Forum: Death-Metal
Thema: Review: Amon Amarth - With Oden On Our Side
Eröffnet von: Exorzist

Beitrag von Exorzist an 26.09.2006, 23:48
Endlich liegt der neueste Longplayer der Schweden in meinem Player, nach dem ganzen Hype um die neue Scheibe war ich doch sehr gespannt wohin die Reise der Nordmänner dieses Mal gehen sollte.
Nach dem letzten Output „Fate of Norns“ der für mich eher wie eine auf Sicherheit bedacht komponierte Scheibe klang, die aber trotz allem eine sehr gelungene Scheibe war, hoffte meine Wenigkeit auf etwas mehr Freiraum in den neuen Kompositionen.

Mit dem Opener „Valhall Awaits Me“ bliesen Amon Amarth alle meine Sorgen bezüglich immer gleich klingender Songstrukturen direkt über Bord. Der Song zwingt einen richtig in die Knie, kommt Thors Hammer gleich und nagelt einem direkt auf die Zwölf ! Die Band kommt einem irgendwie befreit und entfesselt vor, irgendwo ganz klar Amon Amarth aber auch ungewöhnlich. Hart und mit einem enormen Drive versehen, stehen hier die Zeichen ganz klar auf Sturm. Sehr geil ! :ok:
„Runes To My Memory“ ist ja bereits bekannt als vorab freigegebener Song und steht klar in der Tradition Klassicher epischer Hymnen wie man sie von den Nordmännern kennt. Der Track besitzt Härte aber auch viel Gefühl und ist mit geilen Riffs und Leads gespickt. Sehr variabler Song mit einem ansteckendem Refrain.
Schnell und treibend geht es mit „Asator“ weiter, Johan legt mit tiefer Stimme zusätzlich mächtig Kohlen ins Feuer. Dieser Song könnte auch genauso gut auf der Avenger CD seinen Platz einnehmen, ein brutaler Track der mit einer filigranen Gitarrenarbeit versehen sich wunderbar in den Hirnwindungen festsetzt. KLASSE
„Hermods Ride To Hel – Lokes Treachery Part 1“ lenkt wieder in ruhigere Fahrwasser und lässt einen andächtig den Hymnenhaften Klängen lauschen. Johan ist wieder in seinem Element, er schafft es Bilder vor dem inneren Auge erscheinen zu lassen und versetzt einen mitten in die Schlacht.
Mit dem Mattenschwingersong „Gods Of War Arise“ geht es mit wunderschönen Melodiebögen im Amon Amarth’schen Stil weiter. Dieser Track besitzt etwas Edles und hat meiner Meinung nach das Zeug dazu ein zweiter Victorious March zu werden. Ich sehe schon jetzt die Matten fliegen, denn A.A. werden diesen Song ? ganz sicher in Ihrem Live-Programm einbauen. Godlike :rock:
Der Titeltrack „ With Oden On Our Side“ besitzt ein paar mächtige Riffs und ist wieder mit einer superben Gitarrenarbeit veredelt. Die gesamte Rhytmussection gibt alles und gereicht Odin damit zur Ehre!
Hier ist sie wieder die Magie ! „Cry Of The Black Birds“ erzeugt mit Leichtigkeit eine Gänsehaut die einen während des Songs nicht mehr verlässt. Magische Momente in denen man mit einer Horde von Nordmännern in den Drachenbooten sitzt, das Schwert in der Hand, mit grimmigem Blick durch meterhohe Wellen pflügt und man die überschäumende Gischt fast auf seinem Gesicht spüren kann.
Göttlich mehr gibt’s dazu nicht mehr zu sagen. :beten:
„Under The Northern Star“ geht nach diesem Hammersong fast etwas unter, aber auch nur fast. In bedächtigem Tempo darf hier die gesamte Band ihr Können unter Beweis stellen. Johan Söderberg und Olavi Mikkonen beweisen hier wieder einmal mehr ihre Klasse, Mann was für ein geiles Riff – das Teil könnte süchtig machen. Johan überzeugt mit seinem Klagegesang und rundet das Ganze passend ab. Ganz großes Kino :exclamation:
Den Abschluss bildet „Prediction Of Warfare“ nach anfänglichen seichten Klängen dreht der Wind und es geht noch mal in die Vollen. Eine gelungene Hookline treibt den Song immer weiter vorwärts, Kernstück des Songs ist aber der tolle akkustische Mittelteil, den Johan mit seiner kernigen Stimme beendet und den Track damit wieder nach vorn peitscht. Sehr gelungener Abschluß !

