Forum: Death-Metal
Thema: Review: Arsis – We Are The Nightmare
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 16.04.2008, 16:46
Arsis – We Are The Nightmare

We Are The Nightmare…, das trifft´s zumindest schon mal für jeden der auf straighten rumpeligen Sound mit einfachem Liedaufbau steht, ganz zu schweigen von Leuten, die truestem Schwarzmetal und fröhlichem 08/15-Stumpfsinnsdeath alá SFU (Achtung: eine persönliche Meinung) frönen. Denn auch bei der Musik von Arsis klappt einem das eine oder andere Mal der Kiffer bis zum Bauchnabel runter ob der versierten Musikalität. Hier gibt´s also das altbekannte Problem Technik versus Gefühl. Nach einem kurzen Intro mit akustischen Gitarren, welches als bald von Doublebass-Gehämmer unterlegt wird folgt ein Schwall von Melodien, der sich durch die ganze Langrille zieht, die in der Geschichte der seit 2000 bestehenden Metzelbrüder bereits die Dritte ist. Kaskaden von Arpeggios ergießen sich über einem, wie Splitter nach dem Versuch in ´nem Gewächshaus ein Pflanzloch mit Plastiksprengstoff auszuheben. Und manchmal wird das Giffbrett so schnell malträtiert, das sich die Melodielinien anhören wie ein gutes altes Super-Mario-Spiel auf dem Atari, wenn unser Held nach dem misslungenen Überspringen eines Grabens in den Abgrund latzt und sich jämmerlich alle Gräten bricht (Shattering the Spell).
Wenn die Amis von Zeit zu Zeit unser schon rauchendes Gehirn dann vor dem Totalkollaps bewahren wollen wird das ganze schon mal durchschau- und nachvollziehbarer wie in Sightless Wisdom oder Servants To The Night aber auch nur um im nächsten Moment wieder mit der gerissenen Boshaftigkeit eines Hannibal Lecter aus dem Dunkel heraus zuzuschlagen und einem mit pathologisch genausten Handgriffen die lebenswichtigen Hauptschlagadern zu durchtrennen. Einige Melodien im althergebrachten Double-Guitar-Style sind sogar dafür prädestiniert wie ein Parasit den Kopf zu infiltrieren und dort eine Weile ganz Schmarotzer-like zu verweilen aber prinzipiell bin ich der Meinung, dass man sein Zeit braucht um mit dem Geschreddere warm zu werden. Wo es meiner bescheidenen Meinung nach noch Verbesserungsbedarf gibt ist der Gesang. Der bietet meiner Meinung nach zu wenig Abwechslung und klingt mir ein wenig zu schwachbrüstig und ohne außergewöhnliche Note. Zu der Produktion braucht man natürlich kein Wort mehr zu verlieren. Wie es sich für diese Art von Lala gehört, ist jedes einzelne Instrument in seiner ganzen Pracht herauszuhören. Joa, und wer sich bis hier hin durchgelesen hat, der wartet ja auch sicher auf den obligatorischen Vergleich mit einer anderen Band und da geistert mir die ganze Zeit eine speziell durch den Sinn: Die deutschen Progressiv-Death-Götter von Necrophagist. Zwar gehen Arsis nicht ganz so brutal und bösartig zu Werk und die Riffvielfalt ist nicht ganz so erdrückend wie bei Besagten aber ich denke, diese Richtung trifft´s mal wieder ganz gut.

Fazit: Nach dem geschrieben sollte jeder für sich entscheiden können, ob er sich mal mit dem Fleischermesser ein Ohr vom Cephalus abtrennt und der Band leiht. Für mich steht fest ich bewundere solche Musik mit technisch hohem Anspruch und mir kann´s manchmal nicht abgedreht und maschinenmäßig kalt (steril?!) genug sein. Die Herren Arsis verstehen was vom Finger-Verknotungs-Handwerk und alleine für die wahrscheinlich unzähligen Übungsstunden mit dem Metronom haben sie meinen vollsten Respekt verdient. Jetzt freu ich mich doch direkt auf die Rezension für die neue Arathorn…
Probehören auf der myspace-Seite.

Wertung: 8,5 / 10





Gesamtlänge: 40:43
Label: < Nuclear Blast Records >
VÖ: 18.04.2008

Tracklist
1. We Are The Nightmare
2. Shattering The Spell
3. Sightless Wisdom
4. Servants To The Night
5. Failing Winds OF Hopeless Greed
6. Overthrown
7. Progressive Entrapment
8. A Feast For The Liar´s Tongue
9. My Oath To Madness
10. Failure´s Conquest

Myspace: < www.myspace.com/arsis >



Beitrag von Exorzist an 16.04.2008, 21:49
Wieder mal aller feinst vorgestellt. Aber nach der Lesung bin ich eher geneigt das mir das wieder zu abgedreht ist, da fröne ich doch lieber meinem straighten und  eingängigen Geballer.
Beitrag von Slaypultura an 17.04.2008, 08:54
Wieder mal stimme ich unserem Urexorzisten zu: Liest sich wieder subber, meine liebste Combo wirds aber wohl nich sein, denn auch Necrophagist hauen mich nich wirklich um. Werd aber wohl bei Gelegenheit ma reinhören.. :music:
Beitrag von stalinorgeler an 17.04.2008, 12:03
joa, das ganze is schon ziemlich technokrat, da feu ich mich auch schon auf die nächsten sachen, die ich baldigst verfasse, da wird nämlich einfach nur drauflos gesemmelt  :rock:
Beitrag von Butcher an 17.04.2008, 14:21
Thx für die saubere Vorstellung...Klingt geil,die Scheisse!!! :rock:
Beitrag von Bemme an 17.04.2008, 15:22
müsst ih rimmer so aggressive Musik hören?  :redfinger:
:wobblyeyes:   :rofl:




aber nen feines Review!!!  :rock:

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