Forum: Death-Metal
Thema: Nile - Worship the animal
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 19.10.2011, 22:03
Nile – Worship the animal

Nile, hell yeah, guter Einstieg mal wieder ein paar Reviews zu schreiben. Also die MP 3´s der Digi-Promo runtergeladen und erwartungsfroh den Play-Knopf geklickt. Pustekuchen? Ist hier irgendwas schief gelaufen? Das klingt nicht nach Nile. Worship the animal enthält laut beiliegender Info, die ersten Tracks, welche von Nile jemals aufgenommen wurden und vorweg gesagt, das Material ist bis auf die leicht orientalisch angehauchten Melodien in keinster Weise mit dem vorzüglichen und mit technischer Raffinesse vorgetragen Ägyptologen-Death-Metal zu vergleichen, den Nile auf den späteren Releases zelebriert haben. Vor allem der Gesang tendiert hier in eine seltsame Richtung, die eher an einen heißeren Phil Anselmo von Pantera erinnert als an eine alles in Grund und Boden grunzende Death-Metal-Stimme. Gut, nun ist das Material von 1994 und auch Nile dürften mal klein angefangen haben aber diese Recordings sind nur was für Alles-Sammler und absolute Fans der Band die alles haben müssen. Vom Tempo bewegt sich das Ganze auf der schnelleren Doom- bis Mid-tempo-Schiene. Es wird sehr viel und break-lastig auf den Kesseln der Drums rumgerührt. Beispielsweise im Titelsong welcher im Grunde auf einem, in Triolen gespielten Main-Riff aufbaut und von einer tackernden Doubelbass im 4/4-Takt begleitet wird, während chorale Gesänge für melodische Einsprengsel sorgen. Der Gesang besteht aus rauhem Geschrei oder leicht verzerrten Invokationen. Und es werden für Nile-Verhältnisse simple Gitarrensoli dann und wann eingestreut. Worship the animal hat wenn überhaupt einen sehr großen Old-School-Einschlag was ja nicht unbedingt die schlechteste Voraussetzung ist, aber der Gesang wirkt echt unentschlossen und die Lieder insgesamt eher wie Fragmente eines Großen und Ganzen. Die spätere Klasse von Nile kann auf dem diesem Release noch nicht entdeckt werden, denn nur wenige Jahre später wurden bereits solche Hassbatzen wie Ramses - Bringer of war oder  Amongst the catacombs of Nephren-Ka eingetrümmert. Der Vergleich fällt hier eindeutig aus: Alle bisherigen Releases aus dem Hause Nile gleichen den Cheops-Pyramiden während Worship the animaleher was von einer Sandkastenburg hat. Ein Gutes lässt sich der Veröffentlichung dann doch noch abgewinnen: Man sieht, dass auch Nile nur Menschen sind und mal klein angefangen haben!  

Anspieltipp: Nepenthe, der aggressivste Song auf der Platte und mit dem größten Wink in Richtung späterer Leistungen der Band Nile.

Fazit: Nett, sich die Anfänge einer der besten Death Metal Bands überhaupt anzuhören aber ein vorheriges Reinhören sei unbedingt empfohlen.  

Wertung: 5/10



Gesamtlänge: 33:38
Label:< Goomba Music >
VÖ: 27.09.2011

Tracklist

1. La Chant du Cygre
2. Worship The Animal
3. Nepenthe
4. Surrounded By Fright
5. Mecca


< www.myspace.com/nilecatacombs >


Beitrag von UnDerTaker an 20.10.2011, 16:00
Ui, wer hätte das gedacht?
Aber mir ist es auch schon so gegangen. Alte Alben mancher aktueller Bands klingen schon "seltsam". Aber auch anders herum hat man es oft schon erlebt.
Wer kennt nicht Bands die sich (nach persönlichem Empfinden) über die Zeit verschlechtert haben.

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