Forum: Death-Metal
Thema: Review: Unearthly – Flagellum Dei
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 20.05.2014, 21:36
Unearthly – Flagellum Dei

Auch wenn Unearthly es vielleicht nicht mehr hören können, hier wurde der behemoth´sche Stil anscheinend mit der metallischen Muttermilch aufgesogen. Die Formel lautet fetter Death- und Black-Metal-Sound, rasendes  Double-Bass- und Blast-Inferno und ein Sänger der von der Gesangesleistung sehr an die Satanica-Zeiten von Nergal erinnert (dieses heisere in der Stimme meine ich auch hier wieder erkennen zu können). Die Brasilianer haben sich, wie im Booklet zu sehen, ähnlich martialische Uniformen wie die Polen herstellen lassen, lediglich die Maskerade mit der Nergal und seine Mannen in letzter Zeit auf Fotos in Erscheinung treten entfällt bei diesem Kommando. Was Unearthly von Behemoth unterscheidet ist meiner Meinung nach die etwas melodischere Ausführung der Musik. Hier sind des öfteren epische Melodiebögen und Twin-Gitarren in den Bridges zu vernehmen und Unearthly gehen auch mal zugunsten einer reinen Akkustik-Line vom Hochgeschwindigkeitstrip ab wie am Ende von Baptized in Blood. Blendet man  die Behemoth-Vergleiche dann an dieser Stelle dann mal aus, was bleibt? Rasend schneller, fett produzierter (Achtung Produktion, insbesondere Drums, sehr steril, Hertz-Studios Polen), technisch versierter Death Metal, gespickt mit technisch anspruchsvollen Soli und ordentlich Stakkato-Inferno. Steve Tucker, Ex-Morbid-Angel durfte zu dem Track Osmotic Haeresis Gastgeröchele beisteuern, was man ehrlich gesagt nicht mal merkt, selbst wenn man die Credits durchließt und sich dann sehr während des Songs darauf konzentriert. Interpretationsbedarf bei den Texten gibt es nicht. So wurde zu den Lyrics jeweils eine Erklärung gedruckt, was ausgesagt werden soll. Neben der Thematik der Religionskritik hat man sich hier auch dankenswerterweise anderen Themen gewidmet wie etwa der durchschlagenden Wirkung eines 7.62-mm-Geschosses in Verbindung einer AK 47. Passt ja auch irgendwie besser zur Geschwindigkeit von Unearthly, die ihre Musik meist in entsprechender Geschwindigkeit in den Äther feuern. Für Auflockerung sorgt da noch das Instrumental Limbus, welches aus Digeridoos (?), landestypischen Instrumenten (?) und Drums besteht. Nach knapp 45 Minuten klingt das Album dann ebenfalls mit einem Instrumental aus, welches nahtlos wieder in den Opener überführt, vorausgesetzt, man hat die Muse der Musik nochmals von vorne zu lauschen.

Fazit: Rasender Death-Metal mit Black-Metal-Spurenelementen im Behemoth-Stil, nur etwas Melodischer. Kein Muss in der Plattensammlung aber gut hörbar.  

Anspieltipp: BlackSun (Part I)

Wertung: 7 / 10





Label: < Metalage Productions >
VÖ: 21.05.2014

Tracklist
1. 7.62
2. Baptized in Blood
3. Flagellum Dei
4. Black Sun (Part I)
5. Osmotic Haeresis (Part II)
6. My Fault
7. Eye for an Eye
8. Lord of All Battles
9. Limbus
10. Insurgency
11. Exterminate




Website der Band: < www.theunearthly.com/fref=ts >

Beitrag von Exorzist an 20.05.2014, 21:44
Habe mir den Stream mal angehört und stimme dir da zu. Nicht schlecht die Mucke, aber ob ich mir das jetzt unbedingt zulegen muss weiß ich so recht auch noch nicht.
Beitrag von UnDerTaker an 20.05.2014, 22:35
Nicht schlecht der Stoff und sehr fein rezensiert.
Übrigens könnt ihr euch zwei Songs vom Album hier:
< https://www.facebook.com/unearthly.official/app_2405167945 >
downloaden.

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