Forum: Konzert Kritiken
Thema: Party.San Winterwar 2009
Eröffnet von: Exorzist

Beitrag von Exorzist an 05.11.2009, 22:20
Party.San Winterwar 2009
31.10.2009, Weimar, Weimarhalle, Seminargebäude


Für uns vier begann der Tag bereits mit der Abfahrt um 9 Uhr morgens, da wir vor dem Besuch des Winterwar noch eine Einladung von Mieze zur Listening-Session der neuen Darkened Nocturn Slaughtercult CD “Saldorian Spell“ in der Weimarhalle hatten. DNS sollten ja auch auf dem Winterwar ihre Releaseshow zur neuen Scheibe geben und von daher war das noch eine fette Sache vorher mal in das neue Material reinzuhören. Gegen 13 Uhr trafen wir dann auch fast pünktlich am Seminargebäude ein. Da die Session auf 14 Uhr verschoben wurde, hatten wir noch Zeit ein paar Worte mit Mieze dem Veranstalter zu wechseln und ein paar Bekannte u.a. Rene & Dreier von Purgatory sowie Max vom Metal Cruise zu begrüßen.

Listening Session:
Gegen 14 Uhr ging es dann ins Untergeschoß des stattlichen Seminargebäude zur Listening-Session, die komplette Mannschaft von DNS war natürlich auch zugegen und stand hinterher für Interviews zur Verfügung. Die Anlage war unter einem DNS Banner, flankiert von umgedrehten Kreuzen bestückt mit Rinderschädeln aufgebaut worden, was für die nötige Atmosphäre im Raum sorgte.
Bewaffnet mit ein paar kühlen Flaschen Ehringsdorfer Pils und diversen kulinarischen Häppchen eröffnete ein düsteres Intro die neue Scheibe Namens Saldorian Spell.

Beim dem Durchlauf sind bei mir folgende Tracks besonders im Ohr hängen geblieben:

Kataklysmic Bretherens – welcher durch wuchtiges variables Drumming, vielen gut gesetzten Breaks, groovebetonten Parts und außergewöhnlich fett klingende Gitarren auf sich aufmerksam macht.
The Descent to the Last Circle – zeichnet sich durch pfeilschnelle Gitarrenläufe und schöne Melodiclines aus. Manchmal glaubt man sogar etwas rockige Elemente beim ein-oder anderen Break heraus zu hören.
Suitor of Death – Schnell, roh und wieder mit exzellentem Drumming ausgestattet. Der geniale Mittelteil ist sehr atmosphärisch gestaltet in welchem der Gesang von Onielar wie eine besessene alte Hexe klingt. Ein sehr cooler Track !
The Saturning Chapel – Ist mit außergewöhnlichem, kalt und maschinell klingendem Riffing ausgestattet, schnell und unbarmherzig zelebrieren DNS auch in diesem Song ihre Version des Blackmetal. Ein sehr guter Track und ein perfekter Abschluss eines sehr starken neuen Albums !

Bei einem kurzen Gespräch mit Onielar konnten noch folgende Statements festgehalten werden:

Der Titel “Saldorian Spell“ ist ein selbst erfundenes Wort für “Wald“.
DNS sehen das neue Album als ihre 5 Platte an, da sie ihr Demo bereits als vollwertige Veröffentlichung ansehen.
Die komplette Band wohnt zusammen incl. Proberaum in einem eigenen Haus.
Die Band sucht einen fähigen festen Bassisten.
Sängerin Onielar ist Polin.

