Forum: Black-Metal
Thema: Review: Svarta - Befreiung
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 27.10.2020, 12:49
Svarta - Befreiung

Black Metal in Verbindung mit Österreich, da denkt man an Dornenreich und Abigor oder wenn man es aktueller mag an Hagzissa oder Kringa. Svarta hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm, Vergleiche zu den vorangegangenen Werken fallen also aus.

Und zu Beginn dachte ich mir das Dornenreich als Vergleich doch recht gut passt, das kommt wahrscheinlich auch durch den Einsatz von deutscher Sprache in "Omega - Der Tag an dem ich starb".
"Befreiung" darauf zu reduzieren wäre aber zu einfach, unpassend und würde dem Werk nicht gerecht werden. Zwar gleitet man gerne mal in Richtung Melancholie ab, verwurzelt ist die Scheibe aber deutlicher im Black Metal. Der folgt auch gerne mal etwas depressiv-suizidialen Pfaden, allerdings so unaufdringlich das man als reiner Schwarzmetaller gerne mitgeht.

Und obwohl ich des öfteren mit dem Einsatz von deutscher Sprache im Black Metal "fremdele" muss ich sagen das mir "Omega - Der Tag an dem ich starb" sehr gut gefallen hat, die Worte "es geht mir gut" klingen aufgrund ihrer Präsentation nicht sehr glaubhaft. Es tauchen im weiteren Verlauf immer wieder deutsche Textzeilen auf die automatisch dafür sorgen das man genauer hinhört, ein geschickter Schachzug durch den man dann natürlich erste Wiedererkennungsmerkmale setzt. Was jetzt nicht abwertend gegenüber dem restlichen Material zu verstehen ist, aber bei englischem Gesang ist man eventuell des öfteren nicht so bei der Sache als wenn die Texte verständlich und in der Landessprache vorgetragen werden. Wobei ich hier von hochdeutscher Sprache rede, Landessprache bei einer österreichischen Band ist folglich österreichisch. Das das auch funktioniert kann man in "Alpha" nachhören, dem letzten und längsten Titels des Albums. Mir etwas zu lang, aber dennoch sehr gelungen auch durch die Verwendung verschiedener Sprachen.

Sehr angenehm finde ich das Svarta es mit dem Tempo nicht so übertreiben, auch dadurch bekommt "Befreiung" so eine dezenten DSBM Anstrich der der Scheibe gut steht. Doch wie schon gesagt, "Befreiung" funktioniert auch für Leute noch gut die mit dem Genre nichts anfangen können. Shining oder Dark Fortress fielen mir noch ein wenn man einen musikalische Paten für die Platte bräuchte. Oder wenn man Totalselfhatred`s selbstbetiteltes Album für gut befunden hat dann kann man hier auch problemlos zugreifen. Das soll aber alles nur als ungefähre Richtung dienen, Svarta klingen auf dem Album viel zu eigenständig um mit etwas verglichen zu werden. Durch die lange Spielzeit der Titel und ihres komplexen Charakters braucht man etwas Einarbeitungszeit, das "grosse Ganze" der Scheibe erschliesst sich einem nicht sofort da Svarta ihre Aussage nicht auf dem Silbertablet servieren. Das wirkt anfangs unbequem, aber über einige Durchläufe setzt sich das Material immer fester und verzaubert den Hörer mit seiner eigen(willig)en Art.

8 von 10 Punkten



Gesamtlänge: 62:07 Minuten
Label: The Crawling Chaos Records
Vö: 30.10.2020

01 – Omega – Der Tag an dem ich starb
02 – Live. Breathe. End. Rewind.
03 – Yours Truly
04 – IV VI – A Shimmering Light
05 – D
06 – Alpha

< https://thecrawlingchaosrecords.bandcamp.com/album/befreiung >

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