Forum: Death-Metal
Thema: Review: Survivors Zero -  CMXCIX
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 25.10.2009, 11:19
Survivors Zero -  CMXCIX

Ich habe keine Lust mich jetzt am große Name-Dropping zu beteiligen, nur soviel, Survivors-Zero-Members haben auch schon in solch illustren Bands wie Finntroll und Impaled Nazarene gezockt. Dadurch kann man aber absolut nicht auf das auf CMXCIX gebotene Gerumpel schließen. Death Metal ist das Gebot der Stunde. Das der Zeiger dabei des öfteren leichte Zuckungen in Richtung Thrash und Melodie macht offenbart sich schon beim ersten Durchlauf des Silberlings. Zum Glück nicht die Art von zuckersüßen Melodien, die die meisten Melodic-Death-Schwadrone ihrer Brutalität berauben. Vielmehr wird hier mit unterschwellig böser Melodie gearbeitet. Kein Schönmalerei eben. Hier werden die Saiten eher im Stile von At The Gattes malträtiert. Dies jedoch leichter nachvollziehbar als beispielsweise in Terminal Spirit Disease.  

Gleich der Opener Embrace the Inferno vereint alle Stärken der Band in sich. Ohne Umschweife werden mit einem peitschenden Riff, welches auch Black Metal Bands der etwas glatt polierteren Art passen würde, durchgestartet. Über einen thrashenden Rythmus im Off-Beat wird zu einem doubleguitar-dominierten kurzen Melo gewechselt, um die Auflösung in einem Rferain zu feiern, der ebenso von Scar Symmetry sein könnte Das heißt Open-Chord-Folgen und eine verspielte, zum Teil aus gedoppelten Patterns bestehende Sologitarre, die kräftig mit Effekten belegt wurde. Nochmals der thrashige Rhytmus vom Anfang und dann ein glasklar gezocktes, kurzes aber effektives und vor allem ziemlich klassisches Heavy-Metal-Solo, welches ebenfalls von den symmetrischen Narben verbrochen sein könnte. Dann ist das angezündete Inferno auch schon wieder verloschen. So eilig es die Finnen mit ihren Songs teilweise haben, fast immer ist kesseltechnisch maximal Uptempo angesagt, die Nadel jagt fast nie bis gar nicht in den roten Blastbereich. Auch die restlichen neun Krachmacher nutzen die Stilelemente von Embrace the Inferno. Im Mittelteil von Armageddon Cult werden noch solche Feinheiten wie psychedelisches Gezupfe und passende Leadgitarren eingebaut. Auch Fronter Tommi Virranta gibt sich keine Blöße. Er behherscht die Palette von herzhaftem Gekreisch bis zu den heißeren Grunts, wie sie eher im Death Metal der  nördlich von uns gelegenen Sphären denn in Amerika beheimatet sind. Sehr hervorhebenswert sind wirklich die Sologitarren, die durchaus auch die besten Elemente solcher Gitarristen wie Marty Friedman oder Andy LaRoque (Gods!) verschmelzen.

Allerdings muss ich sagen, dass das Album für meinen Geschmack nach hinten etwas an Gehalt verliert. Schlecht sind die zuletzt plazierten Stücke keineswegs aber der berühmt-berüchtigte Aha-Effekt geht mit der Spielzeit flöten (d.h. will mit dem Metal nichts mehr zu tun haben..., kleiner Witz am Rande). Um das Interesse des Hörers aufrecht zu erhalten sind die Lieder teilweise etwas zu vorhersehbar und gleichförmig ausgefallen.

Fazit: Hier liegt ein gutes Debüt gestandener Haudegen vor mir, welches grob gesagt ein At-The-Gates-Scar-Symmetry-Klon mit hinreichender Eigenständigkeit ist. Die Empfehlung zum Reinhören sei hier durchaus einmal mehr ausgesprochen.
       

Wertung: 7,5 / 10



Anspieltipp: Embracing the Inferno



Gesamtlänge: 37:53
Label: < Hellfest Records >
VÖ: 16.10.2009

Tracklist
1. Embracing the Inferno
2. Armageddon Cult
3. Lucifer Effect
4. Scavengers of Christ
5. Thorns of Rapture
6. Fortress of Lies
7. I Bury Them Deeper
8. I am the Gun
9. Trail of Fears
10. Reclaim My Heritage


Website der Band: < www.survivorszero.com/ >
Myspace: < www.myspace.com/survivorszero >

Beitrag von The Lu 999 an 25.10.2009, 22:24
Klingt gut! Und schön geschrieben =) Die Herren sind mit Hatesphere und Hypocrisy vom 24.01. - 18.02. 2010 auf Euro-Tour!!!  :rock:
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