Forum: Heavy-Metal
Thema: Review: Anathema - The Optimist
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 13.06.2017, 16:54
Anathema
The Optimist
Kscope
Vö: 09.06.2017



Das Album führt die Story vom 2001er Album "A Fine Day To Exit" fort, dieses endete einst damit das jemand verschwand. Wer allerdings erwartet das hier auch ein musikalischer Schulterschluss zu Werken der mittleren Phase der Liverpooler stattfindet wird enttäuscht.

Anathema setzen ihren eingeschlagenen Weg fort, orchesterartige Arrangements treffen auf Alternative- und Prog Rock. Teilweise übertreiben sie es aber etwas mit der Schwülstigkeit der Songs und kratzen hart am gesichtslosen Pop, bestes Beispiel ist hier der Abschlusstrack "Back to the Start".
Dabei hat man mit "Leaving it behind" den stärksten und kraftvollsten Song an den Albumstart platziert der sofort hängenbleibt und sich im Ohr festsetzt. Dann begleitet man den Protagonisten, den Optimisten, auf seiner Reise durchs Land. Abgerundet wird das durch Feldaufnahmen von genau den Plätzen um die es in dem jeweiligen Song geht, passend dazu gibt es im Booklet auch noch Fotografien der Orte. Dabei geht es mal mehr, mal weniger dynamisch zu Werke. Wie schon erwähnt wird es stellenweise schon verdächtig popig, auf der anderen Seite stehen aber spannend ausufernde Alternativerocker die ihre Strukturen bis zum Postrock ausbreiten. Die durchweg eher pessimistisch dunkle Stimmung wird noch durch eine Vielzahl von Pianopassagen verstärkt.

Wem die Entwicklung der Engländer in den letzten Jahren gefallen hat der wird auch hier wieder ein persönliches Highlight finden, wer in der "Alternative 4" Phase (oder noch früher) steckengeblieben ist für den wird es hier wenig spannendes zu entdecken geben.
Um den Kreis zum 2001er Ideengeber zu schliessen: Auf dem damaligen Artwork war ein am Strand abgestelltes Auto zu sehen an dem sich jemand (der Optimist?) seiner Sachen erledigt hat. (Die Koordinaten des Intros vom 2017er Werk, "32.63N 117.14W", führen direkt zu dieser Stelle.). "The Optimist" ist jedenfalls kein Album für den Strand oder die Fahrt dahin. Aber es eignet sich perfekt für die nächtliche Heimfahrt über die verlassene Autobahn.

1. 32.63N 117.14W
2. Leaving It Behind
3. Endless Ways
4. The Optimist
5. San Francisco
6. Springfield < https://www.youtube.com/watch?v=8y1ROzCUpbU >
7. Ghosts
8. Can’t Let Go
9. Close Your Eyes
10. Wildfires
11. Back To The Start

ANATHEMA ARE:
Vincent Cavanagh - Vocals, Guitar, Keys
Daniel Cavanagh - Guitar, Keys, Vocals
John Douglas - Acoustic/Electronic Percussion
Lee Douglas - Vocals
Jamie Cavanagh - Bass
Daniel Cardoso – Drums

< http://www.anathema.ws/ >

7 von 10 Punkten

Beitrag von UnDerTaker an 14.06.2017, 10:16
Hmm, hatte mir das Album mal im Stream angehört und fand das gehörte sehr soft und poppig. Gut gemacht aber für Metalfans nicht die richtige Kost.
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