Forum: Black-Metal
Thema: Review: Laster - De verste verte is hier
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 05.11.2014, 17:25
Laster
De Verste Verte is Hier
Dunkelheit Produktionen
Vö:01.11.2014



Deathmetal aus Holland verspricht Qualität, egal ob von den alten Helden oder neuen Verfolgern. Black Metal aus`m Tulpenland ist eher seltener zu finden, auch wenn es durchaus gute Bands gibt.
Laster kommen aus Holland uns spielen Black Metal, allerdings ist ihr BM ebenso ungewöhnlich wie der Bandname. Hier regiert nicht die ultraschwarze Brutalowalze, Laster würde ich eher in die DSBM Ecke schieben. Vor allem der leidgeplagte Gesang spricht sehr für diese Schublade, und auch die im Moment penetrant beanspruchte Shoegazelade würde ich dann mit öffnen. Trotzdem ist es immer noch deutlich als BM zu erkennen, die rasselnden Drums und die frostigen Gitarrenläufe lassen einfach keine andere Möglichkeit offen. Definitiv also Schwarzwurzlerklänge, die aber stimmungsvoll anklagend und wundervoll sich im eigenen Seelenpein wälzend. Die Vocals sind für eine Menge Gänsehautmomente gut, zwischen flüstend und schreiend ist ordentlich was geboten. Ich würde es bei Shroud of Despondency einordnen, Wolves in the Throneroom passen auch noch rein. Anhaltspunkt wären vielleicht noch Peste Noire zu "La Sanie des siècles..." Zeiten, ansonsten gerne auch Walknut, Drudkh, Burzum und Woods of Desolation. Halt alles was im depressiven Black Metal gut läuft, Laster brauchen sich da hinter niemandem verstecken. Obwohl nur 4 Titel auf der Debütscheibe zu finden sind so kommt man am Ende doch auf eine Spielzeit von 45 Minuten, was für die einzelnen Titellängen spricht. Zwischen 6 und 15 Minuten vergehen bis sich Laster alle ihre Ängste und Sorgen vom Leib geschrien haben, das es dennoch packend und unterhaltsam (eigentlich ein unpassendes Wort für dieses Genre) bleibt ist ein Kunststück das nicht jede Band im DSBM Universum beherscht, die Holländer haben die ihre Hausaufgaben ordentlich gemacht und umschiffen langweilige Untiefen und zähe Täler gekonnt. Und da wo es von den musikalischen Mitteln vielleicht noch nicht ganz reicht da kontern sie mit grossartiger Atmosphäre. Ein Album das zur richtigen Zeit kommt, jetzt wo die Nächte länger werden und die Temperaturen sinken. Im Sommer bei 35 Grad auf dem Balkon wäre die Scheibe deplaziert, zuhause im halbdunklen, illuminiert mit ein paar Kerzen, leidet es sich viel schöner. Der perfekte Soundtrack zum Winter für alle Black Metaller die es auch mal pessimistisch betrübt mögen.
Wie man sieht, Rasierklingenliebhaberklänge müssen nicht mehr zwingend aus Skandinavien kommen, Europa holt auf.
Gibts als kostenfreien Download auf der Bandcampseite, empfehlnswerter ist aber die auf 500 Stück limitierte Vinylversion (100 weiß, 100 transparent, 300 schwarz).

Tracklist

1. Alles wat mij bevalt, ontvalt me 13:37
2. Tot de tocht ons verlicht 10:03
3. Ik - mijn masker 15:03
4. De verste verte is hier 6:05


8 von 10 Punkten
< http://laster.bandcamp.com/ >



Beitrag von UnDerTaker an 05.11.2014, 22:08
Jup, das mit der DSBM-Ausrichtung kann ich unterschreiben und auch die Bandmäßigen Vergleiche passen. Imho könnte der Sound etwas klarer sein (als der der bei Bandcamp zu hören ist).
Beitrag von Runes In My Memory an 05.11.2014, 22:32
Jep - DSBM Stil. Würde mich auch interessieren ob der Sound im original besser ist. Vom Songwriting gut - nur der Klang ist ein wenig dünn..
Beitrag von ALUCARD an 08.11.2014, 17:32
Wie die auf Cd klingen kann ich nicht sagen da ich auch nur ne digitale Promo hatte. Persönlich finde ich den Klang aber garnicht mal so schlimm, besser wie überproduziertes Techgeballer.
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