Amon Amarth ist mit dieser Scheibe ein ganz großer Wurf gelungen, an dem sich alle messen lassen müssen die in diesem Genre mitreden wollen.
Ausserdem ein Album, bei dem sich nach jedem Durchlauf neue Feinheiten erschliessen und somit die Abnutzung gering gehalten wird.

Amon Amarth – With Odin On Our Side, Metal Blade Records, Released 2006


Dafür gibts von mir 9 Bangerpunkte :rock: :rock: :rock: :rock: :rock: :rock: :rock: :rock: :rock: mit der Tendenz zu 10, aber ich hege noch die Hoffnung auf ein paar Magische Momente mehr auf der nächsten Scheibe um dann die Höchstnote zu verteilen.

Das Limitierte Package enthält noch folgende Songs:
Where Silent Gods Stand (Live)
Death in Fire (Live)
With Oden On Our Side (demo)
Hermod's Ride To Hel - Lokes Treachery Part 1 (Demo)
Once Sent From The Golden Hall (Sunlight Recording)
Return Of The Gods (Sunlight Recording)
Ausserdem gibts noch zusätzliche Gimmicks wie Flaschenöffner, Luftballons, Autoaufsteller, Poster etc.


Beitrag von Höllenfürst an 27.09.2006, 21:13
Na da wird's aber Zeit, dass ich mir die Scheibe beim UDT abhole.
Geiles Review. Bin mal gespannt, ob die mich auch so vom Hocker reißt.

Beitrag von Exorzist an 28.09.2006, 21:24
Dachte nach den Meinungsunterschieden zum neuen Album würde hier vielleicht ne Diskussion enstehen, oder ich würde verbale Sackschläge einstecken müssen ? :sagrin: . Aber anscheinend sind die HIO Members mit meiner Interpretation der Scheibe ja konform oder ...? :oo:

@Hölli und schon mal reingehört ?

Beitrag von RedDevil an 28.09.2006, 21:46
ich bin noch nicht so weit ;)
Beitrag von UnDerTaker an 29.09.2006, 01:11
Nach dem Mitch aka Exorzist bereits seine Meinung kundgetan hat, möchte ich hier auch mal
meine Sicht der Dinge darlegen....

Was musste man mach dem ganzen Getue um das neue Album der Schweden erwarten? Ein neuer
Knaller mit deutlich mehr härte als beim letzten Album "Fate Of Norns" musste her. Wie ich finde ist
sind Erwartungen nicht ganz erfüllt worden, zwar ist das Album schneller und härter als
der Vorgänger, jedoch sind meiner Meinung nach zu viele melodic Gitarrenfrickel Parts eingebaut
worden, ohne diese wäre die Scheibe sicher brutaler ausgefallen. Auch empfinde ich die
Soundwand die aus den Lautsprechern kommt manchmal zu heftig, scheinbar meinen zu oft alle 5
gleichzeit in die Instrument hauen zu müssen - weniger kann auch mal mehr sein. Genial finde
den Gesang von Johan Hegg, mal schreit er wie zu den alten "Once sent from the golden hall"
mal grunzt er Abgrundtief - authentischer kann ein Wikinger nicht rüberkommen.
Insgesamt ein gutes Album mit langsamen hymnenartigen sowie schnellen teils thrashigen, von
der Doublebass getriebenen, Stücken. Mal bekommt man eine Gänsehaut ob der Melodien, mal will
man nur noch bangen und moshen.
Hier gebe ich (nur) 8 von 10 Bangern für die Schweden :rock: :rock: :rock: :rock: :rock: :rock: :rock: :rock:



1. Valhall awaits me
Eine schnelle Nummer, thrashig und mit treibender Doublebass. Johan schreit schön böse,
dabei kann man sich gut vorstellen dass solch ein Wikinger keine Angst hat nach dem Tod
in Valhalla einzuziehen, Valhalla awaits me when I die...
Zwischendurch ein melodischer Gitarrenpart der leider das böse und die Wut, die Johan gut rüberbringt,
etwas runterzieht.


2. Runes to my memory
beginnt mit einem tief grunzenden Johan, nicht ganz so schnell wie "Valhall awaits me"
auch hier wieder einige melodische Zwischenstücke der Gitarrenabteilung.


3. Asator
brettert brutal, wieder getrieben durch die Drums, mit Highspeed aus den Speakern. Im hinteren
Teil kommt ein schöner grooviger Moshpart gefolgt von einem Gitarrenpart der eher zur Powermetal-
Fraktion gehört - meiner Meinung unpassend.

