Forum: Black-Metal
Thema: Review: Cryfemal - Increibles Tormentos
Eröffnet von: Blackie

Beitrag von Blackie an 03.11.2009, 12:32
Cryfemal ist das Soloprojekt des Spaniers Ebola, der sich laut Beileger für sämtliche Instrumente verantwortlich zeigt. Das vorliegende Album Increibles Tormentos ist bereits sein fünftes, es beinhaltet 8 Tracks sowie einen Bonus Videoclip.

Den Auftakt des Werkes macht Delirio Funerario. Gleich zu Beginn fallen die stark übersteuerten, kaum verständlichen Vocals und das Maschinengewehrartige Drumming auf. Insgesamt ist der Song jedoch eher im Midtempo angesiedelt und immer mal wieder mit kurzen Zwischensprints versehen. Die getragenen Keyboardpassagen fallen positiv auf, da sie sich gut einfügen und nicht zu dominant daher kommen. Das zweite Orgasmos de Molestación schließt sich nahezu nahtlos an den ersten Song an. Der Songaufbau wird durch viele Breaks und Tempowechsel interessant gehalten. Beim dritten Pudrición de Enemigos hat man dann eigentlich auch schon die gesamte songwriterische Bandbreite von Ebola kennen gelernt. Horrible & Violenta Demolición knallt im Vergleich zu den Vorgängern etwas zügiger aus den Boxen, ist mit einem Keyboardteppich unterlegt und verzichtet diesmal weitgehend auf auflockernde Elemente. Ganz gemächlich, fast depressiv hingegen startet Negro Metal. Nach kurzer Zeit nimmt aber auch dieser Track Fahrt auf, wird aber dabei aber die ganze Zeit von einem netten Gitarren- / Keyboard Thema begleitet. Insbesondere zum Ende hin erinnert das Keyboard auch stark an Dimmus „For all tid“ Zeiten. Auch im folgenden Viaje a las Estrellas klingt das Keyboard irgendwie vertraut. El Camino ist der Gipfel an Monotonie. Das Keyboard spielt fortwährend die gleiche 4-Ton Folge, während Ebola seinen Text unters Volk kreischt. Im Laufe des Songs werden Drumcomputer und Keyboards immer schneller bis das Ganze in einer Kokophonie endet. Der letzte Song des Albums Alucinación ist eigentlich nur noch ein Schrei als Outro.
Das Video Terribles Disciplinas ist der Opener des 2007er Albums Apoteosis Oculta. Dem Anschein nach wurde es in irgendeinem Keller aufgenommen, insgesamt ist es sehr finster. Ebola hat diesmal auch die Unterstützung eines Drummers und eines Bassisten, er selbst spielt Gitarre. Qualitativ hat das Video wie gesagt Kellercharme, musikalisch aber auf jeden Fall ein nettes Extra.

Ein abschließedes Urteil über die Scheibe zu fällen ist gar nicht so leicht. Auf der einen Seite ähneln sich die einzelnen Songs teilweise schon sehr stark, auf der anderen schafft es Ebola dennoch eine gänsehautige Autosphäre über die gesamte Albumlaufzeit aufzubauen. Wirklich neues erlebt man auf der Scheibe nicht, das spielerische Können hält sich wohl auch etwas in Grenzen, aber die Produktion insgesamt ist schön roh gelungen. Freunde depressiven Black Metals können sicherlich ein Ohr riskieren. Die Songs sind vielleicht nicht so ausgefeilt, aber gerade der gequälte Gesang bringt einiges an Stimmung mit sich.

Hörproben: Orgasmos de Molestación, Negro Metal

Wertung: 7,5/10



Cryfemal - Increibles Tormentos, 18. September 2009, Bloodred Horizon Records
Gesamtlänge: 38:14 Min.

Bandpage: < www.myspace.com/cryfemal
>
Tracklist:
1. Delirio Funerario
2. Orgasmos de Molestación
3. Pudrición de Enemigos
4. Horrible & Violenta Demolición
5. Negro Metal
6. Viaje a las Estrellas
7. El Camino
8. Alucinación
9. Terribles Disciplinas (Bonus - Video Clip)

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