Forum: Black-Metal
Thema: Review: Sworn – The Alleviation
Eröffnet von: stalinorgeler

Beitrag von stalinorgeler an 08.05.2008, 13:04
Sworn – The Alleviation

Schon einige Monate auf dem Buckel, kam mir neulich die Scheiblette "The Alleviation" von den Norwegern Sworn auf den Schreibtisch geflattert. Wenn ich den Titel richtig für mich übersetze, dann heißt "The Allevation" Linderung und genau das tun die Bergener. Sie lindern die Schmerzen, die mir meine vom ewigen Geballere bereits perforierten Trommelfelle bereiten. Will heißen, diese Musik tut keinem wirklich weh, sondern ist eher was für ein gemütliches Candlelight-Dinner mit der Schnalle. Den melodischen Teil der Bandschublade kann man hier gesondert hervorheben. So bretzeln die Kerls gleich im Opener "Alleviation" mit netten Melodien nach vorne los. Selbige werden meist im flirrenden Black-Metal-Einfinger-Style in doppelter Ausführung vorgetragen, bis die Handgelenke anfangen zu qietschen. Vom Tempo her haben Sworn meistens etwas von einem Blizzard mittlerer Stärke – Uptempo is the law.
Leicht daherschwebende Keyboard-Sounds bilden teilweise einen recht dezenten Soundteppich in den einzelnen Stücken. Die Vocals sind für meinen Geschmack ein wenig eindimensional und nicht aggressiv genug, jedoch leicht verständlich dargeboten. Hier und da runden ganz nette Soli wie in "Heart of Decay" das Ganze ab. Diese dienen glücklicherweise nicht der Demonstration gitarristischen Übergottestums, sondern sind songdienlich nachvollziehbar gehalten. Man merkt es schon, hier gibt's gut durchstrukturierte Hausmannskost zu belauschen. Nicht zu viele Kalorien und leicht verdaulich. Haut mich jetzt nicht unbedingt aus den Socken, ist aber auch nicht schlecht. Zum nebenbei hören ganz gut geeignet, aber nichts was ich mir jeden Tag reinziehen würde.
Lediglich Track Nummer 4, das Instrumental "Derived", lässt nochmals für 1 Minute und 12 Sekunden aufhorchen. Traurige Melodie von Streichern und Hammond-ähnlichen Tastentönen fabriziert, würden jedes beschissene Emokind zu einem Heulkrampf und anschließendem Freitod mittels Harakiri bewegen.
Meiner Meinung nach sind Bands dieses Kalibers bestens für Nachwuchsmetaller geeignet, die langsam in härtere Jagdgründe vordringen und sich nicht gleich mit Ultragemetzel die Lichter ausblasen wollen. Mehrere Nichtmetaller aus meinem persönlichen Umfeld empfanden die CD ebenfalls stellenweise als recht angenehm.

Fazit: Ganz genehm, wird aber trotzdem von mir nicht mehr übermäßig oft gehört werden. Irgendwie ist mit der Spielzeit von etwas über einer halben Stunde alles gesagt. Noch ein Lied dieser Richtung mehr wäre etwas einschläfernd gewesen und hätte Füllcharakter gehabt.          
Vergleichbar halte ich Sworn mit der Mugge von Nephenzy und im Ansatz auch mit Throne of Ahaz, falls diese Bands jemandem bekannt sein sollten. Mein persönlicher Anspieltipp sind die letzten beiden Songs "Vivid Vision" und "The Beauty of my Funeral", welche im entfernten Sinne und partiell auch an die guten alten Dissection erinnert und eine ähnlich kühle Atmosphäre in meinem Wohnzimmer verbreitet wie "Retribution - Storm of the Light's Bane".

Wertung: 7,5 / 10





Gesamtlänge: 34:17
Label: < Twilight >
VÖ: Bereits raus

Tracklist
1. Alleviation
2. Heart of Decay
3. Silhouettes of a broken World
4. Derived
5. Crow of Passage
6. Vivid Visions
7. The Beauty of my Funeral



Website der Band: < www.sworn.no >
Myspace:< www.myspace.com/swornband >



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