Forum: Konzert Kritiken
Thema: Rock Hard Festival 2006
Eröffnet von: Exorzist

Beitrag von Exorzist an 08.06.2006, 23:33
Rock Hard Festival 2006
Amphitheater Gelsenkirchen, 02-04.06.2006, 3 Tagesticket 55€, Campingticket 13,75€


Bands: Engel (S), Custard (D), Mercenary (DK), Morgana Lefay (S),
Mystic Prophecy (D), Legion of the Damned (NL), Primordial (IRE) , Caliban (D),
Brainstorm (D), Nevermore (USA), Sodom (D), Bolt Thrower (GB), Celtic Frost (CH), Crucified Barbara (S), Volbeat (DK), Gojira (F), Beyond Fear (USA),Evergrey (S), Finntroll (FIN), Soilwork (S), Fates Warning (USA), Edguy (D), Dio (USA)

So schnell rauscht die Zeit vorbei, erst freut man sich wochenlang auf das erste Festival im Jahr und nun sitzt man schon wieder an dem Review zu diesem und die Chose ist schon wieder vorbei.
Die Überfahrt Richtung Gelsenkirchen verlief ohne nennenswerte Probleme und das Gelände war auch gleich wieder gefunden, eigentlich auch kaum zu verfehlen.
Wie schon im letzten Jahr beginnt am Gelände auch gleich die Plackerei, vorfahren bis zur Stelle wo die Autos entladen werden können und dann alles ausladen. Dann steht man da, einer muß das Gepäck bewachen und die anderen schleppen das ganze Gerümpel wieder rund 500-800m (je nachdem wo man sein Zelt aufschlagen kann) Richtung Campingplatz. Das schlimmste ist noch mit irgendwelchen Sackkarren oder sonstigen Wägelchen durch den aufgeweichten Boden oder den Schotterstreifen sein Gepäck zu transportieren, der reinste Horrortrip. :mad: Warum nicht mal jemand auf die Idee kommt hier ein paar Bohlen über die bekannten Problemzonen zu legen frag ich mich schon seit unserem letzten Besuch. Dann hat man endlich sein gesamtes Zeug zum Zeltplatz gekarrt, will nur noch sein Auto auf den Parkplatz stellen und dann die nächste beknackte Überraschung. Da bekommt man mitgeteilt der Parkplatz wäre voll, obwohl da noch mindestens 300 Parkplätze frei waren. Erklärungen seitens der Einweiser waren auch total an den Haaren beigezogen, Parktickets gab es auch nach mehrmaligem Fragen nicht und so mussten wir auf irgendeinen Ausweichparkplatz fahren der weder beschildert noch von dem Parkplatzpersonal genauer beschrieben werden konnte. Nach einigem suchen fanden wir dann auch einen Parkplatz und durften dann wieder rund eine halbe Stunde zu Fuss Richtung Campingplatz latschen. Danach hat man Richtig Schön die Schnauze voll ! Diese ist und bleibt der absolute Kritikpunkt an diesem Festivalgelände. :exclamation:

Gut, das war dann überstanden und wir widmeten uns den schönen Dingen auf so einem Event, nämlich sich einen reinschütten und ordentlich derbe Mucke hören. Nach dem ganzen Stress mittags hatte auch keiner mehr so recht Bock darauf noch mal zum Festivalgelände zu latschen und so besorgten wir es uns erstmal ordentlich unter unserem Pavillon. :saufen: Ein paar nette Leute fanden sich dann auch bei uns ein, viele Grüße dann noch mal an Jan & Ollie aus Hannover wenn ich das richtig mitbekommen hab, Jonathan und Christian von der Thrash-Metal Band Cripper (Danke auch für die Demo-CD / Review folgt), Jörg diesmal ohne Yps-Zelt, Corinna
( auch hier ein Dankeschön für die CD ) und alle die da sonst noch so vorbeikamen. Die Nacht klang dann so gegen ca.5Uhr früh aus und rund 16 Liter Wein mit Cola wurden vertilgt. Höllis Vogelspinne ging zu Bruch dank meines Gewichtausgleichs auf der Armlehne, ansonsten hielten sich die Schäden in Grenzen.

