Forum: Death-Metal
Thema: Review: Ephel Duath - Hemmed by Light, Shaped by Darkness
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 02.11.2013, 17:25
Ephel Duath
Hemmed by Light, Shaped by Darkness
Agonia Records
Vö: 19.11.2013



Der Name entspringt dem Herr der Ringe Kosmos und ist die Sindarinbezeichnung für Schattengebirge. Aber dennoch haben wir es hier nicht mit Blind Guardian oder Summoning Klängen zu tun. Die ursprünglich aus Italien kommende Band(mittlerweile lebt man in den USA) spielt progressiven Death Metal, auch gern Tech Death genannt. Was die Gruppe aber von vielen unterscheidet ist das sie trotz des Prog/Tech Anspruches nicht die Wärme innerhalb der Titel verloren haben. Und das gefällt mir ausserordentlich gut, hier herrscht keine klinisch sauberes kaltes Klima, nichts wurde irgendwie aufgeblasen oder extra elektrisch verstärkt. Die Songs verströmen eine warme fliessende Aura, sind trotz teilweise schräger Arrangements nachvollziehbar und sorgen so für langanhaltende Beschäftigung, idealerweise mit Kopfhörern. Ich habe die Scheibe zwar jetzt schon öfters gehört, wage aber zu behaupten das ich die komplexe Breite des Albums immer noch nicht komplett erfasst habe. Sehr spannend und anspruchsvoll arrangiert, aber nicht überfrachtet oder den Hörer überfordernd. Hier merkt man dann doch das keine Neulinge am Werk sind. Kurzes Namedropping zu den Bandmitgliedern: Zum Bandkopf Davide Tiso gesellen sich Gattin Karyn Crisis (Crisis, Karyn Crisis Band), Marco Minnemann (Necrophagist, Kreator, Joe Satriani), Bryan Beller (Dethklok, Joe Satriani, The Aristocrats) und Produzent Erik Rutan (Cannibal Corpse, Hate Eternal) als Gast bei zwei Titeln.
Als Einstieg in die Welt von E.D. bietet sich gleich der erste Track, "Feathers Under My Skin", mit seinem progressivem Start an. Die gegrowlten Vocals kippen immer wieder in heiseren Klargesang und man erarbeitet sich kurze groovige Momente. Grossartig wird es zur Songmitte als wenn die Gitarre immer nur einen Ton anspielt, dabei auf der Tonleiter immer höher klettert und im Hintergrund der Groove einsetzt. Das sind die Momente die ich meine, die die Wärme verströmen trotz des komplexen Aufbaus. Wenn man sich in das Album reingearbeitet hat und es sich festbeisst dann fasziniert es auf lange Zeit. So leicht wie im Einstiegssong machen sie es einem aber nicht immer, "Through Flames I Shield" zum Beispiel hat eine ziemlich tricky Struktur in die man sich erstmal reinfinden muss. Er macht es dem Hörer durch seine Präsentation wahrlich nicht einfach da er sich mal eben sämtlichen Songaufbau- und Songwritingstandards entzieht und dadurch dem Hörgewohnheiten angepassten Ohr sperrig entgegentritt. Vor allem da einen Titel zuvor mit "Those Gates to Nothing" der angenehmste und "einfachste" Song zu hören war. Hier fallen vor allem die weiblichen Vocals auf. Zumindest denke ich das die Stimme weiblichen Ursprungs ist, bei der Stimmenvielfalt die auf dem Album herrscht bin ich mir allerdings nicht ganz sicher. Dieses ist ein weiterer Pluspunkt, den die Vocals auf dem Album sind sehr sehr variabel, decken eigentlich alle erdenklichen Tonlagen ab und gehen weit über den Deathmetal Kosmos hinaus. Ich kann eigentlich garnicht alles beschreiben was so auf dem Album passiert, das sollte jeder mal selber hören und für sich herausfinden. Denn jede Änderung und jeden Wechsel innerhalb der Titel hier zu beschreiben, das würde zu weit gehen. Und ich wüsste auch garnicht ob ich das könnte, ob es mir gelingen würde das Gehörte in Worte zu fassen.
Also Kopfhörer auf, beim hören das tolle Albumartwork würdigen und sich darin verlieren.

1. Feathers Under My Skin
2. Tracing The Path of Blood
3. When Mind Escapes Flesh
4. Within This Soil
5. Those Gates to Nothing
6. Through Flames I Shield
7. Hemmed By Light
8. Shaped By Darkness

8,5 von 10 Punkten

< https://www.facebook.com/EphelDuathOfficial >



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