Forum: Death-Metal
Thema: Review: Liquid Graveyard - On Evil Days
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 01.12.2009, 19:09
Liquid Graveyard - On Evil Days

Death-Metal-Progressive-Pychedelia schimpft sich die Mugge dieses britisch-spanischen Metal-Bündnisses. Hinter der Band steht in erster Linie John Walker von der Death Metal Band Cancer an der Gitarre. Und weil´s manchmal viel Spaß macht mit seinem Lebenspartner was auf die Beine zu stellen, hat er den Sängerposten gleich an seine Schnalle Raquel vergeben. Adrian de Buitléar von Mourning Beloveth und Acaymo D. komplettieren dieses doch recht seltsam anmutende Outfit. Ich habe solche Musik bisher noch nicht großartig vernommen. Als Vergleich werden im Beipackzettel Dominion, Atrox und Opera IX genannt. Zumindest von letzteren hab ich schonmal den ein oder anderen Song gehört.

Aber nun zur Musik. In der Ursuppe des Materials befindet sich ganz klar ein gewisser Anteil an Metal. Schnell wird es auf On evil Days äußerst selten. Fast alles spielt sich im gemäßigten Tempo ab und schrammt manchmal knapp am Highspeed-Doom vorbei. Manchmal kommen die Wurzeln aus Death Metal wie zu Anfang von We live dangerously etwas stärker zum Vorschein. Die meiste Zeit jedoch kommt die Musik eher groovig rockig und eben mit der besagten Portion Psychedelik daher. Diese Atmosphäre wird vor allem über viele gezupfte Passagen und schräge Melodien, aber auch über Sounds, welche in den Siebzigern (Them Greeds) verhaftet zu sein scheinen, erzielt. Sehr schön ist dies in den Strophen des Rausschmeißers Anthead Grotesque zu vernehmen, der doch irgendwie typische Death-Metal-Strukturen aufweist, durch den reduzierten Verzerrungsgrad aber eher mit Gruselatmosphäre denn mit Brutalität reinhaut.      

Was ich Liquid Graveyard eindeutig bemängeln muss, ist die Tatsache, dass die angekündigten bedrohlichen Growls doch sehr in der Unterzahl sind. Zumal ich´s nicht als Growls sondern eher als ziemlich heißer-kehliges Gekrächze bezeichnen würde aber egal. Die meiste Zeit bringt Raquel ihre durchaus hörbare Sopran-Stimme zum Einsatz. Das beraubt Liquid Graveyard dem gewissen Quäntchen Brutalität, welches On Evil Days in meinen Ohren gut getan hätte. Ich finde es überhaupt ziemlich gewagt, solche Musik zu spielen. Für Metalfans finde ich die Chose im Prinzip zu soft. Ob man außerhalb der Metalszene damit auf offene Ohren stößt, ist fraglich. Wenn sich die Protagonisten damit zwischen alle Stühle setzen, würde es mich nicht wundern. Ich denke, das hier ist wirklich nur etwas für Musikfans, die open-minded sind. Da ich mich innerhalb gewisser musikalischer Grenzen (okay Volksmusik fällt raus) auch dazu zählen würde, kann ich auch zugeben, durchaus Gefallen an Liquid Graveyard gefunden zu haben, wenn der Stoff auch nur während bestimmter Gemütszustände gut konsumierbar ist.

Fazit: Nur für bestimmte Leute geeignet. Es gilt sich selbst ein Bild zu machen.

   

Wertung: 7,5 / 10



Anspieltipp: Their Words grow thin, From the Tower  



Gesamtlänge: 50:51
Label: < My Kingdom Music >
VÖ: 12.10.2009

Tracklist
1. Rumours are like Machine Guns
2. Criministers
3. On evil Days
4. Them Greeds
5. Their Words grow thin
6. From the Tower
7. 1760
8. The Blood inside
9. We live dangerously
10. Anthead Grotesque



Website der Band: < www.liquidgraveyard.com/ >
Myspace: < www.myspace.com/liquidgraveyard >

Beitrag von The Lu 999 an 01.12.2009, 22:19
Gut beschrieben, das.... Ganze. "Hybrid" laß sich interessant, aber das Gehörte ist mal gar nicht meins. :gruebel:
Aber solln se machen. Auf nem Gig werden mich die Leute wohl nicht im Publikum finden.  :censored:

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