Forum: Black-Metal
Thema: Review: Taake - Stridens hus
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 18.12.2014, 20:26
Taake
Stridens hus
Dark Essence Records
Vö:12.12.2014



Schön wenn man sich in dieser unruhigen Zeit doch auf gewisse Dinge verlassen kann. Im Falle Taake bedeutet es das nach drei Jahren Pause wieder ein neues Album am Start ist, wieder komplett vom Meister selbst eingespielt, allerdings "durfte" die Taake Liveband denn kompletten Entwicklungsprozess begleiten.
So gibts 7 mal das was der geneigte Hörer erwartet, norwegischer Blackmetal ala Taake. Hoest entfernt sich mittlerweile immer weiter vom True Norwegian Soundbild und öffnet sich gegenüber groovig rockigen Elementen so wie es Den Saakaldte oder Shining auch schon tun. Im Kern bleibt es dennoch unverkennbar Taake, ganz so gross wie bei den anderen beiden genannten Bands ist der Stilbruch noch nicht. Die klirrend kalten Klangwelten zaubert er immer noch wie kein Zweiter aus seinem Zauberkästchen.
Taake verpassen ihren sieben Psalmen ein sauberes Soundbild und vereinen modernen transparenten Klang mit 90er Blackmetalatmosphäre. Also kein 4 Spur Kellerklang, aber auch kein seelenlos klinisches Gebräu bei dem man denkt es käme direkt vom Operationstisch und nicht aus dem Studio.
Mit "Stank" und "En Sang Til Sand Om Ildebrann" hat Hoest auch noch zwei Pfeile im Köcher die so auch auf einem direkten Nachfolger vom Referenzalbum "Nattestid Ser Porten Vid" stammen könnten. Da finden wir wieder die erhabenen und frostigen Momente die Taake auszeichneten und die in den letzten Jahren etwas verloren gegangen schienen bzw. etwas in den Hintergrund rückten.
Zwischendrin hat man allerdings auch mal das Gefühl das Häuptling Hoest etwas die Orientierung oder den roten Faden verloren hat. Denn dann und wann gibt es Stellen da treiben die Tracks doch etwas uninspiriert durchs Gemäuer, aber dann fängt sich der Zeremonienmeister wieder und es geht beeindruckend weiter als wäre nichts gewesen.

Fazit: Ein durch und durch stimmiges und typisches Taake Album das nahtlos an seine Vorgänger anschliesst und sich dabei dezent auch anderen Strömungen gegenüber öffnet ohne das Klangbild komplett auseinanderzureissen. Denn wo Taake draufsteht ist auch weiterhin Taake drin. Und so streitbar er als Person auch ist, musikalisch ist alles in bester Verfassung.

Tracklist:
01. Gamle Norig
02. Orm
03. Det Fins En Prins
04. Stank
05. En Sang Til Sand Om Ildebrann
06. Kongsgaard Bestaar
07. Vinger

8 von 10 Punkten

< http://taake.svartekunst.no/ >

Beitrag von Nabu an 18.12.2014, 21:34
Schönes Review. Bin mal gespannt ob ich mich mit diesem Album anfreunden kann. Irgendwie habe ich das Gefühl dass Taake langsam zu einer "Kidde Black Metal" Band wird (was das Umfeld/Fanbase angeht). Ich hoffe die Musik geht nicht auch in diese Richtung.
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