Forum: Konzert Kritiken
Thema: Sounds of Extreme Tour 2012
Eröffnet von: Exorzist

Beitrag von Exorzist an 20.02.2012, 19:12
Sounds Of Extreme Tour 2012

Krisiun, Malevolent Creation, Vital Remains, Karnak, Truth Corroded & Pestifer
08.02.2011 Darmstadt / Steinbruch-Theater


Das Billing versprach doch einiges an musikalischen Gewaltorgien und so machten wir uns zu fünft auf in den Steinbruch nach Darmstadt, wo dieses dicke Package einen Zwischenstop einlegte. Beim Eintreffen auf dem Parkplatz war schon festzustellen, das es an diesem Abend wohl recht gut gefüllt sein sollte. Dieser Eindruck bestätigte sich auch im Innenraum, nach Angaben des Veranstalters hatten es rund 170 zahlende Gäste in den Bruch geschafft, sehr schön !

Die erste Band des Abends für uns waren Karnak , die beiden anderen Vorbands haben wir aus zeitlichen Gründen mal wieder nicht mitbekommen. Die  Italiener zockten äußerst progressiven Deathmetal, der Sänger hatte eine schöne tiefe Stimme die mit viel Hall unterlegt war und den Sound somit sehr düster gestaltete. Mir gefiel die Mucke teilweise recht gut, am besten kamen die Italiener rüber wenn sie etwas Tempo raus nahmen und sehr druckvoll agierten. Teilweise war das schon sehr verquer und wirr was die Band da in ihren Songs verwurstete, mir persönlich ab und an zu verfrickelt, auch wenn die Band an ihren Instrumenten sicherlich nicht die schlechteste ist.

Danach waren wohl die heimlichen Headliner des Abends Vital Remains dran, wenn man  sich an den versammelten Fans vor der Bühne orientierte.  Die Amis sind ja auch nicht allzu oft in unseren Breitengraden unterwegs und immer für eine brachiale Liveshow gut. Alleine das Intro der Icons of Evil Scheibe in Ohrenbetäubender Lautstärke war schon ein echter Knaller, man konnte die Hammerschläge und Nägel förmlich spüren – sehr geil. Als erstes war man sehr auf den neuen Toursänger gespannt, kann der Mann was ?, erster Stimmlicher Einsatz und ja, der Mann hat was drauf. Stimmlich ziemlich nah am Original, aber Optisch eher mau. Wenn ich schon über Tod, Zerstörung und über die Vernichtung des angeblichen Erlösers singe, muss da schon etwas mehr Aggressivität und die entsprechende Mimik dazu her. Der Typ machte aber eher den Eindruck eines freundlichen Menschen der gerade über seine Frühlingsgefühle singt, als über die Geißelung, Kreuzigung und Vernichtung des Gottes der Christen. Nun ja, Gesanglich war das aber wenigstens sehr stark, auch die Gitarrenformation spielte gut gelaunt und äußerst tight auf, sodass der gute Dave Suzuki etwas zu verschmerzen war, aber sicherlich in seiner Gesamtheit nicht ganz zu ersetzen ist. Auch verdammt treffsicher wieder das Tier an den Drums, meine Fresse was für ein Massaker hier wieder abgehämmert wurde einfach nur ganz großes Kino. Brutal, schnell und zwischendrin immer diese absolut geilen Gittarrenleads und Solis welche Vital Remains so unverkennbar machen. Bester Song des Abends für mich “Hammer Down The Nails“ und natürlich der Übersong “Dechristianize“ bei dem so fast jeder im Raum die Horns gen Decke streckte. Schade nur das bei Dechristianize die PA anfingen zu streiken und die Hälfte des Songs nur noch in Zimmerlautstärke zu hören war. Alles in allem ein sehr geiler, sehenswerter Gig von Vital Remains !

