Forum: Black-Metal
Thema: Review:  Wallachia – Ceremony of Ascension
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 06.06.2009, 12:30
Wallachia – Ceremony of Ascension

Das ist ja mal echt ein Leckerbissen, was mir Twilight hier mit Wallachia präsentieren. Wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich sagen, die Norweger haben sich über weite Strecken verdammt nochmal an Wintersuns gleichnamigem Debut orientiert. Aber weit gefehlt, das Booklet straft mit Lügen, diese Songs stammen zum großen Teil aus den Jahren 1998 bis 2004, als an die Finnen noch nicht zu denken war. Fragt man sich, was sich die Norweger dabei denken, uns solche Kost solange vorzuenthalten. Trotz der großen Zeitspanne, die das Fertigstellen von Ceremony of Ascension beansprucht hat, wirken die Songs alle wie aus einem Guss und weisen die selbe Qualität auf. Serviert wird hier für meinen Geschmack und entgegen der Genrebeschreibung melodischer Deathmetal, der ähnlich klassisch angehauchte Gitarrenhooks aufweist wie eingangs erwähnte Finnen. Nur selten driften Wallachia wie etwa in Refusalvation oder Rival of a cursed Destiny in für Black Metal modernerer Machart typisches rasendes und geblastetes Riffing ab, wie es etwa von Dimmu Borgir oder Dark Funeral praktiziert wurde und wird. Vielmehr würde ich die musikalische Beschreibung um einen gehörigen Anteil Deathmetals der brutaleren Gangart erweitern.  
Mir haben sich zumindest bei Kamikaze Christians unweigerlich Parallelen zu Blood Red Thrones   Scheibe Monument of Death aufgedrängt. Ähnlich thrashig peitschen die ersten Riffs hier gnadenlos nach vorne und werden erst im späteren Verlauf wieder von verträumten Gitarren abgelöst. Auch die Tappings im Opener Self-inflicted Stigmata erinnern eher an Cannibal Corpse denn an skandinavische Black Metal Schwadrone, auch wenn dieser Song im weiteren Verlauf wieder den Haken zur Melodic Death-Schiene schlägt. Dann wäre da noch der Anfang von Genesis  Enigma, der für meinen Geschmack sehr im brutal groovenden Schwedenstahl  à la Entombed und Konsorten verhaftet ist. Aber auch der Anfang ist nur eine Täuschung über das was im späteren Lied folgt, wenn abermals die Leadgitarre ein anmutiges Bild zaubert, die Keyboards einen breiten Hintergrundteppich ausbreiten und der Klargesang sich erhebt. Man merkt schon, auf Ceremony of Ascension wird für Abwechslung gesorgt. Lediglich die Spielzeit von knappen 36 Minuten möchte ich bemängeln und das bei einer Kompositionszeit von 10 Jahren. Wenn das demnächst nicht schneller geht, reise ich höchst persönlich nach Norwegen und trete Wallachia in den schwarzen Allerwertesten.

Fazit: Sind zwar nur 36 Minuten, aber die wissen durchaus zu gefallen und sollten jedem, der Wintersun zu seinem Favoritenkreis zählt, mehr als nur die Zeit versüßen, bis deren zweites Langeisen erscheint.                        

Wertung: 8 / 10



Anspieltipp: Self-inflicted Stigmata



Gesamtlänge: 35:52
Label: < Twilight >
VÖ: 17.04.2009

Tracklist
1. Self-inflicted Stigmata
2. Refusalvation
3. Kamikaze Christians
4. Rival Of A Cursed Destiny
5. Sanctimonia XXIII
6. Genesis Enigma
7. Void Expansion
8. The Wreckage Of Innocence



Myspace: < www.myspace.com/wallachiaband >



Beitrag von Slaypultura an 06.06.2009, 15:53
Wieder mal eine Band, von der ich noch nie gehört habe :wobblyeyes:
Vielleicht komme ich ja ma dazu reinzuhören in die Scheibe, zur Zeit bin ich aber mit Input versorgt..
Auf jeden Fall haste das wieder sehr nett umschrieben, Herr Orgler, da wird man echt neugierig auf das Teil!

Beitrag von stalinorgeler an 10.06.2009, 19:38
Ersma: Danke für die Blumen  :silly:

Ja, dachte auch zunächst dass sei ´ne Band, die ich nicht kenne. Aber die waren so Ende der 90er schonmal auf ´nem Ablaze-Sampler drauf. Ist für meinen Geschmack aber heute meilenweit davon entfernt, was die Herren damals fabriziert haben.

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