Forum: Konzert Kritiken
Thema: Konzertbericht: Toxic Holocaust, Exhumed, Wound, Chaosfront
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 27.03.2014, 21:55
Toxic Holocaust, Exhumed, Wound, Chaosfront
25.03.2014 Wiesbaden, Schlachthof
Preis: 16 € AK


Das Billing bestehend aus der US Crustcombo Toxic Holocaust, den Grindern Exhumed aus dem Amiland und den deutschen old school Deathern mit Crusteinschlag, Wound, hatte nicht nur mich, sondern auch ca. 300 andere Fans, eine Mischung aus Metallern und Crusties, an dem kalten Dienstagabend nach Wiesbaden in den Schlachthof, genauer gesagt der kleinen Räucherkammer im Schlachthof, gelockt.

Pünktlich um 20:30 Uhr machten Chaosfront aus dem Westerwald den Opener für den Abend. Der crustige Hardcore mit zwei Sängern lockte schon viele der Besucher in die Räucherkammer. Der Fünfer machte seine Sache ordentlich und erhielt artig Applaus aus den vorderen Reihen.

woundNach der Umbaupause, einigen netten Gesprächen und einem Weizenbier, ging der Abend in die nächste Runde.
Denn mit Wound stand eine noch recht neue, aber sehr gefragte Band im DM Sector auf der Bühne. Da die Wiesbadener nach dem sehr erfolgreichen Album "Inhale The Void" zurzeit eine Split mit Obscure Infinity in der Mache haben, war man gespannt, ob denn heute schon etwas von den neuen Songs zu hören sein würde. Um es vorweg zu nehmen, ja, es wurden sogar zwei neue Songs gespielt.
Los ging es mit den Kracher "Forever denial" und einige Leute, die Wound scheinbar noch nicht kannten, standen mit vor Erstaunen offenem Mund da. Es folgte dann einer der neuen Songs, gefolgt von "Echoes" und "Pandemonic", dann "Suppossed to rot" und "Codex arcarnum". Zum Abschluss kam ein weiterer neuer Song, der mit ca. sechs Minuten Spielzeit sehr komplex wirkte. Mir persönlich erschienen die beiden neuen Songs nicht so "eingängig" wie die bereits bekannten Songs. Aber das kann sich ja noch ändern, wenn man das Material öfter zu Gehör bekommt. Wound hielten sich nicht mit viel Gerede auf und spielten straight ihr Material herunter. Sänger Christian Schettler forderte das Publikum ab und an mal auf, die Fäuste zu recken und bei den Songs mitzumachen, was das Publikum selbstverständlich tat. Ein guter Gig von Wound, der ihre Anhängerschaft vergrößert haben dürfte.

exhumedMit Anhängern haben die Nächsten sicher keine Probleme, ist man doch schon seit über 20 Jahren eine der Größen im Grindcore Sector. Die Rede ist von Exhumed. Wie man die Amis kennt, wurde sofort los gebrettert was das Zeug hielt. Man merkte den Amis gar nicht an, dass dies der letzte Gig ihrer Tour war. Hier war niemand ausgepowert, eher schien es, dass man umso mehr Spaß an der Sache hatte. Wo wir gerade bei Spaß sind... Gegen Ende der Show verschwanden Sänger und Basser, während der Gitarrist ein sehr langes Solo (man beachte, dass wir hier von einem Grindcore Gig sprechen!) spielte, bis dieser schließlich "tot" zu Boden sank. Kaum lag er auf den Brettern, kam ein irrer, verkleideter und blutbesudelter Sanitäter auf die Bühne und versuchte diesen unter großem Gejohle wieder mit seinen Elektroschockern zum Leben zu erwecken. exhumedOffensichtlich erfolglos. Nachdem das Publikum nun animiert wurde laut nach Bier zu rufen, kam der Knilch mit einem Schädelstück und Knochenschlauch zurück, um dem Gitarristen in bester "Schlauchsauf-Manier" ein komplettes Bier einzuflößen. Dies war dann von Erfolg gekrönt und der Gig konnte fortgesetzt werden. Eine coole Aktion, die ihr auf unseren Fotos detailliert sehen könnt. Songs wie "The matter of splatter", "Necromaniac" oder "Your funeral my feast" sind einfach klasse und das Publikum veranstaltete Moshpit um Moshpit und der von Exhumed geforderte Circle Pit wurde auch noch zelebriert. Zum Schluss kam besagter Knilch noch einmal auf die Bühne und hantierte mit einem "abgerissenen" Kopf herum, der dann unerwartet eine große Menge Kunstblut über die vordere Reihe der Fans verspritzte. Was soll man sagen? Eine, wie immer, große Show von Exhumed.

toxic holocaustZum Schluss kamen Toxic Holocaust an die Reihe. Mittlerweile war die Menge etwas geschrumpft, was aber nicht unbedingt an der Band, sondern vielleicht an den letzten Abfahrten der Züge gelegen haben könnte. Auch hier schien man das Ende der Tour zu feiern und so schüttete sich der Basser den Jack Daniels aus der Flasche direkt in den Hals. Toxic Holocaust kamen meiner Meinung nach etwas schwach rüber. Mag vielleicht auch an dem dünnen Sound in der Räucherkammer gelegen haben, aber die meisten Songs klangen sehr ähnlich und somit auf Dauer etwas langweilig. Das habe ich schon besser erlebt. Hits wie "I am disease" oder die beiden Zugaben "666" und "Bitch" haben natürlich gerockt und auch einen hohen Wiedererkennungswert. Die Fans hatten auf jeden Fall ihren Spaß und waren fleißig am Crowdsurfen und moshen. Zwischendrin kam auch öfter mal der Basser von Exhumed dazu, sprang von der Bühne und ließ sich durch die Menge tragen - coole Socke!

So kam es dann, dass gegen 0:20 Uhr der musikalische Teil des Abends vorbei war und viele zufriedene Gesichter den Schlachthof verließen.
Leider ohne Merchandise von Exhumed und Toxic Holocaust, denn diese hatten wohl auf der Tour bereits jedes Stück Merch an den Mann oder die Frau gebracht. Dafür hatten Wound den Merch-Stand an diesem Abend ganz für sich alleine und es wurde ordentlich von den Fans eingekauft.



Zu den Fotos geht's hier: < https://www.hell-is-open.de/images...._id=266 >



Beitrag von Höllenfürst an 28.03.2014, 10:17
Ordentlich geschrieben Herr Admin. Wobei ich sagen muss, dass der Sound bei Exhumed ziemlich leise war. Jedenfalls am Anfang. Das hat bei Toxic Holocaust irgendwie mehr geknallt. Ok, empfindet jeder anders. Lag vielleicht auch daran, dass ich ein Weizen mehr getrunken hatte....  :D  
Aber alles in allem war's ein gelungener Abend.  :rock:

Beitrag von Runes In My Memory an 28.03.2014, 12:58
Na das klingt doch klasse! Und wieder gut geschrieben Pit. Och.. auf ein Weizen hätte ich auch mal wieder durscht..  :winken:
Beitrag von Exorzist an 28.03.2014, 18:18
Schöner Bericht und coole Einlage von Exhumed ! Denke es war aber sicherlich recht voll in der Räucherkammer bei 300 Leuten.
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