Forum: Black-Metal
Thema: Review: Advent Sorrow - Kali Yuga Crown
Eröffnet von: Nabu

Beitrag von Nabu an 27.09.2019, 21:11
Advent Sorrow - Kali Yuga Crown

Vier lange Jahre mussten Fans der australischen Depressive Black Metal Band Advent Sorrow auf ein neues Album warten. Mit „Kali Yuga Crown“ hat dieses nun ein Ende gefunden. 10 Tracks mit fast 53 Minuten Spielzeit erwarten die geduldigen Fans. Und ich möchte sagen: das Warten hat sich gelohnt.

Wobei ich im selben Atemzug auch bemerken muss, dass den Australiern mit ihrem zweiten Album leider kein wirkliches Highlight gelungen ist. Aber dazu später mehr. Der erste Track „Verminblood“ erfüllt die Rolle des Intros wie auch die des Openers relativ souverän – ein sehr ruhiger, stimmiger, harmlos wirkender Einstieg gibt sich mit einem rauen, kalten, wütenden Ende die Klinke in die Hand. Ein schöner Kontras innerhalb des Songs, welcher eine schöne Vorschau auf das Album bietet.

Wie vom Debüt gewohnt hält sich klassisches BM-Geballer sehr stark im Hintergrund. Klar, hier und da werden Akzente gesetzt, aber im Großen und Ganzen verlässt sich die Band auf stimmige Melodien, klirrend-kalte Riffs und bedrückende Atmosphäre. Besonders gut gelingt ihnen das im Song „Wells of Poison Water“. Die harmlos anmutenden Klänge am Anfang werden ziemlich schnell von einem geplagten Schrei durchzogen welcher die Grundstimmung des Songs sofort vorgibt. Der Kontras der warmen Melodie zu den kalten, klassischen Riffs ist hervorragend. Rhythmuswechsel sorgen für die nötige Spannung. Etwas Midtempo hat schließlich noch keinem Song geschadet. Selten gelingt die Mischung von emotionaler Atmosphäre und nackenbrecherischen Sklavenschiff-Trommeln so problemlos.

Songs wie diesen hätte ich mir auf dem Album mehr gewünscht – und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Denn obwohl durchaus noch weitere Songs wirklich stark auftrumpfen (ich denke an „With Conviction“: simple, stimmige Riffs gemischt mit rotzigen Rhythmen im Mittelteil. Eine feine Mischung) verliert mich das Album, besonders in der ersten Hälfte, viel zu oft. Die Ansätze sind richtig gut, schöne Melodien und tolle Riffs. Aber Atmosphäre ist nicht alles. Und so bleibt der Hörer oft mit dem Wunsch nach etwas mehr Druck zurück.

Versteht mich nicht falsch: ich erwarte hier kein 90er Jahre Geblaste. Aber Advent Sorrow hätte gut daran getan etwas mehr Wucht ins Album zu packen. Freunden von melancholischem Atmo Black Metal dürfte das Album aber dennoch sehr zusagen. Und wem das Debüt der Aussies gefallen hat kann hier definitiv zuschlagen. Nur bitte keine Offenbarung erwarten. Dafür hat „Kali Yuga Crown“ – in meinen Augen – noch nicht ganz das Ziel erreicht, welches die Band (so vermute ich) vor Augen hat.



Anspieltipp: Verminblood, Wells of Poison Water, Death in Magic Antagonism


Wertung: 7,5 / 10




Gesamtlänge: 52:53
Label: Werewolf Records/Eigenproduktion

VÖ: 27. September 2019



Tracklist

1.   Verminblood
2.   Wolf & Weapon
3.   Spearhead
4.   Kali Yuga Crown
5.   Pestilence Shall Come
6.   Caesar
7.   Wells of Poison Water
8.   Majesty Enshrined
9.   With Conviction
10. Death in Magic Antagonism

Website der Band: : < Advent Sorrow bei Bandcamp >



Beitrag von Exorzist an 28.09.2019, 11:23
Wird Zeit das ich mir das neue Album auch mal komplett zu Gemüte führe ...ich liebe Pestilence Shall Come !
Beitrag von Nabu an 28.09.2019, 14:21
tu das, ich bin sehr auf weitere Meinungen gespannt :)
Beitrag von ALUCARD an 28.09.2019, 20:42

(Nabu @ 28.09.2019, 14:21)
QUOTE
tu das, ich bin sehr auf weitere Meinungen gespannt :)

Kannst du gerne haben: Kein kritischer Kommentar zum Label? Das war nämlich der Grund warum ich das Review zu der Scheibe nicht gemacht habe.
Beitrag von Nabu an 29.09.2019, 11:55
Ich bin eher an Meinungen zur Musik interessiert. Den denkwürdigen Entscheidungen des Labels biete ich hier keine Plattform. Fans der Band können sich das Album problemlos holen ohne das Label zu unterstützen (deswegen ist Bandcamp verlinkt, nicht das Label).

Advent Sorrow ist in meinen Augen eine politisch unproblematische Band. Mit fragwürdigen Labels haben sich in der Vergangenheit schon ganz andere Bands abgeben müssen.

Beitrag von UnDerTaker an 29.09.2019, 20:58
Ich finde das Album leider auch etwas dünn. Der Vorgänger hat etwas mehr Druck und war etwas räudiger gemacht.
Also hast du meiner Meinung nach mit dem Review genau den Punkt getroffen.

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