Die Finnischen Black/Deather Archgoat sind ja gerade nicht die allerschnellsten, wenn es darum geht neues Material auf den Markt zu bringen. Nach dem Demo "Jesus Spawn" 1991, der 1993 erschienenen MLP "Angelcunt (Tales of Desecration)" und der 2004 veröffentlichten "Angelslaying Black Fucking Metal" 7"EP ( welche aber nur Songs enthält welche bereits 1993 geschrieben wurden ) ist nun endlich mit der MLP "Heavenly Vulva (Christ's Last Rites)" neues Material der dreckigen Kreuzritter aus dem hohen Norden am Start.

Archgaot gehen nach wie vor nicht mit der Zeit, spielen keine schönen Songs und scheißen auf alle modernen Trends. Hier gibt es keine großen Melodien und tiefgründige Texte, kein Waldgeflüster und zart gezupfte Saiten, hier wird dreckiger, urwüchsiger und düsterer Black Metal der ganz alten Schule serviert. Der Sound des Albums ist dementsprechend angepasst und verdammt roh und unpoliert gehalten, was dem Soundfanatiker nicht unbedingt gefallen wird, aber der Platte doch eine gewisse Authentizität verleiht. Archgoat knüppeln überwiegend derbe nach vorne, wissen aber auch wo sie die richtigen Breaks einzusetzen haben um die Songs interessant zu halten. Die abgrundtief gestimmte Gitarre, der pervers aufspielende Bass und das stoische Gehämmer an den Drums, erzeugen eine brutale Grundstimmung die durch das kehlige Gegurgel von Lord Angelslayer am Mikro noch äußerst effizient verstärkt wird. Die unterschwelligen, aber sehr gut eingesetzten Keybordteppiche in den stampfenden Midtempopassagen verbreiten zusätzlich eine dunkle, morbide Stimmung und halten die Black Metal Anteile neben dem doch nicht unerheblichen Death Metal Faktor hoch. Die Songs “Blessed Vulva”, “Goddess Of The Abyss Of Graves”, “Penetrator Of The Second Temple” und “Passage To Millennial Darkness” folgen alle dem gleichen barbarischen und gewollt primitiv gehaltenen druckvollen Gemetzel. Einzig der Song “Day of Clouds“ sticht hier hervor, da er fast untypisch ohne Sperrfeuer an den Drums daherkommt und nur sich nur im garstigen Midtempobereich bewegt. Ein mächtiger Soundtrack der untermalt durch tiefe Glockentöne eine ungemein zerstörende Wirkung hat und die Schwarze Flamme dieser Mini-LP richtig lodern lässt.
Hail Archgoat, Hail Old School Black Metal !


Fazit: Ein starker Auftritt der Finnen der nach mehr verlangt, hoffentlich schieben die Herren in nicht allzu weiter Zukunft endlich mal ein komplettes Album nach. Fans von Proclamation, Black Witchery und Revenge etc. können hier wieder bedenkenlos zuschlagen. Alle anderen, die mit dem Hellhammer Sound alter Tage etwas anfangen können, sollten sich das Material der Band mal zu Gemüte führen.

Anspieltipp: Blessed Vulva, Day of Clouds

Wertung: 8,5 / 10