Winterwar 2009 / Division Frost:

Gegen 15:30 Uhr machten wir uns dann auf in Richtung Hotel zum Einchecken und drehten danach noch eine Runde durch die sehenswerte Stadt Weimar. Nach ein paar leckeren Köstritzer Pils und einem Imbiss in der genialen Kneipe von Hinz & Kunz ging es dann auf zum Winterwar in die Weimarhalle. Das Party.San-Team veranstaltete in diesem Jahr ihren Winterwar nach 2008 bereits zum zweiten Mal in der gleichen Location. Warum auch wechseln, bietet die Location doch alles was man braucht und genügend Platz noch dazu.
Die erste Band des Abends Hangatyr aus Thüringen haben wir wieder mal verpasst, da erst mal noch ein paar Bierchen mit einigen Bekannten verhaftet werden mussten. Der Cudgel-Stand war bis auf ein paar Shirts weniger auch in voller Größe aufgebaut, die Jungs von Purgatory betreuten das Bandmerch und hatten auch eigenes Merch am Stand, sodass man auch hier noch einige Einkäufe tätigen konnte. Das Winterwar-Shirt gab es für absolut Fanfreundliche 10 Euro zu erwerben und würde natürlich gleich mal mit eingepackt. Es herrschte auch kein Gedränge und Geschiebe, da das Seminargebäude genügend Freiraum bietet und sich als Location für derartige Events geradezu anbietet, hier haben die PSOA-Macher wieder mal ein sehr gutes Händchen für die Wahl ihrer Location bewiesen. Das leckere Ehringsdorfer Pils und Schwarzbier gab es auch wieder zum sehr freundlichen Preis von 2 Euro für den 0,4L Becher, so stand einem gelungenen Metalabend eigentlich nichts mehr im Wege.
Die Brasilianischen Deather von IMPERIOUS MALEVOLENCE waren uns vom Party.San 2008 noch in bester Erinnerung und deren Auftritt verfolgten wir dann auch vor der Bühne. Das Trio präsentierte wieder technischen  Todesmetal mit brutaler Ausrichtung, nette Melodien sind bei den Jungs nicht angesagt und so wurde eine derbe Schlachtplatte serviert die so einige Banger aus der Reserve locken konnte. Die Brasilianer schafften es erstmals das Publikum etwas in Wallung zu bringen und von daher kann man auch von einem gelungenen Gig des Trios sprechen, auch wenn sich der Enthusiasmus der anwesenden noch etwas in Grenzen hielt. Mittlerweile kam unsereins auf die glorreiche Idee die Halle nach einer Bar zu durchsuchen und würde auch direkt fündig. Nach kurzem Blick auf die Getränkeliste und der Entdeckung das auch hier die leckeren Cuba-Libre wie auf dem PSOA ausgeschenkt werden, war der weitere Ausklang des Abends bereits besiegelt. Mit 3,50 Euro ging der Preis für den gut gemixten Abschuss auch voll in Ordnung, bewaffnet mit dem leckeren Zeug ging es dann zu Unlight vor die Bühne. Denn die Freiburger Black/Thrasher Unlight standen als nächstes auf dem Programm und auf die Jungs waren wir doch sehr gespannt, hatten die Mannen mit ihrem letzten Album "Death Consecrates With Blood" doch ein beachtliches Album auf den Markt gebracht. Mit Corpsepaint ausgestattet, legten die Freiburger mit “Dead Angel Innocence“ gleich mal furios los. Der Black/Thrashmix kam beim Publikum gut an und ließ die ersten Matten im Saal rotieren. Tight und druckvoll wurde fast das gesamte Material des neuen Albums runter geholzt, einzig “Eldest Born of Hell“ und die Zugabe das Sodomcover “Der Wachturm“ waren vom letzten Album in der Setlist vertreten. Unlight lieferten eine sehenswerte Show und durften sich zu Recht über einigen Zuspruch der anwesenden Bangerschar erfreuen. Gut vorgeheizt hatten Darkend Nocturn Slaughtercult die anwesende Meute von Anfang an voll im Griff. Fliegende Matten und Gedränge in den ersten Reihen, DNS spielten ein sehr souveränes Set welches natürlich überwiegend aus dem neuen Album bestand. Live wirkte das neue Material noch eine Ecke bedrohlicher und Onielar ist eine äußerst talentierte und wirkungsvolle Frontfrau, welche mit Ihrer Gestik und der außergewöhnlichen Stimme den Songs Live noch einen zusätzlichen Kick verpasst. Hier wurde Pure Fucking Black Metal der besten Sorte präsentiert und das wurde von den Fans auch dementsprechend honoriert. Natürlich darf die Blutorgie während des Sets nicht fehlen und so durften sich so einige in den ersten Reihen über ein kleines Bad mit Kunstblut erfreuen. So wie es ausschaute waren wohl DNS der heimliche Headliner des Abends, denn nach dem geilen Gig der Blackmetal-Institution verließen doch einige schon die Halle.
Dabei stand mit Necrophobic doch ein würdiger Headliner noch in den Startlöchern. Die Schweden ließen sich dann auch nicht lange bitten und servierten einige köstliche Songs des neuen genialen Albums “Death to All“. Ausgestattet mit den beiden Ausnahmegitaristen Bergebäck und Ramstedt, Sänger Sidegard und einer spielfreudigen  Ryhtmusmannschaft konnten die schwedischen Meister ihrer Zunft auch wieder voll überzeugen. Bei solch superben Songs wie “Revelation 666“ oder “Blinded by Light Enlightened by Darkness” kann man einfach nichts verkehrt machen. Ein Knaller jagte den nächsten und Necrophobic wurden ihrem Headlinerstatus wieder mal mehr als nur gerecht, die Band schafft es eine geile Atmosphäre aufzubauen und einen einfach mitzureißen, da bleibt einfach nichts anders übrig als die Fäuste zu recken und Schweden den notwendigen Tribut für ihre geile Mucke zu zollen. Einzig das fehlen von “I strike with Wrath“ in der Setlist gab etwas Grund zum Unmut. Necrophobic brachten nach DNS noch mal richtig Schwung in die Bude und sorgten für einen würdigen Abschluss eines sehr gelungenen Winterwar 2009. Irgendwann gegen 3 Uhr wurden wir dann wohl von der wie immer sehr netten Security aus der Halle gefegt und wackelten glücklich und stark Cubra-Libre geschwängert zum Hotel. Was für ein geiler Abend !!!

