Forum: Black-Metal
Thema: Review: Thuringian Supremacy Vol. 1, Black Metal
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 17.11.2010, 01:12
Thuringian Supremacy Vol. 1

Mit "Thuringian Supremacy Vol. 1" halte ich eine Split CD mit vier Black Metal Bands die sich viel vorgenommen haben in den Händen. Die auf 1000 Stück limitierte Split CD kommt als schickes Digipack mit melancholisch schlichtem von Yantit (Eisregen, Ewigheim) gestalteten Cover, ebenso schlichter schwarzer CD und 12-seitigen Booklet mit Songtexten und ein paar wenigen Worten der Bands.
Goatfuneral, Dies Fyck, Occulta und das "All-Star" Projekt Panzerkreutz versprechen Black Metal der alten Schule und verstehen diese CD als Zeichen gegen den kommerziellen Black Metal dieser Tage.

Los gehts mit Goatfuneral welche mit gutem und druckvollen Sound Black Metal im Uptempo spielen. Alle Instrumente sind gut und gleichberechtigt abgemischt, Sänger von Blutsteyen keift mit rauer, meist hoher Stimme und in gewohnter Black Metal Manier seine irdisch dunklen Texte in englischer Sprache. Melodisch und Erhaben stampfen Goatfuneral durch die beiden Songs und zeigen dass sie ihre Instrumente beherrschen, sogar eine Orgel/Keyboard wird sehr dezent eingesetzt. Beim Song "My Woods - Their Graves" lässt man es anfangs zwei Minuten recht gemächlich angehen um dann wieder aufs Gas zu drücken, später sind sogar kurze, cleane Gesangspart eingebaut worden, die sich zum Glück eher rockig ins Gesamtbild einfügen und gar nicht schwuchtelig wie z.B. bei Dimmu Borgir klingen.
< http://www.myspace.com/goatfuneralofficial >

Old school Black / Doom Metal kommt von Dies Fyck. Die Ein-Mann-Band wurde von Feanarien 2005 ins Leben gerufen und durch Gastmusiker verstärkt. Abgrundtiefe Gitarren im doomigen Tempo, dazu Drums wo selbst die Doublebass extrem dumpf und langsam gespielt wird, dazu ein Sänger der seine depressiven Texte mit rauer und verzerrter Stimme verzweifelt ins Mikro schreit. Der Gesang erinnert an Burzum und in Verbindung mit den stampfenden Rhythmen auch an Gjenferdsel.
Wer also depressive doomige Musik für einsame Nebelspaziergänge im Herbst sucht, dem sei Dies Fyck wärmstens ans Herz gelegt. Großes Kino!
< http://www.myspace.com/diesfyck >

Ganz anderes gehts bei Occulta zu. Der Dreier soll laut beiliegenden Flyer old school Black Metal machen, für mich klingen die Songs aber sehr nach rohen, rumpelnden rotzigen Punk 'n' roll mit old school Black Metal Anleihen. Geprägt von punkigen Bassgitarren rumpelt "Black Wind Desecration Horde" aus den Speakern, dazu singt Fronter Hord Moon mit rockiger Stimme seine englischen Texte. Mit "With Was Dead" folgt eine anfangs doomige Nummer, die dann wieder mit punkigen Basssound, rockigen, natürlichen Drums und rotzigen Gesang überzeugt. Der Sound ist wohl bewusst schwach gehalten und so klingen Occulta wie die einstigen Venom oder Darkthrone bei einer Proberaumaufnahme. Da ich auch ein Fan von Punkmusik bin, gefällt mir der old schoolige Black/Punk 'n' roll von Occulta.
< http://www.myspace.com/behindthefire >

Die letzten beiden Songs gehören Panzerkreutz, des 2010 gegründeten und auch beendeten Projekts von Yantit (Eisregen, Ewigheim), M. Roth (Eisregen), Konstanz (The Vision Bleak) und West (Hämatom). Die martialischen Songs um Krieg und Irrsinn werden hier schnell und böse präsentiert. Thematisch widmen sich auch Bands wie Endstille, Hail of Bullets oder auch Asphyx (Eisenbahnmörser) dem Thema 1. und 2. Weltkrieg wobei sich Panzerkreutz, nach eigenen Angaben, nicht an diesen Bands orientiert. Schneller Black Metal mit sägenden Gitarren, schnellen ungetriggerten Drums und einem fies keifenden M. Roth, das ist der Song "Panzershreck". Zwischendrin werden einige Parts als eine Art Lovesong mit cleaner Stimme dem Panzerschreck gewidmet. In deutscher Sprache folgt der Schlusssong "Panzerkreutz", welcher ebenso als schneller Black Metal Song überzeugt. Meiner Meinung nach hätte man hier auf die, an die Propagandareden des zweiten Weltkriegs erinnernden, Zwischenspiele verzichten sollen. Soundmäßig und vom musikalischen Können sind die Panzerkreutz Stücke ganz vorne dabei. Kaum zu erwähnen dass die Songs passend zum Thema mit allerlei Kriegsgeräuschen und Sirenen ein- und ausgeblendet werden.


Resümee: Eine verdammt gute Split CD die sehr abwechslungsreich, mit durchweg guten Bands und fetten Sound glänzen kann.




Gesamtlänge: 40:12 Minuten
Label:  < Monokulturell Productions >
VÖ: 28.09.2010

Tracklist
1. Goatfuneral - Black Earth 04:38  
2. Goatfuneral - My Woods - Their Graves 04:31  
3. Dies Fyck - Mastred By Doom 07:01  
4. Dies Fyck - The Return To Venus Mountain 06:32  
5. Occulta - Black Wind Desecration Horde 03:27  
6. Occulta - With Was Dead 03:31  
7. Panzerkreutz - Panzershreck (The Art Of War) 06:31  
8. Panzerkreutz - Panzerkreutz (Definition) 04:31

Beitrag von ALUCARD an 17.11.2010, 13:46
ich hab sie auch und kann das oben geschriebene nur bestätigen.gut geschrieben mein freund. :ok:
Beitrag von UnDerTaker an 18.11.2010, 00:00
Oh, wo hast du die nur her?
Beitrag von ALUCARD an 18.11.2010, 07:24
ich hab als ich von der split gehört hab mal ne mail an monokulturell geschrieben und interesse gezeigt,daraufhin hab ich nach bezahlung eine erhalten.
Nr 574/1000



Beitrag von Feanarien an 21.11.2010, 11:38
Die Thuringian Supremacy Vol. I (sowie die Dies Fyck/Goatfuneral-Split und die Goatfuneral-Bastion Lucifer) gibts direkt bei monokulturell.com (da findet ihr dann Mailadressen), bei den in der Review genannten Myspace-Adressen (und < www.myspace.com/monokulturell) > oder auch im Klangkreis Thüringen (www.kkth.de).
hthh
Und Dankeschön für die gute Besprechung!

Beitrag von Slaypultura an 21.11.2010, 23:35
So, jetzt hab ich da auch ma reingehört und ich muss sagen, zumindest "Dies Fyck" wusste schonmal einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen! Werd ich mal im Ohr behalten!
Danke für das Review, Herr Admin! :ok:

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