Forum: Black-Metal
Thema: Review : The Great Old Ones - Al Azif
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 08.04.2012, 11:51
The Great Old Ones
Al Azif
Cd/Lp 6 Titel 52.22 Minuten
Ladlo Productions
Vö: 27.04.2012



Mit TGOO verwirklicht Benjamin Guerry seine Vision von Black Metal mit Lovecraft`scher Lyrik. Da er das nicht alleine tun kann hat er die Band, nachdem sie 2009 als One Man Band gestartet war, um weitere Mitstreiter erweitert.
Der namensgebende erste Titel "Al Azif" startet als bedrohliche Mischung aus Doom und Sludge, aber mit einsetzen der heiser kratzenden Vocals verschiebt sich das Gebilde in Richtung Oldschool Black Metal und atmosphärischen Blackmetal, wo es sich dann auch einpendelt. Dazu gibts dann noch ein paar clean Vocals in den langsamen Passagen.
"Visions of R`lyeh" hat da schon einen leicht progressiveren Unterton und kommt eher in die Nähe der letzten Wolves in the Throne Room Sachen. Man verzichtet grösstenteils auf eine laut/leise-schnell/langsam Dynamik, dadurch wird das Stück beim ersten hören eher schwer zugänglich. Aber der mahlende, drückende, sich immer wiederholende Aufbau des Titels zieht einen dann über längere Sicht gesehen um so mehr in seinen Bann.
Das Wellenrauschen im Beginn von "Jonas" passt gut zur Dramatik des Titels, denn wie Wellen baut er sich langsam aber bedrohlich und unaufhaltsam vor einem auf um dann wieder in sich zusammenzufallen. Es folgen ruhige, verhaltene Elemente und im nächsten Moment stürmt der Song über dich hinweg. Dann kurz Zeit zum Luftholen und es folgt der finale Ritt.
Um sich davon zu erholen bietet sich "Rue d`Auseil" mit seinem langsamen Aufbau an. Aber dann bricht aus der Stille des Sängers Stimme, und mit ihm seine Mitstreiter. Mit fast schon rockigen Elementen wird man durch den Titel geleitet, der aber trotzdem kräftig drückend und schiebend überzeugen kann. Nachdem man in kurzen Breaks innegehalten hat nimmt man gewaltig Fahrt auf, wartet kurz und stürmt dann weiter um dann im hymnischen Midtempo zu enden.
Das leicht trippige Drumming und die Krächzvocals in den ersten Momenten von "The Truth" harmonisieren sehr gut. Der Drummer würde dann gern schneller spielen, aber der Rest der Truppe zieht nicht mit. Die denken sich: Bleiben wir doch im Midtempo, das könne wir doch auch gut. Uns so sei es dann auch. Und über allem leidet heiser krächzend der Sänger "...i`m not crazy, i`m not crazy, i`m not crazy. when they open my head i pray they will never discover the truth..." Grossartig.
"My Love for the Stars (Cthulhu Fhtagn)" lotet dann nochmals alle Grenzen von laut/leise schnell/langsam aus. Er bewegt sich zwischen feinsten Akustikspiel und harsch rauhem Black Metal, ohne zu vergessen was da alles noch dazwischen liegt. Ein Song der heranstürmt, dann in seine Einzelteile zerfällt und sich wieder neu zusammenfindet.
Wer auf anspruchsvollen Black Metal mit Atmosphäre steht der sollt hier mal reinhören, allerdings ist das nix für die Rumpel Blackmetal Fraktion. Ich weiss auf jeden Fall das diese Scheibe noch öfter bei mir laufen wird. Ein Album das seinen Hörer am Anfang etwas um Aufmerksamkeit bittet, aber dann umso mehr dafür belohnt.

Guitar/Vocals : Benjamin Guerry
Guitar/Vocals : Jeff Grimal
Guitar : Xavier Godart
Bass : Sebastien Lalanne
Drums : Léo Isnard

01 - Al Azif - 7:56
02 - Visions of R'lyeh - 6:55
03 - Jonas - 9:29
04 - Rue d'Auseil - 9:20
05 - The Truth - 8:23
06 - My Love for the Stars (Cthulhu Fhtagn) - 10:19

< http://thegreatoldones.bandcamp.com >
< http://www.thegreatoldonesband.com >
< http://www.lesacteursdelombre.net >

9 von 10 Punkten

Beitrag von Cosmower an 08.04.2012, 11:55
Klingt interessant und da ich ja mittlerweile mit ein paar Sachen aus dem BM-Eckchen echt was anfangen kann ( zB Graupel, Deathspell Omega oder Membaris ), sollte ich wohl gelegentlich mal reinhören.
Beitrag von Slaypultura an 10.04.2012, 09:30

(ElWiz @ 08.04.2012, 11:55)
QUOTE
Deathspell Omega oder Membaris

:ok: DAS nenn ich mal exkuisit guten Geschmack!!!
Zum Review: Noch nie von der Combo gehört, das nun nachgeholt und es könnte tatsächlich was für mich sein. Danke für den Tipp!

Beitrag von Azze an 10.04.2012, 16:00
Ich glaub da muss ich auch mal ein Ohr riskieren, nach meiner Death-Metal-Only-Diät die letzten Wochen kann mir sowas nicht schaden  ;)
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