Wer sich also die quälend lange Zeit zwischen dem PSOA-Festival etwas versüßen will, der sollte sich das nächste Winterwar fett im Kalender anstreichen, bestens organisiert vom PSOA-Team und mit fettem Sound versehen lässt es sich so die Wartezeit doch wesentlich angenehmer überstehen. Wir sind jedenfalls im nächsten Jahr ganz sicher wieder in Weimar mit am Start !

Grüße an dieser Stelle noch an Max und Petra vom Metalcruise, Rene & Dreier von Purgatory. Ein fettes Danke geht an Mieze, Boy & Jarne für die Einladung zum Winterwar !
 
Verfasst von Mitch

Die Bilder zum Event gibt es < HIER >

Beitrag von Slaypultura an 06.11.2009, 10:31
Ja sauber ma wieder, Exo!! :ok:
Alles drin, alles dran, wer über solche Ereignisse mehr erfahren will, der muss sich dann schon anschließen und mitfahren! :peitsche:

Beitrag von RedDevil an 06.11.2009, 10:39
Sehr feiner Bericht, der Herr.
Fotos reich ich noch nach, ich kam die Woche noch nicht dazu, das Material zu sichten. Erstmal muss ich die Kamera säubern.
Blutspucken mag für den ein oder anderen ja cool sein, für Fotographen ists eher nervig :pfeif:

Beitrag von Suricata an 06.11.2009, 21:59
Klasse geschrieben! Könnt' ewig weiterlesen ...   :ok:

Da war in jedem Fall 'ne Menge Spaß angesagt ...

Beitrag von elmex an 09.11.2009, 16:58
och ja war doch wieder ein beschaulicher abend
Powered by Ikonboard 3.1.5 © 2006 Ikonboard