Forum: Death-Metal
Thema: Review: Prey For Nothing - Violence Divine
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 18.11.2008, 22:31
Prey For Nothing - Violence Divine

Ein gefundenes Fressen für alle, die ihren Death Metal gerne progressiv-technisch goutieren, servieren uns diese vier Metalheads aus dem „gelobten“ Land. Beim Kreuzen im Fahrwasser der allmächtigen Götter Death (neuere) liefern Prey For Nothing keine schlechte Figur ab, wobei sich die vermeintlichen Vorbilder gerne noch ein paar mehr Knoten in die Griffel zauberten, sprich diese Mugge hier nicht ganz so vertrackt daher lärmt. Damit dürfte schon mal grob klar sein, woher die Steife Brise aus dem nahen Osten weht, zumal sich der Gesang von Fronter Yotam „Defiler“ Avni mit seinem Gekreische ebenfalls eher an Chuck Schuldiner (R.I.P) orientiert (Track Nr. 9 Bestowed Upon The Void löst zumindest bei mir nach 2:30 Minuten mit diesem Echoeffekt auf der Stimme ein Aha-Erlebnis aus), denn an anderen Todes-Grunzern. Würde man nicht wissen wo Prey For Nothing herkommen, könnte man auch auf ein Metalkommando aus nördlicheren Breiten oder vom amerikanischen Kontinent tippen. Zumindest in der Melodieführung kann man nicht das, was man gemeinhin wohl als orientalische oder auch landestypische Tonfolgen bezeichnen würde ausspähen. Eine andere, eindeutige Sprache hingegen sprechen die Texte, die Bilder und das Cover. Selbiges ziert eine Mutter Maria die in ihren Händen zärtlich anstelle eines Jesuskindes eine Rakete wiegt (für gemäßigte Gemüter zehntausend Mal angebrachter als aufgeschlitzte Jesuskadaver, brennende Kreuze und Geißböcke). Im Hintergrund steht ein nettes Waffenarsenal im Schiff einer Kathedrale. Und auch die Illustrationen im Booklet sprechen eine eindeutige Sprache, seien es nun orthodoxe Juden, die beten und auf dem Altar vor sich ein paar AK-47-Magazine liegen haben oder das Bild eines Atomkraftwerkes über welches drei nahende Raketen in bester 7.-Klässler-Manier gezeichnet wurden. Wenn die Jungs aus Israel kommen, dann brauchen sie sich zumindest nicht in irgendwelche fantastischen Horrorwelten zu flüchten, dann haben Horror und Verderben Einzug ins reale Leben gehalten.
Was Prey For Nothing mit Violence Divine für eine Botschaft verbreiten wollen entzieht trotz solcher plakativ vordergründigen Offensichtlichkeiten wie …condemned to be destroyed by the M-21 teardrops of God… auf Grund undurchsichtiger Metaphernhaltigkeit meiner Kenntnisse. Ist auch egal, was sie zu berichten haben werden, wird erwartungsgemäß bei genauem Verständnis nichts unbedingt erbauliches sein. Aber die Musik, die hat Durchschlagskraft.

Fazit: Alle Metaler, die auf technisch versierten, progressiven Death-Metal stehen, sollten sich Prey For Nothing mal reinpfeifen. Ich für meinen Teil als großer Death-Fan habe dieses Album für mich entdeckt und muss sagen, dass es mir ausgesprochen gut gefällt!

Wertung: 8,5 / 10





Gesamtlänge: 53:11
Label: < Rusty Cage Recors >
VÖ: 15.09.2008

Tracklist

1. Cowardice
2. The Maw
3. Overture Of Dust
4. Breach
5. Dead Man´s Dream
6. Summoning Sickness
7. Tearing The Fabric
8. Averting Our Eyes
9. Bestowed Upon The Void
10. The Deadliest Rain
11.Blend Into The Darkness
12. Violence Divine


Myspace:< www.myspace.com/preyfornothing >



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