Samstag gegen 13Uhr trudelten wir dann auch pünktlich zum Beginn von Legion of the Damned im Amphitheater ein. Und die Ex-Occult Members legten sich auch gleich mächtig ins Zeug, feinster Thrash wurde einem um die Ohren geballert, der richtige Wachmacher nach einer durchzechten Nacht. Mit einem Klasse Sound im Rücken wurde ein Knaller nach dem anderen serviert, mir gefielen die Jungs hier sogar noch besser als auf den No Mercy Gigs und da waren sie schon richtig gut gewesen. Alles in allem ein sehr gelungener Gig, Daumen Hoch für die Holländer. :ok:
Primordial ließen wir dann mal dezent außen vor und tauchten erst zu Caliban wieder auf dem Gelände auf. Mir persönlich gibt diese ganze Metalcore Mucke nicht so viel, außerdem kann ich mit dem schwuchtelig gestylten Sänger absolut nichts anfangen, trotzdem kommt man nicht umher den Jungs den Jungs einen guten Auftritt zu bescheinigen, da es doch wohl vielen gut gefallen hat – ein paar von uns mit eingeschlossen. Brainstorm wollte sich dann auch keiner anschauen und so hauten wir uns lieber was auf den Grill und waren dann bei Nevermore wieder zurück. Die Amis konnten zumindest uns auch nicht so recht überzeugen so das wir uns denn Gig mehr oder wenig relaxt bei einem Bierchen reinzogen. Dann war es Zeit für das Heimspiel von Sodom warten die Jungs doch schon lange darauf mal im Amphitheater spielen zu können. Die groß angekündigte Pyro-Show war zwar nicht so der Knaller, dafür gaben die Jungs um Mastermind Tom Angelripper ordentlich Gas und servierten eine schöne Thrashplatte mit vielen Klassikern und auch ordentlich neuem Stoff. Ein cooler Gig der mit einem Überraschungsgig der ? Kultcombo Randalica seinen Ausklang fand. Die Sodomanen Bobby und Bernemann mit Götz Kugelmosh am Mikro spielten 3 Songs, wobei mir „Potent, willig und solo“ richtig gut reinlief und ich die Showeinlage doch recht gelungen fand, wobei nicht jeder meine Meinung teilte. Dann wurde es endlich Zeit für unseren Headliner Bolt Thrower, wie es für die Jungs von der Insel gehört brachten sie auch eine fette Portion Regen mit, der jedoch zum Beginn des Gigs wieder aufhörte. Das die Briten Live eine unschlagbare Truppe sind weiß man ja zur Genüge, jedoch kann einen die Truppe doch immer wieder zum Ausrasten bringen. Der Bass-Sound quetschte einem die inneren Organe zusammen, die Gitarren glänzten wieder mit Hypnotischen Riffs und Sänger Karl Willets passt einfach zu dem Haufen wie die Faust aufs Auge. Das obligatorische World Eater/Cenotaph-Medley durfte natürlich nicht fehlen, geil war auch ein Meilenstein wie Warmaster oder die neuen Songs vom Those Once Loyal Album. BT erhielten Ihren verdienten Beifall für diesen Endgeilen Gig :beten: und nachdem die Sirene durch die Ohren hallte war den meisten wohl klar das nach diesem Gig nichts besseres mehr kommen kann.
Und so war es dann auch, nachdem Bolt Thrower die Bühne geräumt hatten wurde dem Publikum von Martin Eric Ain (Celtic Frost) erklärt das Sänger Tom wegen einer Nierenkolik ins Krankenhaus gebracht werden musste und somit der Gig leider ausfallen muß. Die Fans nehmen es gelassen auf, was will man auch machen. Als Ersatz erklären sich die Jungs von Nevermore, Sodom und Soilwork bereit, den Abend musikalisch zu beenden.
Wir zogen es jedoch vor den Abend am Pavillon mit extremer Mucke ? :rock: und Saufkultur :prost: ausklingen zu lassen, des Nachts ging es noch auf Wanderschaft ins Discozelt wo allerlei gelacht wurde, zwischen 4 und 6 Uhr morgens wurde noch mal Party am Zelt veranstaltet bevor man im Morgengrauen total abgefüllt und mit Bauchschmerzen vor Lachen in seinen Schlafsack krabbelte.

