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Thema: Review: Darkness  Ablaze – Darkness Ablaze
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 09.12.2008, 19:53
Darkness  Ablaze – Darkness Ablaze

Waren Dissection und sind Nagelfar reißende Bestien des Black Death Metal, so haben Darkness Ablaze eher was von einem kleinen Stubentiger, dem es noch nicht gelingt, die Klauen auszufahren und dem statt mächtigem Gefauche nur harmloses Geschnurre entweicht. Insofern wäre der Sticker  Melodic Death / Black Metal that kills auf dem CD-Case schon mal etwas übertrieben. Dabei machen die Deutschen ihre Sache von technischer Seite her nicht mal schlecht, das Ganze hat nur etwas von leicht altbackenem und tausend mal gehörtem Heavy- und Thrash-Metal, der fleißig mit Grunz, Keif und latenten Keyboards im Hintergrund zugekleistert wurde. Selbige rauben der ganzen Chose denn auch ganz schön die Aggressionen. Man möge mich nicht falsch verstehen, aber irgendwie fehlt mir bei diesem ganzen Release die Bösartigkeit. Jungs, wo sind die abgefahrenen, morbiden oder rasend schnellen, aber auch frostig klirrenden Gitarrenläufe, wie man sie auf einem Storm Of The Light's Bane fand? Stattdessen sind die Melodien durchgängig nett bis melancholisch gehalten und würden manchmal eher zu einer der vielen unsäglichen Wikingerkapellen passen, die derzeit mit Met-trunkener Feierlaune die metallischen Ozeane unsicher machen und dabei auch noch in Schlangenlinien durch die Gewässer gurken. Der Chor am Ende von The Demon Prevails bestätigt mich dann vollkommen, auch wenn ich ansonsten zugeben muss, dass eben dieser Song stellenweise die derbsten Momente auf Darkness Ablaze entfacht. Lediglich die Vocals kommen mal schön fies und wissen in manchen Songs mit Sentenced-mäßig rauhem Gesang zu überzeugen.
So, jetzt mal nix für ungut, aber wenn das Black Death (jetzt mal unabhängig vom Melodic vorne dran) sein soll, dann fahren wir da wohl auf unterschiedlichen Schienen. Ich würde das ganze eher als melodischen Death bezeichnen, der etwa in Richtung Dark Tranquillity tendiert oder gar leichte Anleihen bei solchen Combos wie Children of Bodom gesehen hat (obwohl hier das klassikinspirierte Moment fehlt). Die Rhythmusstrukturen sind zumindest in den schnelleren Passagen genauso catchy gehalten wie bei letzteren. Als bester Track auf Darkness Ablaze geht dann für meinen Geschmack der Rausschmeißer Once Called For Redemption durch, der aufgrund seiner Leadgitarren positiv aus dem Gatter des bis dato Gehörten ausbricht. Nach etwas über einer halben Stunde ist der Zauber dann auch vorbei und Darkness Ablaze sogar ziemlich spurlos an einem vorüber, obwohl manche Hooks wirklich so am Trommelfell kleben bleiben, dass man sie nach einmaligem Hören so schnell nicht mehr los wird. Alles in allem also ein sehr gutmütiges Album, dem es meiner Meinung nach an einer gesunden Portion Aggressivität und Evilness fehlt. Ihr könnt mich ob dieser Einschätzung jetzt für bescheuert erklären oder aber ihr bildet euch zuerst selbst eure Meinung.

Fazit: Für einen Erstling nicht schlecht, aber ich denke, mit dieser Scheibe werden Darkness Ablaze  eher Neulinge in der Hartwurstszene, Anhänger von Wiking-Metal oder True- und Powermetaller ansprechen, die auch mal vor ein bisselken Gekeife nicht zurückschrecken. Mit Brutalität verwöhnte Ohren werden mit diesem Release wohl eher weniger anfangen können.  


Anspieltipp: Once Called For Redemption

Wertung: 6 / 10





Gesamtlänge: 37:50
Label: < Black Bards >
VÖ: 03.10.2008

Tracklist

1. Lonely I March
2. Dance Of Fire
3. Black Rainbow
4. Ascending From Ashes Part I
5. Ascending From Ashes Part II
6. The Demon Prevails
7. Once Called For Redemption




Website der Band: < www.darkness-ablaze.de >
Myspace:< www.myspace.com/darknessablaze >



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