Forum: Grindcore
Thema: Review: ANCST - Culture of Brutality
Eröffnet von: UnDerTaker

Beitrag von UnDerTaker an 06.03.2024, 18:21
ANCST - Culture of Brutality

Mit ihrem vierten Album in 12 Jahren Bandgeschichte sind die Berliner Brutalos ANCST wieder am Start. Viele Genre-Beschreibungen wurden der Band zugeordnet: Black Metal, Crust, Hardcore, Grindcore, Deathcore und nun auch noch Metalcore.
Mit dem neuen Album „Culture of Brutality“ hat man nun dem Black Metal-Sound abgeschworen und prügelt 20 Songs im Stile von Grindcore, Deathcore und Hardcore herunter. Ein tödliches Gebräu aus Brutalität und Geschwindigkeit fönt einem hier die Haare vom Schädel. Die Melange aus Black Dahlia Murder, Misery Index, Napalm Death und NY-Hardcorebands lassen die 34 Minuten wie im Fluge vergehen. Wer die Band schon mal live gesehen hat, der weiß, dass hier Action und Schweiß von der ersten bis zur letzten Minute geboten wird. Da kommt es auch schon mal vor, dass Mastermind und Sänger Tom im Gemosche der vorderen Reihen sich ein Stück seiner Zunge abbeißt (z. B. in Mainz). Ja und so heftig geht die Scheibe auch ab - hier werden keine Gefangenen gemacht. Wenn man bedenkt, dass ANCST im Kern nur aus Tom Schmidt besteht, der auch alle Instrumente selbst einspielt, muss man ANCST maximalen Respekt zollen.
Mit dem Opener „armed with despise” geht es fulminant los, schneller Death Metal und Grindcore mit heftigem Doublebass-Gewitter. Im letzten Drittel dann der Downbeat, grooviger NY-Hardcore mit Gangshouts runden das Gemetzel ab. „of rusty knives“ beginnt auch mit wildem Gehacke und wechselt dann kurz mit einem großartigen Riff in die epische Death Metal Ecke. "damaged goods" prügelt im Death/Grind-Style à la Misery Index aus den Speakern - Großartig! In „chasing horizons“ und „vitreous conformity“ blitzt mit den Gitarrenriffs auch mal das Black Metal-Element durch. Mit „destination nowhere“ bringt man im Mittelteil einen geilen Death-Metal-Groovepart, überhaupt übertrifft sich hier Tom mit der Doublebass-Geschwindigkeit. Auch ein weiteres Highlight der Scheibe. Aber auch langsam und zäh walzend kann ANCST. So zu hören in „tearless oblivion“ oder im starken Schlusssong „lowborn extinction“, der, nach einem Sprachsample in der Mitte, nochmal richtig fett vorwärts geht.
Die Songtexte sind finster, depressiv und sozialkritisch und richten sich, zusammengefasst, gegen die Rückwärtsgewandheit und Besserwissermetalität diverser Menschen, Politik, Macht, Unterdrückung, Gleichschaltung der Menschen, Sexismus und Rassismus.
„Culture of Brutality“ wurde im Fort Rungius in Berlin produziert und lässt soundtechnisch keine Wünsche offen.

Fazit: Wer auf einen brutalen und schnellen Death / Grind / Hardcore Mix steht und Bands wie Misery Index, Black Dahlia Murder und Napalm Death zu seinen Favoriten zählt, der sollte sich die neue Scheibe von ANCST reinziehen. 20 Songs kompromisslos, hart, schnell und groovend auf die Fresse!

Wertung: 8,5 / 10



Gesamtlänge: 34:37
Label: < Lifeforce Records >
VÖ: 03.05.2024

Tracklist
01. armed with despise
02. of rusty knives
03. chasing horizons
04. spanking your laser brain
05. damaged goods
06. destination nowhere
07. doing your part
08. vitreous conformity
09. beneath these hills of iron
10. negativity bias
11. whiteboard criminal
12. teeth into flesh
13. edge of reason
14. keyboard wars
15. icons of filth
16. tearless oblivion
17. thanks for nothing
18. positive vibes only
19. gatekeepers from hell
20. lowborn extinction

Band auf < Facebook >

ANCST ist:
Tom Schmidt - all studio instruments, vocals, lyrics
Stefan Pannwitz - live bass
Robert Ott - live guitar
Conor Michael - live drums
Jonas Hasselhoff - live guitar

Beitrag von Höllenfürst an 07.03.2024, 12:44
Na da bin ich mal gespannt was uns da auf dem Masters erwartet.  :tanzen:
Beitrag von UnDerTaker an 07.03.2024, 21:25

(Höllenfürst @ 07.03.2024, 12:44)
QUOTE
Na da bin ich mal gespannt was uns da auf dem Masters erwartet.  :tanzen:

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