Forum: Death-Metal
Thema: POSTMORTEM - Bloodground Messiah
Eröffnet von: Exorzist

Beitrag von Exorzist an 17.11.2012, 18:08
Review: POSTMORTEM - Bloodground Messiah

Das Berliner Quartett POSTMORTEM hat sich seit dem Brecher Constant Hate (2008)  und dem brachialen Nachfolger Seeds of Devastation (2010)  verdientermaßen  zu einer echten Größe im Bereich Death/Thrash aus deutschen Landen gemausert. Mit dem neuen Album “ Bloodground Messiah“ legt die trinkfeste und sehr sympathische Band mittlerweile ihr sechstes Full-lenght Album vor, welches nahtlos an die beiden Klasse Vorgängerscheiben anknüpft.
Nach dem kurzen Intro “Exordium“ gibt es direkt mit “Under Attack“ die erste heftige Ohrfeige, eine schnelle und treibende Nummer die einem deftig in den Arsch tritt. “Down For The Count“ und das bereits vorab Online gestellte “Santa Muerte“ nehmen ein klein wenig Tempo raus und glänzen mit eingängigem Soundgerüst und einer dichten, fett groovenden Soundwand. Track Nummer 5 “Machinegun Preacher“ groovt ebenfalls wie Hölle und wartet mit feinen Melodicanteilen auf.  Sänger Matthias Rütz kreischt, grunzt und preist uns gekonnt den Machinegun Preacher an – absolut Fett!. Als nächstes folgt “Calling The Undead“ das mit seinem geilen melodischen Riffing für die nächste Metalparty wie geschaffen ist und Live sicherlich wie eine Bombe einschlagen dürfte. Immer wieder beeindruckend was Marcus Marth da so aus seiner Klampfe zaubert, der Mann atmet den Spirit der alten Tage und transportiert diesen klangvoll in die Songs der Band und sorgt so immer wieder für sägende Riffs und blutende Ohren. Im typischen druckvollen Soundgewand ballert “Black Flame“ durch die Gehörgänge, Drummer Max Scheffler nagelt dich mit seiner Doublebass an die Wand , Tilo Voigtländer sorgt mit seinem Bass für die notwendige Dichte der Songs und die gut gesetzten Breaks besorgen dir den Rest. Es geht Schlag auf Schlag, Erholung gibt es hier nicht, denn “White Raven Black Sun“ reitet dich im Galopper-Rhythmus direkt platt. Killendes Riffing meets geniales Songwriting, eine echte Abrissbirne die furios und verdammt knackig den Schädel spaltet. Abgedreht und ganz in der Tradition der Vorgängerscheiben, dreht Rütz am Mikro bei “Falling From Hell“ wieder voll durch. Hier packt er wieder seine ganz eigene Palette an durchgedrehten Vocals aus und schreit, kotzt und grunzt sich wie eine angestochene Sau durch den stampfenden Track – Herrlich. Das Druckmanometer steht bereits im roten Bereich aber POSTMORTEM scheißen drauf und bollern mit “Drowned In Black“ gnadenlos weiter, im gemäßigteren Midtempo wird zu messerscharfen Riffs die derbe Groovekeule ausgepackt und gnadenlos abgerockt.  Den Rausschmeißer macht der etwas düster klingende Song “Can’t Wait To Eliminate“ der mit Tempoverschleppungen und kruden Riffs einen weiteren vorzüglichen Dampfhammer aus dem Hause POSTMORTEM beschließt.

Fazit: Bloodground Messiah bietet wieder alle Trademarks der Band auf, die da heißen: Brachialität, ultrafettes Riffing, powervolle Drums, die unverwechselbare Stimme von Sänger Rütz und eine Soundwand die auf breiter Front wie eine Herde wildgewordener Gnus alles in Grund und Boden stampft. Hört euch nur diese geschlossene Bandformation an, hier gibt es keine technischen Solo-Einlagen, hier wird songdienlich alles in eine Schale geworfen und das Ergebnis brettert einfach nur wie Hölle. Einziger persönlicher Kritikpunkt wäre die etwas in den Hintergrund getretene Rohheit der letzten beiden Alben, die Produktion ist zwar amtlich und haut voll auf die Zwölf, dürfte aber für meinen Geschmack doch etwas räudiger sein.
Wer auf deftigen Death/Thrash mit Groove und schneidenden Riffs steht, kommt auch dieses Mal an POSTMORTEM nicht vorbei. Kauft euch dieses Monster und lasst euch von den Berlinern mit mächtig Spaß in den Backen platt machen !

Anspieltipp: Calling The Undead, White Raven Black Sun

Wertung:  9 / 10

Gesamtlänge:  41:11min



Tracklist
01. Exordium
02. Under Attack
03. Down For The Count
04. Santa Muerte
05. Machinegun Preacher
06. Calling The Undead
07. Black Flame
08. White Raven Black Sun
09. Falling From Hell
10. Drowned In Black
11. Can’t Wait To Eliminate

Website der Band: < http://www.postmortem.de >
Label: War Anthem Records  / VÖ CD 23.11.2012


Beitrag von Höllenfürst an 18.11.2012, 13:55
Werde mir das Scheibchen zulegen, keine Frage.
Aber wie ich schon nach dem ersten Hören sagte, fehlt mir dieses Fiese, Rohe was gerade die "Constant Hate" ausgezeichnet hat.
Ansonten ist das schon ein fettes Teil.....

Beitrag von UnDerTaker an 19.11.2012, 09:41
Habe ja schon zwei mal so am Rande reinhören können, hatte aber immer noch nicht den Eindruck dass es an die Vorgängeralben rankommt, was unter anderem aber auch dem zu sauberen Sound zuzuschreiben ist.
Im übrigen finde ich, dass “Falling From Hell" dieses mal nicht an die verrückten Songs der Marke "Killing days (To Ottis)" rankommt (die ich sehr geil finde).
Muss mir das Teil mal in Ruhe zu Gemüte führen.

Beitrag von ALUCARD an 23.11.2012, 14:16
POSTMORTEM haben ihr neues Album "Bloodground Messiah" komplett als Stream online gestellt.

< http://soundcloud.com/postmortem1 >

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