Als nächstes waren die Kracher von  Malevolent Creation am Start, auf die Combo hatte ich mich schon sehr gefreut, sind die Herren aus den USA doch Live immer eine gute Wahl. Doch stand deren Auftritt an diesem Abend unter keinem guten Omen, die PA stieg immer wieder mal komplett aus oder kratzte und war nur mit einem Kanal in Betrieb.  Das nervte total und machte den ansonsten wieder heftigen Auftritt von Malevolent Creation total kaputt. Oberschreihals und heutiges Geburtstagskind Brett Hoffman war sichtlich angepisst und kommentierte das auch entsprechend “wir spielen uns hier den Arsch ab und ihr könnt das verfickt noch mal gar nicht hören“. Nichtsdestotrotz waren die Amis doch Profis genug und zogen ihr Ding bis zum Ende hin konsequent durch. Die Jungs ballerten einen rohen Kracher nach dem anderen aus ihrem großen Repertoire heraus und präsentierten eine sehr geile Setlist an dem Abend. Ich gehe mal sogar soweit, das MC mit einer funktionierenden PA an diesem Abend alles platt gewalzt hätten, war es auch so schon ein echte Ohren-und Augenweide. Songs wie das neue “Slaughterhouse“ oder der Liveklassiker und alles zermalmende “Malevolent Creation“ vom The Ten Commandments Album waren einfach nur Killer. Ein tierischer Gig der verdammt Spaß machte, umso ärgerlicher das man es einfach nicht schaffte die verfickte PA während des gesamten Gigs irgendwie wieder auf die Reihe zu bringen.

Krisiun Live ist ja auch immer eine Macht und so konnte man sich im Vorfeld schon wieder auf  die nächste Ladung extremsten Deathmetal freuen. Die Brasilianer konnten sich außerdem auf eine wieder funktionierende Anlage freuen und hämmerten  auch gleich gnadenlos und tight wie ein Uhrwerk los. Man präsentierte einige ältere Songs und gar nicht soviel vom neuen Album, wenn ich mich so recht erinnere müssten es eigentlich nur 3 neue Songs gewesen sein. Die Gebrüder Kolesne waren wie immer richtig gut drauf, während der eine die Gitarre bis aufs Blut quälte, besorgte der andere als Drumtier Maximus mit unermüdlichem Geknüppel vom Allerfeinsten für ein Soundgewand der ganz besonderen Art. Sänger/Basser Alex Carmago brachte die Bude mit seinem Bass zum Beben um anschließend mit seinem brutalen Organ die Hütte fast zum Einsturz zu bringen, welch ein herrliches Schauspiel. Death Metal schnell, roh und unglaublich Knackig vorgetragen, da die Anlage auch wieder auf Hochtouren brummte gab es auch richtig brutal was auf die Ohren – sehr stark ! Krisiun feuerten aus allen Rohren, es wurde kaum eine Verschnaufpause eingelegt und überwiegend nur gewohnt schnelles Material gespielt, einzig bei den neueren Songs wie “Descending Abomination“ gab es auch mal etwas ruhigere Phasen. Irgendwann ist jeder geile Abend auch mal zu Ende und mit dem Song “Black Force Domain“ vom gleichnamigen Album schlossen Krisiun den brutalen Reigen. Die Meute hatte aber noch nicht genug und verlangte nach einer Zugabe, welche von Krisiun in einer verschärften Form von “In League with Satan“ erfüllt wurde. Brett Hofman von Malevolent Creation wurde noch mal auf die Bühne geholt um auf seinem persönlichen Ständchen den Refrain mit einzuschreien.  Ein toller Abschluss eines absolut Orgiastischen Konzertabends – Hell fucking yeah !!!



Verfasst von Mitch

Beitrag von UnDerTaker an 20.02.2012, 21:39
Cooles Review.
Wir waren bei MC ganz vorne, da war das mit der PA nicht ganz so schlimm.

Die Fotos gibts übrigens hier:
< https://www.hell-is-open.de/images...._id=215 >

Beitrag von Slaypultura an 22.02.2012, 09:26

(Exorzist @ 20.02.2012, 19:12)
QUOTE
Stimmlich ziemlich nah am Original, aber Optisch eher mau. Wenn ich schon über Tod, Zerstörung und über die Vernichtung des angeblichen Erlösers singe, muss da schon etwas mehr Aggressivität und die entsprechende Mimik dazu her. Der Typ machte aber eher den Eindruck eines freundlichen Menschen der gerade über seine Frühlingsgefühle singt, als über die Geißelung, Kreuzigung und Vernichtung des Gottes der Christen.

:biggrin: Recht hat der Urpapst!! :peitsche:
Desweiteren, wie immer: :ok: zum Bericht!

Beitrag von Azze an 24.02.2012, 13:48
Schee rezitiert der Herr. Dafür alle Hörner hoch  :rock:
Der Ärger mit der PA war aber echt kacke, das kann der besten Band das Rückgrad brechen. Ich erinnere mich da noch an Behemoth aufm PSOA wo der Sound so beschissen war, das sogar Übersongs wie Chant for Eschaton fürn Arsch sind.
Und die Vitalen Überreste will ich auch endlich mal live sehen, der Strich fehlt mir noch auf meiner Must-See-Liste  :p
Ich glaube das war ein zünftiger DM-Prügel Abend wie es sein soll.

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