4. Hermod's ride to hel - Lokes treachery part I
Die erste Minute beginnt zunächst Instrumental, dann meldet sich Johan zu Wort und singt
von des Götterboten Hermod's Ritt auf Sleipnir, dem achtfüßigen Roß Odins, nach Nifelheim
zu den Hallen von Hel der Todesgöttin, wo bereits die Brüder warten...
ein Zwiegespräch von Hermod und Hel aus der Nordischen Mythologie.
Ingesamt ein sehr melodischer langsamer Song.

5. Gods of war arise
schlägt in die selbe Kerbe, ein 6 Minunten langer Stampfer im gemütlichen Tempo. Schön anzuhören
- etwas zum Geniesen und Matte schwingen.

6. With Oden on our side
wieder ein Song im Midtempo mit einem Sänger der zunächst mit seiner tiefen Stimme aufwartet
und später während die Gitarrenfraktion die melodischen Teile einstreut seine böse Kreisstimme
auspackt - hier würde ich mir mehr davon Wünschen. Im großen und ganzen wird hier mehrfach der
Rhytmus gewechselt und meiner Meinung nach zuviel melodisches Geplänkel eingestreut.

7. Cry of the Black birds
Der vorher bereits veröffentlichte Song beginnt gemütlich und dreht dann mächtig auf....
Ein Nackenbrecher par excellence!

8. Under the northern star
4:17 Minuten zum geniesen und träumen, wieder ein Track der hymnenartig daherkommt. Langsam aber mit
schnelleren Parts und phantastischen Gitarrenmelodien versehen, Johan Hegg singt mal Abgrundtief mal schreit
er wie zu den alten "Once sent from the golden hall" Zeiten.

9. Prediction of warfare
mit 6:38 Minuten ist die grandiose Schlachthymne, um die Fahrt von 50 Wikingerschiffen besetzt mit
2000 Mann die den Iren das fürchten lernen, das längste Stück des Albums. Auch hier ist wieder Midtempo
angesagt. Bei diesen Melodien und ebenso bildlichen Texten kann man selbst abtauchen und mit
den Wikingern ? die Langboote entern um mit dem Schwert in der Hand den Stürmen zu trotzen und den
Gegnern das fürchten lernen...


Die Bonus CD
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Where Silent Gods Stand Guard (Live At Wacken 2004)
Der geniale Auftritt um 2 Uhr Nachts vor immer noch vollem Haus in Wacken. Mit der kultigen Ansage von Johan.

Death In Fire (Live At Wacken 2004)
Ein Stück vom gleichen Gig, wer die Jungs noch nie Live erlebt hat kann sich hier einen ersten Eindruck verschaffen.

With Oden On Our Side (Demo Version)
Eine Demo version des aktuellen Songs. Der Sound ist ziemlich mies, nicht mit dem fertigen Song zu vergleichen.

Hermod's Ride To Hel - Lokes Treachery Part 1 (Demo Version)
Ebenso der Song, wieder diese blecherne Sound. Achtet mal auf den Gesang von Johan, ich glaube da hat der Mixer
beim fertigen Album noch einiges getunt ;)

Once Sent From The Golden Hall (Sunlight Studio Recording 1997)
Ein geiler Song von gleichnamigen Album, leider auch in mieser Qualität.

Return Of The Gods (Sunlight Studio Recording 1997 – Unreleased Song)
Zum Schluß noch ein unveröffentlichter Song, auch diese Hymne hätte durchaus Potenzial um auf CD gepresst zu werden.
Leider nur instrumental...



Beitrag von RedDevil an 16.10.2006, 21:18
Je öfter ich die Scheibe hör, desto besser wird sie :rock:

Eben hab ich mir das Video zu Runes to my memory reingezogen. Man, is das geil. :beten:



Beitrag von Metal\_/ an 20.07.2007, 19:14
Ich habe das Album sofort bestellt als es bei Nuclearblast rauskam und finde es sehr gut, der beste titel meiner meinung nach ist Asator.
Beitrag von BöseDän an 20.07.2007, 19:21
Mir geben AA schon seit Fate of Norns irgendwie nix mehr... Die ersten 5 Alben fand ich ganz cool, aber inzwischen find ich's eher langweilig. Klar, es ist nachwievor ganz gute Musik, aber auch nichts besonderes. Von daher verstehe ich den Hype um die Band absolut nicht.
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