaks verarbeitet und verstanden hat da vergehen schonmal drei vier Durchläufe. Die brauchte das Album jedenfalls bei mir bis ich ansatzweise die Tiefe und die vielen Details verarbeitet hatte. Das hier ist technischer Deathmetal auf höchstem Niveau, hochkonzentriert und ebenso hochwertig werden die 9 Tracks durch die Boxen geblasen. Als "Entspannungsübung" haben die Jungs aus Kansas noch drei kurze Instrumentals eingebaut die aber nicht stören sondern das deftige Gesamtmaterial etwas auflockern.
Was bei mir für Erstaunen sorgte ist die Tatsache das die wahnwitzige Gitarrenarbeit von nur einem Gitarristen stammen soll, Bands mit zwei Gitarristen sollte hier mal reinhören und werden zumindest einen davon direkt über Bord werfen wenn sie sehen was ein Mann alleine so alles kann. Melodien, Breaks, Leads, alles vorhanden. Manchmal nur kurz aufblitzend, dann und wann entlockt Gitarrist Paul Ryan seinem Instrument auch ganz ungewohnte Töne.
"Omnipresent" ist ein Album mit Langzeitwirkung, erstmal weil es etwas dauert bis man sich reingehört hat und dann weil es durch seine Komplexität und Vielfältigkeit lange für Begeisterung und Unterhaltung sorgt, dieses Album nutzt sich nicht so schnell ab.
Metalcorekids und Co werden sich wahrscheinlich schon nach dem ersten Track entnervt abwenden weil sie einfach nicht die Geduld haben sich in das Album reinzuhören und sich mit ihm zu befassen, denn wer nur eine Aufmerksamkeitsspanne einer Twitternachrichtenlänge hat für den ist das einfach nix.
Kritikpunkte meinerseits sind der übermässige Triggersound und die (mir) teilweise zu hohen Screams. Ansonsten bin ich sehr zufrieden und (nach etwas längerer Warmlaufphase) begeistert von "Omnipresent" und werde mich wohl auch mal den vorangegangenen Alben befassen.

1. All Things Dead
2. THRALL:FULCRUM:APEX
3. Permanence
4. Manifest Desolate
5. Absurdity of What I Am
6. Source of Icon O
7. Continuum
8. Unattainable Zero
9. Redistribution of Filth
10. Obsolescence
11. Malthusian Collapse
12. The Indiscriminate
13. Kill Yourself (S.O.D. cover song)

< https://www.facebook.com/Origin >

8,5 von 10 Punkten

Beitrag von The Lu 999 an 27.05.2014, 18:38
Schönes Review! :ok:
Bin gespannt auf das Material!  :rock:

Beitrag von Exorzist an 27.05.2014, 20:28
Der Vorabsong hat ja schon mal gut geballert !
Beitrag von UnDerTaker an 28.05.2014, 09:01
Hab die ja schon mal (zusammen mit Lu) auf dem PSOA gesehen.
Haben ganz schön Kleinholz gehackt - also zumindest Live kommt die Mucke ganz gut rüber.

Beitrag von ALUCARD an 28.05.2014, 10:19
Hier gibts noch "All Things Dead" mit Lyrics.


Beitrag von Corpsegrinder an 17.08.2014, 17:21
"Omnipresent" macht da weiter, wo "Entity" aufhörte. Exrem verfrickeltes Geballer auf höchstem technischen Niveau (ich weiß, ist etwas doppeltgemoppelt formuliert). Die dreifach herausgebellten Vocals decken wirklich das komplette Spektrum todesmetallischer Genialität ab. Ich bin jedenfalls restlos begeistert von dieser Scheibe & kann sie bedenkenlos weiterempfehlen.  :gitarre:  :rock:
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