Forum: Black-Metal
Thema: Review: Zoromir - Kval
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 23.11.2011, 21:28
Zoromr – Kval

Es ist mal wider an der Zeit einen Verriss zu schreiben. Diese Platte der polnischen Ambient-Black-Metaller hat mindestens drei Mankos, die einem bei einem flüchtigen drüberhören direkt auffallen. Da ist zunächst der Sound. Die Gitarren sind im typischen höhenlastigen Black-Metal-Stil abgemischt, dass man sich nach dem dritten Song fühlt, als ob man sich den Ohrenschmalz mit ´ner laufenden Kettensäge aus den Ohren puhlt. Es soll Leute geben, denen sowas gefällt, mein Fall ist es nicht, außer es ist ansonsten gut im Songwriting verpackt. Einziger Lichtblick ist die Sologitarre im zweiten Song Misanthropy, da wird eine Schippe zugelegt, was sich im Vergleich zum restlichen Songmaterial viel besser anhört. Der Viersaiter ist, was ja normal ganz löblich ist, ordentlich in den Vordergrund gemischt und so ganz gut zu hören. Allerdings offenbart sich so direkt das zweite Manko: Die relative Ideenlosigkeit hinter den Liedern. Das da mehr drin gewesen wäre als ewig die selben Akkordfolgen im Power-Chord-Style zu wiederholen und das Ganze dann auch noch eher wie die Begleitung zu dem monotonen Keyboardgesäusel wirken zu lassen, wird einem spätestens nach dem Drittten Lied klar. Zudem ist der Ambient-Anteil ordentlich hoch, so dass der kreative Gehalt für meinen Geschmack absolut im Keller verschwindet. Der Bass spielt zudem die selben Akkorde wie die Klampfe, so dass das Material noch eintöniger wird. Auch hier wird wieder das Solo aus dem Song Misanthropy herhalten müssen. Anhand dessen sieht man, dass die oder der Protagonist(en) hinter Zoromr doch eigentlich ganz passable Dinge auf der Gitarre zu leisten vermag. Warum man sich dann in solch einer anspruchslosen musikalischen Mugge ergeht? Keine Ahnung. Drittes Manko wäre dann der tröge Freund Drumcomputer, der entweder immer auf die selben öden Grooves oder auch mal auf Doublebass-Geschrote eingestellt ist, wobei anscheinend nur die Bassdrum und die Snare programmiert wurden. Beckenarbeit ist Fehlanzeige. In Zeiten knapper werdender Rohstoffe muss man sich fragen, ob eine solche Ressourcenverschwendung wirklich nötig ist.

Fazit: Klassenziel verpasst, setzen 6,6....6. Wenn Ambient-Black-Metal dann lieber die kürzlich reviewten Blut aus Nord anchecken.

Wertung: 3 / 10





Gesamtlänge: 33:57
Label: < Sturmglanz >
VÖ: 30.09.2011

Tracklist

1. I Dodens Slug...
2. Misanthropy
3. Kval (Svar Mig, Gud)
4. Beyond Atonement
5. Threnody For Him
6. Every Night I Die
7. Revelation 9:11
8. The Antichrist
9. Himmelens Rike

Website der Band: < www.zoromr.net >
Myspace: < www.myspace.com/zoromr >



Beitrag von UnDerTaker an 24.11.2011, 17:06
Oha, das klingt ja nach ner echt schwachen Vorstellung.
Aber sei dir sicher, irgendwo kommt noch ein BMler her, der das Ganze dann supertool findet.

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