Forum: Konzert Kritiken
Thema: Ragnarök Festival
Eröffnet von: Blackie

Beitrag von Blackie an 24.04.2007, 23:42
Nach ca. 3 Std Fahrt und nur einem kurzen Umweg (hier großen Dank an Map24, die echt beschissene Wegbeschreibungen machen! Wir waren nicht das einzige Opfer) erreichten Goregoyle und meine Wenigikeit dann doch wohlbehalten Lichtenfels im Norden des Bundeslandes Bayern. Das Ragnarök Festival fand dort zum 4. Male in der Stadthalle statt. Diese zeichnet sich nicht nur durch ihre angemessene Größe sondern auch durch ihre Tribüne aus, die mit voranschreitender Zeit von immer mehr müden/ trunkenen Metallern genutzt wurde.
Im Vorfeld hatten ja bereits die Norweger Taake mit ihrem zweifelhaften Auftritt in Essen für Gesprächsstoff gesorgt und wurden somit kurzerhand vom Billing entfernt. Spontan wurden zum Glück die Dänen Angantyr gefunden, die dann die letzte Band des Abends bildeten.

Doch alles von vorne. Bei strahlend blauem Sonnenschein kamen wir um ca. 14:30 Uhr in Lichtenfels an. Der Parkplatz vor der Halle war bereits gut gefüllt und wir konnten uns Nahe des Ausgangs auch noch ein schönes Plätzen für unser Auto erhaschen, da wir ja leider nur einen Tag zu bleiben gedachten. Das Publikum war bereits guter Dinge, der erste Trichter war am Kreisen und die Leute begannen schon mal mit ordentlich Party. Also schnell die Bändchen geholt, bzw. das Tagesticket gezogen und noch ein Stündchen über den Platz gelaufen, was gegessen, elmex, Sandra und Anabelle getroffen (unabhängig voneinander) und dann pünktlich mit dem ?-ffnen der Halle den Metalmarkt geentert und eingekauft wie blöde (Siehe Forum CD-Käufe).
Um 15:30 machten dann Dawn of Blood den Autakt und die ersten Menschen machten sich auf den Weg zur Bühne. Meine Erinnerung an diese und die darauf folgenden Münchner Syncronomica halten sich aber leider etwas in Grenzen. Zweitere fand ich aber wohl vor allem wegen der Keys etwas trällerig. In der Abfolge kamen zuerst Wolfchant und Fjoergyn auf die Bühne. Erste fabrizieren eher deutschen BM mit Heidenthematik, wohingegen zweitere eher der skandinavischen Spielart frönen. Beide haben mir aber schon ziemlich gut gefallen.
Um 19:20 (lt. Plan) enterten dann mit den Norwegern Koldbrann die ersten internationalen Gäste die Bühne. Ausgestattet mit ihrem eigenen Mischer (siehe Bericht zum Brutal Brutality) lieferten sie eine ordentliche Show, die bereits viele Köpfe kreisen ließ, ab. Im Anschluss erschienen die Bergener Helheim in Kettenhemden und prügelten sich durch ihr Set. Hier ging es vor allem rasend und kreischend zur Sache.
Die Norweger Vreid hatten mitten in ihrem Auftritt das Pech eines totalen Stromausfalls. Minutenlang blieb es finster auf der Bühne und im Publikum davor. Irgendwann konnte das Problem aber behoben werden und es ging weiter mit Titeln der beiden alten und des bald erscheinenden Albums "I Krig". Wahrscheinlich resultierte aus dem Stromausfall der größte Teil der folgenden Verspätungen.
Herauf folgten die Schweden Månegarm, mit ihrem wahnwitzigen Geiger, der zwar kaum zu hören, dafür aber jede Minuten in einer anderen Ecke der Bühne zu sehen war. Deutlich nach 0:00 Uhr enterte Kampfar die Bühne und heitzte den verbleibenden Bangern noch einmal ordentlich ein. In meinen Augen lieferten die heimatverbundenen Norweger dabei den besten Auftritt des Abends. Im Anschluss kamen noch Urgehal wie gewohnt mit Stachelmaske, gaben sich als Taake aus und spielten rasenden, satanischen Black Metal.
Gegen 3:00 Uhr begann dann mit Angantyr die letzte Band des Abends. Ich weiss noch, dass ausnahmsweise auf ein Keyboard verzichtet wurde, aber nachdem wir den ersten Song gehört hatten, machten wir uns wegen der vorangeschrittenen Zeit wieder auf den Heimweg. Nach wiederum 3 Std. Fahrt waren wir (bzw. ich) um 6:00 Uhr zuhause und nach 3 Std. Schlaf und Zeit zum Duschen, Packen, usw. dann wieder auf der Autobahn nach München. Hier könnte ich von einem extrem netten kleinen Klub in Schwabing erzählen, aber das ist eine andere Geschichte ... empfehlen kann ich das Titanic City aber denoch jedem Metaller, den es nach München verschlägt.

