Forum: Black-Metal
Thema: Cd Review: Krater - Urere
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 01.03.2016, 17:35
Krater
Urere
Eisenwald Tonschmiede
Vö:26.02.2016



Black Metal mit deutscher Herkunft, da wird es langsam dünn an der Spitze. Viele Bands haben sich "weiterentwickelt" und streben nach anderen Richtungen, etliches verbändelt sich mit paganen Strukturen. Klar, im Untergrund brodelt es gewaltig, aber an vorderster Front lichten sich die Reihen. Da kommen die 2003 gegründeten Krater genau richtig um zu beweisen das es noch ehrlichen und leidenschaftlichen Black Metal in Deutschland gibt der sich zu seinen Wurzeln bekennt und trotzdem nicht im braunen Sumpf versinkt.
Das was die Sachsen uns auf "Urere" zu Gehör bringen kann locker mit skandinavischen Vorreitern mithalten ohne sie zu kopieren. Trocken und direkt dringen die 9 Songs ins Gehör, eröffnet von einem sehr stimmungsvollen Intro. Meist rasend und dennoch majestätisch setzen die Sachsen den Weg unbeirrt fort den sie seit ihrem ersten Demo 2004 beschreiten. Dabei ist ihnen die äusserst druckvolle und transparente Produktion ein sehr gutes Transportmittel, hier kommen die dunkle Atmosphäre und die genretreue Kälte sehr gut zum tragen. Das aber eine dreiviertel Stunde nur Gebretters sehr eintönig wäre wissen die Sachsen und streuen diverse Tempovariationen und melodische Gitarrenläufe mit ein. Dem ganzen musikalischen Grundgerüst wäre ein Sänger der nur teilnahmslos seine Texte runterrattert sehr undienlich, deshalb haben Krater mit Abortio einen Gesangstalent in ihren Reihen der dem Album noch seinen letzten Schliff verpasst und damit die Kirsche auf der Sahnetorte ist. Ob beschwörend oder geifernd Galle spuckend, alles kein Problem. Dazu passend liegen die Texte weit weg von alltäglicher Banalität und dem typischen Tod&Teufel Kontext, Krater beweisen das auch in deutsch vorgetragene Lyrik unpeinlich und intensiv sein kann. Wem es spätestens beim gesprochenen Teil von "Dust - Still Alive in That Place" nicht die Kehle zuschnürt dem kann ich auch nicht mehr helfen...

Irgendwelche Vergleiche anzustellen ist schwer, einfallen würden mir höchstens Dark Fortress in ihrer "Seance" Phase, in Sachen Dichte und dunkler Stimmung wären noch Helrunar ein Gradmesser. Kaufempfehlung? Definitiv!

Tracklist:
01. Initiation
02. Non Serviam
03. Bury the Light
04. Flammen im Vakuum
05. Anti-Vists
06. Vexillum Luciferi
07. Hunger of Ropes
08. Nerven-Gift
09. Lust to Burn
10. Dust - Still Alive in That Place

< http://records.eisenton.de/album/urere >

9 von 10 Punkten

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