Ziemlich verkatert ging es am Sonntag Mittag in Richtung Bühne, Crucified Barbara waren mit Ihrem Set schon durch und die Dänen von Volbeat waren gerade am Start. Eines muß man den Dänen schon lassen, Ihr stark Rock’n Roll beeinflusster Metal machte richtig Spass. Mal meinte man Glenn Danzig stände auf der Bühne oder auch mal der King himself, geiler Auftritt der etwas anderen Art. :oo:
Gojira durften als nächstes auf die Bühne, hier gab es das volle Kontrastprogramm zu den vorherigen Rock’n Roll Klängen. Blastbeats und Stakkatoriffs wurden einem um die Ohren gehauen und technisch sehr versiert vorgetragen. Nur die Epic-Parts in den Songs wollten sich mir persönlich jetzt nicht so erschließen, aber trotzdem war es ein geiler Gig einer mir bis dato unbekannten Truppe. Ripper Owens neue Band Beyond Fear stand als nächstes auf dem Programm, das der Meister singen kann stand eh außer Zweifel und das konnte er hier erneut wieder unter Beweis stellen. Die neuen Songs sind Lupenreiner Heavy-Metal der gekonnt vorgetragen wurde und über dem die Stimme von Ripper thronte. Burn in Hell aus Judas Priest Zeiten kam auch richtig geil rüber und so konnte sich Beyond Fear auch ein „Gelungen“ ans Revers heften. Nach dem Ripper ging es für uns wieder an das Grauen des Abbauens und Ladung schleppen, deswegen fielen Evergrey (die eh keiner sehen wollte) und Finntroll leider aus. Bei Soilwork waren wir wieder dabei und schlürften noch das letzte Bier des Tages. Soilwork hatten ein paar gute Songs am Start, aber auch einiges was zumindest mir nicht so sonderlich gefallen hat. Jedenfalls war es ein kurzweiliger Gig, den Publikumsreaktionen nach konnten Soilwork die Massen wohl doch vollauf begeistern. Edguy und Fates Warning war auch überhaupt nicht so nach unserem Geschmack und deswegen beschlossen wir Altmeister Dio auch noch ausfallen zu lassen und direkt die Heimreise anzutreten.
Alles in allem hatten wir auch in diesem Jahr wieder unseren Spass gehabt :sagrin:, auch wenn das Billing nicht unbedingt so nach unserem Geschmack war.

Abschließend gibt’s noch folgende Punkte anzusprechen:
Positives: Location erstklassig und Sound hervorragend, Publikum kontaktfreudig und Security auch topp.
Negatives: Zu teuer für das Billing, Parkplatzprobleme und schlechte Beschilderung, Nervtötendes Schleppen des Gepäcks über hunderte von Meter, Bierpreise teuer.



Verfasst von Mitch



Beitrag von Blackie an 09.06.2006, 00:16
Sehr sportlich Mitch! Ihr macht es Euch einfach überall so richtig hübsch :cool:
Beitrag von UnDerTaker an 09.06.2006, 00:30
Cooler Bericht: Hut ab  :ok:

Fahrt doch das nächste mal nur zum Campen hin, oder gibts das Camping-Ticket nicht einzeln?

Hoffentlich kommen ein paar der netten Leutz auch mal beim PSOA bei uns am Zelt vorbei!

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