Forum: Black-Metal
Thema: Review: Temple of Baal - Mysterium
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 01.09.2015, 17:51
Temple of Baal
Mysterium
Agonia Records
Vö:02.10.2015



Derber Bastard aus Black und Death Metal den die Franzosen da von der Kette gelassen haben. Definitiv nix für Freunde verträumter schwarzmetallisch akustischer Landschaftsmalerei. Im Universum von ToB würde sowieso nichts wachsen, hier regiert Tod&Teufel.
Erstaunlich ist der Werdegang der Band ja schon, vor 15 Jahren haben sie als primitivere Black/Thrashband angefangen und sich dann im Laufe der Jahre an die Spitze des französischen Blackmetals vorgearbeitet da sie sich mit jedem Album gesteigert haben. Und auch das neue Album mit dem schlichten Namen "Mysterium" wird daran nichts ändern. Denn hinter dem unscheinbaren Albumtitel steckt die pure Finsternis. Verpackt haben diese Temple of Baal in 7 Manifeste, "Dictum Ignis" dient als kurzes Zwischenspiel. Packend arrangiert fesseln sie den Hörer sofort und halten in problemlos über die Albumlänge in ihren Krallen.
Normalerweise ist Blackmetal aus Frankreich ja immer etwas spezieller, meist etwas überdrehter und experimenteller als der Rest. Doch ToB verzichten auf zuviel Extravaganz und bündeln ihre Kräfte lieber um hymnisch melodische Salven abzufeuern die teilweise nichtmal Dauerfeuer brauchen um richtig im Kopf einzuschlagen und zu explodieren. Extrem dicht haben sie eine Atmosphäre in ihre Titel eingewoben der man sich nur schwer entziehen kann, hier zeigt sich wohl auch ihre Erfahrung. Allein schon das Eröffnungstrio "Lord of Knowledge and Death", "Magna Gloria Tua" und "Divine Scythe" stellt vieles in den Schatten was sich sonst noch so im anspruchsvollen Blackmetalbereich bewegt und hinterlässt nur noch verbrannte Erde. Darüber gleitet dann majestätisch "Hosanna".
Alles genau aufzudröseln ist mir ehrlich gesagt zu kompliziert und ich könnte das Hörerlebnis eh nicht in Worte fassen, da MUSS jeder Schwarzmetaller einfach mal selber ran und ein Ohr riskieren. Denn hier ist alles drin was das schwarze Herz höher schlagen lässt: walzend groovende Passagen, düster treibende Atmosphäre, diverse Sperrfeuerattacken ohne einen primitiven Beigeschmack, das alles umgeben von einer mystisch diabolischen Aura. Wer jetzt sagt: "Naja, das habe ich so auch schon bei anderen Band im Genrewald, kenne ich doch schon", dem werfe ich ein "aber nicht SO" entgegen. Temple of Baal haben es einfach raus sich genau in der Mitte von Melodik und Härte zu bewegen und sich dabei auf kompletter Albumlänge keinen einzigen Hänger zu erlauben. "Erhaben" wäre noch so ein Wort das man in diesem Kontext verwenden könnte und das das Album auch sehr gut umschreibt. Erhabene Dunkelheit.

(Lasst euch bitte bitte nicht von der Soundqualität des Youtubelinks abschrecken, bei der mir vorliegenden Promo ist der Sound um einiges fetter und dichter)

1. Lord of Knowledge and Death 09:07
2. Magna Gloria Tua 09:16
3. Divine Scythe 07:17   < https://www.youtube.com/watch?v=gi2yqmKvUtw&feature=youtu.be >
4. Hosanna 08:00
5. Dictum Ignis 01:31
6. Black Redeeming Flame 06:29
7. Holy Art Thou 06:48
8. All in Your Name 07:00

< https://www.facebook.com/pages/Temple-Of-Baal/20135072962 >  

9 von 10 Punkten

Beitrag von Adyton an 02.09.2015, 20:15
Oh ja, das klingt echt gut! Vor allem der Gesang spricht mich auf Anhieb an. Apropos Black Metal aus Frankreich: Für mich ein absolutes Wahnsinns Album mit extrem dichter Atmosphäre ist "Je suis autrefois" von Epheles. (Lässt sich aber jetzt nicht mit Temple of Baal vergleichen).
Beitrag von ALUCARD an 05.09.2015, 15:54
"Hosanna" Onlinestream:
< http://www.metalinjection.net/av....lcaypse >

Beitrag von Azze an 08.09.2015, 11:17
Oha, gar nicht meine Baustelle. (Und nein es liegt nicht daran dass das Album aus Frankreich kommt  :p )
Beitrag von ALUCARD an 28.09.2015, 18:08
Kompletter Albumstream: < http://www.ultimate-guitar.com/news....um.html >
Powered by Ikonboard 3.1.5 © 2006 Ikonboard