Forum: Konzert Kritiken
Thema: Hatesphere, Aborted, Dagoba, A Death Experience
Eröffnet von: Exorzist

Beitrag von Exorzist an 02.07.2007, 23:07
Hatesphere, Aborted, Dagoba, A Death Experience
19.06.2007, Steinbruch Theater, Darmstadt, VVK 16€, AK 18€



Das Steinbruch Theater eignet sich doch trotz bedenken meinerseits sehr gut für feine Clubgigs mit dem gewissen Wohnzimmerflair. Da mir die Location bisher nur als Disco bekannt war, konnte mich die Szenerie bei  dem Gig doch voll überzeugen. Aber erstmal von Anfang an, als wir gegen 20:30Uhr in Darmstadt eintrafen hatte die erste Combo des Abends A Death Experience leider ihren Gig schon beendet. Eigentlich schade da ich mir die Frankfurter Barden doch gerne mal angesehen hätte. Dafür konnten wir uns wenigstens noch die letzten 3 Songs der Franzosen Dagoba reinziehen. Die Mucke der Mannschaft erinnerte etwas an Fear Factory meets Deathcore, eigentlich gar nicht mal so übel. Aber die eingespielten Samples und vor allem der Cleangesang der vom Band eingespielt wurde wirkte ja wirklich etwas lächerlich. Kann ich nicht nachvollziehen so was, eigentlich hat die Band musikalisch was auf der Pfanne, da hätte man sich das ganze Theater schenken können. Nach dem Gig ging es bei schönem Wetter in den geöffneten Biergarten um frische Luft und ein kühles Bierchen nachzutanken. Als die ersten Klänge meiner Faves Aborted erklangen ging es aber sofort in Richtung Bühne, das ging auch ohne großes Gedränge ab, da die Location an dem Abend nicht gerade überfüllt war. Das die Belgier eine geile Liveband sind war mir nach dem letzten Gig in Hanau noch gut in Erinnerung geblieben. Aber was Svencho und Konsorten an dem Abend abgezogen haben war wirklich von der allerfeinsten Sorte. Mit einem klaren druckvollen Sound im Rücken boten die Belgier ein Death/Grind Brett das jeden Liebhaber derber Kost in Ekstase brachte. Die Moshparts kamen so dermaßen brutal aus den Speakern gehämmert das es einen fast aus den Latschen ballerte. Überwiegend bediente man sich an dem Abend an Songs der letzten drei Alben “Slaughter & Apparatus“, “The Archaic Abattoir “ & “Goremageddon “. Technisch erste Sahne, die Abwechslung zwischen Grindigem Highspeedmassaker und der kontrollierten Brutalität in Form von Midtempo-Moshparts macht den Jungs so schnell keiner nach. Absoluter Aktivposten war wieder Sänger Svencho der wie ein Derwish über die Bühne fegte und die Meute animierte. Auch die neuen Bandmitglieder fügten sich nahtlos ein und man spielte tight und tierisch abgefuckt ! Auch die von Aborted geforderten Circlepits wurden aufgeboten, so das es zwischendurch mal so richtig in die Vollen ging, egal, die Weichteile abgedeckt und weiter bangen war die Devise. Auch die Nähe zur Band durch die niedrige Bühne brachte ein richtig geiles Livegefühl rüber das man auch nicht alle Tage hat. Der Auftritt war jedenfalls ein richtiger Kracher der meinem Nacken alles abverlangte. Nach dem Mördergig musste erstmal wieder was kühles nachgetankt werden um zu Hatesphere wieder halbwegs fit zu sein. Nach relativ kurzer Umbaupause standenHatesphere auch schon auf der Matte und bliesen mit noch fetterem Sound zum Angriff. Hatesphere in einem kleinen Club sind wahrhaftig mächtig, die Dänen haben an dem Abend ein Feuerwerk abgebrannt was das Herz eines Metallers mit etlichen bpm schneller schlagen lies. Thrash / Death Metal der ehrlich, sympathisch und mit einer Spielfreude und Energie auf der Bühne zelebriert wurde das man einfach nicht umhin konnte, seine schon geschundenen Nackenmuskeln weiter zu beanspruchen. Man konnte sehen und spüren das Jacob und Co. an dem Abend richtig Spaß in den Backen hatten. Jacob Bredahl ist sowieso eine Nummer für sich, der Typ ist ein Sympathiebolzen wie er im Buch steht, der Mann hat Charisma und ist einer der sympathischsten Frontmänner die es im Extremmetalsektor gibt ! Mit seinen immer wieder eingeworfenen Späßchen hatte der Fronter die Meute im Eiltempo fest im Griff. Das Mikro wurde auch öfters mal in Publikum gereicht so das doch einige Songtreu ihr bestes gaben, zur sichtlichen Freude des Hauptakteurs. Einfach mal so ins Publikum steigen um eine Runde in der Menge mitzubangen ist für den Frontmann auch kein Ding und das diese Einsätze ehrlich rüberkommen nimmt man dem Mann jederzeit ab. Wir jedenfalls hatten das ganze Konzert über einen tierischen Spaß an der dargebotenen geilen Mucke und der einfach grandiosen Show. Das wir damit nicht alleine standen bestätigten die allgemeinen Zugaberufen der durchgeschwitzen Anwesenden und Hatesphere knallten uns mit “Let them Hate“ nochmals so richtig einen vor den Latz.
Mann war das Fett ! Das war einer der besten Livegigs die ich in meiner 25Jährigen Konzertlaufbahn miterlebt habe. Wer sich an dem Abend lieber zu Hause die Eier geschaukelt hat und dieses geile Package verpasste ist selbst dran schuld.
Ein Lob noch an die Organisatoren des Abends die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben und dieses absolut fette Package in unsere Breitengraden geholt haben, bitte mehr davon !
Ein Special Thanx geht noch an Daniel von BöseDeath für die Einladung.


Hier die Hatesphere Setlist aber ohne Gewähr:

Lies And Deceit
Death Is Coming
The Slain
The Coming Of Chaos
Forever War
Only The Strongest
Damned Below Judas
500 Dead People
Murderous Intent
Drinking With The King Of The Dead
Reaper Of Life
Sickness Within

Zugabe: Let Them Hate



Verfasst von Mitch

Beitrag von Exorzist an 02.07.2007, 23:11
Ein paar Bilder von dem Gig welche mit dem leeren Akku vom Killer noch machbar waren findet ihr übrigens hier < https://www.hell-is-open.de/images....t_id=74 >
Beitrag von Slaypultura an 03.07.2007, 09:10
Feiner Bericht über einen noch feineren Abend, Herr Erstverkünder!! :peitsche:  :beten:  :ok:
Beitrag von Höllenfürst an 03.07.2007, 21:45
Ja, so war's!!! Das kann ich bestätigen. Echt fett!! Da gibt's nichts hinzu zu fügen. Was mich wundert, dass Du die Lieder noch zusammen bekommen hast.  :gruebel:
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