Noch das Fazit zum Ragnarök, ein wirklich nettes kleines Festival, ganz auf die BM Gemeinde zugeschnitten. Der Rauswurf von Taake war, in Anbetracht von Høsts Verhalten nur gerechtfertigt und richtig, vom musikalischen Standpunkt her aber dennoch schade. Die Halle ist wirklich nett und bietet gerade durch die Tribüne eine gute Möglichkeit, auch mit alten Knochen 12 Std. Musik am Stück gut zu überstehen. Unerfreuliche Ausmaße nahm das Ganze wohl am Samstag an, am Freitag war aber (noch) alles ruhig und friedlich! Ich hoffe, die Veranstalter bekommen das Problem in den Griff und es wird nächstes Jahr ein weiteres Ragnarök geben. Ich würde es mir jedenfalls wünschen!

Noch Anmerkungen?

Beitrag von elmex an 25.04.2007, 12:16
der abend lief grad noch mal bildlich vor meinem inneren auge ab und er war geil
Beitrag von Azze an 26.04.2007, 13:27
Also Koldbrann, Helheim & Urgehal allein wären die Reise wert gewesen. Schöner Bericht Herr Blackie.
(Ja ich bins wirklich, hab den Weg auch mal wieder zu HIO gefunden)

Beitrag von Exorzist an 26.04.2007, 22:42
Schöner Bericht Schwarzer Mann.
Laut anderen Foren sollen wohl ziemlich viele NSBM Spasten auf dem Festival herumgesprungen sein, ob das alles so stimmt sei aber mal dahin gestellt.

Beitrag von Azze an 27.04.2007, 09:00
Ja mit den NSBM-Heinis hatte das Ragnarök schon immer zu kämpfen. Da gabs ja auch mal nen Bericht im Fernsehen drüber
Beitrag von ploepp an 27.04.2007, 15:06
Haha, welcher ja auch furchtbar gut recherchiert war und wo die intelligentesten Menschen interviewt wurden..  :biggrin:

Ich sag nur: "Beim Ragnarök trifft sich eine finstere Truppe aus Rollenspielfreaks und Metaltypen, um lautstark die alten Götter zu feiern."


Aber stimmt schon, dieses Jahr waren ja auch wieder Massen solcher Spacken da...

Beitrag von Blackie an 01.05.2007, 23:34

(ploepp @ 27.04.2007, 15:06)
QUOTE
Aber stimmt schon, dieses Jahr waren ja auch wieder Massen solcher Spacken da...

A propos gut recherchiert ...  :schaf:

Klar habe ich auch den ein oder anderen Idioten gesehen, leider bekommt man die bei Metalfesten ja scheinbar ohnehin nicht mehr weg. Braune Aufmärsche (Massen) habe ich da aber auch keine wahrgenommen!

Beitrag von Goregoyle an 02.05.2007, 00:12
Mir ist auch nichts aufgefallen, obwohl ich doch eigentlich mal darauf achten wollte :gruebel:
Und über den Bereicht brauch ich wohl nix zu sagen :redfinger: Scheiß Medien...

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