Forum: Death-Metal Thema: Review: Medeia - Medeia Eröffnet von: stalinorgeler Beitrag von stalinorgeler an 04.09.2008, 16:01
Medeia – Medeia Würde man die Länge einer Rezension an die Länge einer CD anpassen, hätte ich Medeia schnell abgefertigt. Denn zur Debatte steht hier lediglich die CD-EP mit vier Stücken und der Spielzeit von knappen 11 Minuten. Die EP soll den Appetit auf die in diesen Tagen kommende zweite Full Length steigern und das gelingt hier mehr als manierlich. Grob umrissen würde ich sagen, die Finnen spielen lupenreinen Todesstahl mit einem klitzekleinen, fast mit Lupen suchbaren Hang zu welchem Core auch immer. Angesiedelt in Tampere, was ja mittlerweile fast einem Qualitätssiegel entsprechen dürfte, kann die Band auch verbuchen, Keijo Niinimaa, den Shouter von Rotten Sound in ihren Reihen zu wissen, nur um mal einen Namen in den Raum zu werfen. Doch ausgerechnet die Vocals würde ich auf dieser EP als mickrigen Schwachpunkt bezeichnen, kreischt sich Keijo doch relativ eindimensional durch die Vorführung. Stimmbändlich hätte das Geschreddere ruhig noch die eine oder andere Nuance mehr vertragen können. Nach einer Einleitung, welche einer Sitzung instrumenteller Transkommunikation entsprungen zu sein scheint, gehen Medeia gleich in die Vollen mit Unholy Communion. Dieses Lied beginnt mit fiesem Stakkatogethrashe und überzeugt im weiteren Verlauf mit mittels Tapping erzeugten kranken Breaks im Corpse-Stil und einem alles niederwalzenden Mittelteil, wie er für das Headbangen auch ohne lange Haare prädestiniert scheint. Nach knappen drei Minuten ist der erste Brecher überstanden und es folgt der, simpel Na1 betitelte zweite Track, welcher Medeia von der melodischeren Seite zeigt. Grund dafür dürfte auch das Keyboard sein, welches ganz dezent im Hintergrund sein Unwesen in Form eines einfachen Songteppichs treibt. Hier kommen die eingangs erwähnten Metalcore-Anteile am besten zur Geltung. Track Nummer drei, Na2 versprüht dank übelsten Artificial Harmonics wieder dieses Corpse-Flair, enthält aber auch Spuren von At-The-Gates-mäßigen Melodiebögen. Mit dem abschließenden breaklastigen Death-Monster Medeia befindet sich meiner Meinung nach der stärkste Track am Ende der EP und ich komme verdammt noch mal nicht umhin, hier schon wieder die Killercombo aus Buffalo, Cannibal Corpse, ins Felde zu führen. Dieses Liedgut hätte über weite Strecken auch auf einem Album der Veteranen in ähnlicher Form vertreten sein können. Danach klingt die Fünf-Minuten Terrine wieder mit dem Stimmgewirr aus dem Äther aus. Zu dieser Band könnte man durch aus mal in Sichtkontakt bleiben. Ach übrigens, das Artwork illustriert irgendwie ziemlich genau den Spruch: ""Wenn Blicke töten könnten ..."" ![]() Gesamtlänge: 11:04 Label: < Fullsteam Records > VÖ: 25.07.2008 Tracklist 1. Unholy Communion 2. Na1 3. Na2 4. Medeia Website der Band: < www.medeiaband.com > Myspace: < www.myspace.com/medeiaband > Beitrag von UnDerTaker an 04.09.2008, 17:38
Jaja, Tampere, da ist Metalmäßig wenigstens etwas los in Finnland. Ansonsten ziemlich öde das Nest.Das aber Keijo Niinimaa etwas dünne singt klingt verwunderlich und core ist nun auch nicht seine Stärke ![]() Beitrag von stalinorgeler an 04.09.2008, 22:55
Nicht direkt dünne, eher so einseitiges Geschrei halt. Aber wie gesagt, dass stört nicht wirklich.
Beitrag von Exorzist an 04.09.2008, 23:40
Hmmm hatte in die Scheibe auch mal reingehört und mir irgendwie mehr erwartet. Kann es nicht genau greifen, aber mir hat irgenwie eine gewisse Rohheit und Druck gefehlt.
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