Forum: Heavy-Metal
Thema: Review: Ingrimm – Todgeweiht
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 23.02.2009, 15:23
Ingrimm – Todgeweiht

Wollte ich diesen Silberling zunächst auf Grund meiner nicht vorhandenen Affinität zum Genre des  Mittelalter-Metals jemand beschreiben lassen, der damit mehr anfangen kann, wich meine Skepsis mit mehrmaligem Anhören von Todgeweiht. Denn um es vorweg zu nehmen, hier handelt es sich in meinen Ohren wirklich um Metal und nicht um mit antiquierten Instrumenten voll gestopften Hard-Rock, der mit seltsamen Mittelalter-Versen bei mir mit aller Regelmäßigkeit auf zubetonierte Ohren stößt. Natürlich werden auch hier die gängigen Instrumente wie Drehleier und Dudelsack (Christian Hadersdorfer) bemüht, dies sogar als gleichberechtigt agierend neben der Rhythmusgitarre, da sie hier eine Leadfunktion übernehmen aber omnipräsent bleibt die metallische Ausrichtung, die Ingrimm von ihren bekannten Genrekollegen unterscheiden. Dies schließt die Gesangsleistung von Fronter Stephan Zandt, der neben dem für diese Bands typisch intonierten deutschen Gesang  auch mal hier und da einen blackigen Schrei oder Grunt einbaut und einen stetigen Doublebass-Einsatz sowie gelegentliche Up-Tempo-Passagen und Blasts von Schießbudenartist Klaus Rosner (Teufelsweib) mit ein. Die restliche Besatzung (Gitarre: Alex Haas, Bass: Claudia Urlbauer) zaubert das tragende Grundgerüst, welches  auch als bodenständiger Heavy Metal durchgehen würde und die technische Beschlagenheit der Rhythmusfraktion gut präsentiert. Bei den komplett auf deutsch vorgetragenen Texten wurde glücklicherweise auf „wir-singen-jetzt-mal-wie-der-Walter-von-der-Vogelweide“-Experimente verzichtet. Klar verständlich gibt es hier Texte um die Ohren, die von Bauernaufständen, Vogelfreiheit, Hinrichtungen und eben auch Teufelsweibern handeln und dabei alles andere als platt wirken. Sehr gut ist auch die Umsetzung gelungen, dass sich viele der Texte auf das heutige Leben übertragen lassen und somit eine gewisse sozialkritischen Thematik behandeln (Der Stern).

Fazit: Ich werde nie ein Freund von mittelalterlichem Metal werden aber wenn ich mir diese Musik anhöre, dann nur auf eine Spielart, wie sie von Ingrimm vorgetragen wird. Eben mit genug Metal im Blut.

Anspieltipp: Der letzte Tanz

Wertung: 7,0 / 10






Gesamtlänge: 44:22
Label: < Black Bards Entertainment >
VÖ: 07.11.08

Tracklist

1 Vogelfrei
2 Krieger
3 Ingrimm
4 Todgeweiht
5 Der letzte Tanz
6 Teufelsweib
7 Narrentraum
8 Der Stern
9 Sündig Fleisch
10 Rot
11 Diaboli

Website der Band: < http://www.ingrimm.com/ >
Myspace: < http://www.myspace.com/rockgrimm >



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