Forum: Heavy-Metal
Thema: Review: ANATHEMA - A Sort  Of  Homecoming
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 22.11.2015, 12:58
ANATHEMA
A Sort  Of  Homecoming
Kscope/Edel
Vö:30.10.2015



Von der Band habe ich einiges im Regal stehen, ich muss aber zugeben das meine Sammlung beim 2003er Album "A Natural Disaster" aufhört. Alles danach war mir dann doch zu seicht und zu sehr auf den Mainstream ausgerichtet. Dabei sollte man nicht vergessen das die Band einst zusammen mit My Dying Bride und Paradise Lost die "Peaceville Three" bildete die Meilensteine im Doommetalgenre veröffentlichten. Davon ist heutzutage nichts mehr übrig, ich habe aber dennoch einen riesen Respekt vor dem Werdegang der Band.
Das Konzert wurde am 7.März 2015 in der Liverpool Cathedral aufgezeichnet, von der spektakulären Optik hat man bei der Cd nicht viel, hier ist die Filmversion empfehlenswert. Wem das egal ist der findet auf "A Sort Of Homecoming" einen guten Überblick der Anathema`schen Schaffensphase aus den Alben Distant Satellites, Weather Systems, Were Here Because Were Here, A Natural Disaster und Alternative 4. Diese werden aber nicht in ihrer normalen Form präsentiert sondern in einer Art "stripped down acoustic Show". Dennoch sind die Titel aber klanglich nicht so abgemagert wie Kate Moss zu ihren besten Zeiten sondern sind immer noch recht glanzvoll und oppulent. Was auch daran liegt das neben dem 'Anathema Acoustic' Trio Daniel Cavanagh, Vincent Cavanagh und Lee Douglas als Rhytmussektion noch John Douglas & Jamie Cavanagh auf der Bühne standen, dazu noch David Wesling am Cello (das er ja auch schon auf den Alben Hindsight (2009) und A Moment In Time (2006) spielte) und Violinistin Anna Phoebe.
Mit reinem Metal hat das mittlerweile alles so wenig zu tun wie die Toten Hosen mit Punkrock, dennoch kann man sich diese Werkschau sehr gut anhören. Auch weil sie weit weg ist von biederen Unpluggedsessions anderer Bands und die Titel trotz der Reduzierung immer noch eine sehr grosse Songwritingqualität haben. Und weil da natürlich alles Profis auf der Bühne stehen die genau wissen was sie tun. Man spürt aber auch wie respektvoll sie mit der Umgebung und dem musikalischen Erbe umgehen, es herscht eine sehr ruhige und intime Atmosphäre.

1 The Lost Song Part 2
2 Untouchable Part 1 < https://vimeo.com/144368986 >
3 Untouchable Part 2
4 Thin Air
5 Dreaming Light < https://www.youtube.com/watch?v=4wwu2we1oQU >
6 Anathema < https://www.youtube.com/watch?v=n7TOJt5bQtU >
7 Ariel
8 Electricity    
9 Temporary Peace
10 The Beginning And The End
11 Distant Satellites
12 Take Shelter
13 Internal Landscapes
14 A Natural Disaster < https://vimeo.com/144368457 >
15 Fragile Dreams

Trailer: < https://vimeo.com/137395636 >

< http://www.anathema.ws/ >

7 von 10 Punkten

Beitrag von Adyton an 23.11.2015, 16:09
Hoppla, also das ist ja mal wirklich was ganz anderes. Da ich mich musikalisch als einigermaßen aufgeschlossen bezeichnen würde, habe ich auch mal reingehört.

Also technisch astreine Musik. Seele hat das ganze auch, keine Frage. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das Album gerade zur Weihnachtszeit gut verkaufen wird, wobei ich ANATHEMA keineswegs unterstellen möchte, dass sie eben genau darauf abgezielt haben.
Aber Dank der ruhigen Atmosphäre, zu der Band und Umgebung (Kathedrale) gleichermaßen beitragen, und die im Übrigen nicht – wie so oft bei anderen Bands – aufgesetzt wirkt, sondern wirklich harmonisch rüberkommt, stellt sich schon so ein gewisser „Christmas-Flair“ ein ...  :gruebel: ...  also zumindest jetzt bei mir... :kopfkratz:
Schluss jetzt mit der kitschigen Gefühlsdusselei: Für eine Geschenkidee ist das Album gut. Ich persönlich werde mir es aber nicht zulegen. Fällt mir dann doch zu schwer, mich so lange ruhig zu halten...  ;)

Sehr gute Rezension übrigens! Ich konnte teilweise lachen, z.B. über diesen Kate Moss Vergleich. Wirklich beeindruckt hat mich aber, welchen Respekt du hier gegenüber der Band zollst, gerade eben bei so einem Werdegang! :ok:

Beitrag von UnDerTaker an 23.11.2015, 16:25
Habe bisher nichts von der Band aber hier und da schon mal was gelesen. Jedoch denke ich, dass ich mich nun auch nicht mehr mit dem Stoff befassen muss, da das nichts mehr mit Metal zu tun hat und auch meine sonstigen musikalischen Richtungen nicht trifft.
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