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Thema: Review: In Cold Blood - Leggion of Angels
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 23.08.2019, 12:46
In Cold Blood - Legion of Angels

Das sich hinter dem düsteren Albumcover Hardcoremukke verbirgt vermutet man nicht unbedingt, das Artwork ist aber die perfekte optische Version der Musik.
Die 1996 gegründeten In Cold Blood aus Cleveland spielen auf ihrem neuen Album sehr verbitterten und negativen Hardcore, die Hüpfburgfraktion kommt hier nicht zum Zuge.

Wutschnaubend arbeiten sich die Jungs durch die 9 Titel, die Grundstimmung ist durchweg pessimistisch. Dadurch das man auf "moderne" Zutaten wie Gangshouts oder Breakdowns verzichtet ist das Material bestens für alte Hasen und neue Schüler der "alten Schule" geeignet. Anfangs war ich etwas verwundert das Type O Negative in der "geeignet für" Liste mit auftauchen. Jetzt muss ich sagen das das schon passt, man sollte nur keinen TON Gesang erwarten. Aber die dunkle Textur der Titel und die bittere Wucht stehen schon auf einer Linie mit den grünen Göttern aus Brooklyn. Positiv fällt auf das In Cold Blood ihre Kraft nicht nur aus schnellen energiereichen Passagen beziehen sondern immer wieder schleppende und melodische Stellen mit einbauen die dafür sorgen das das Album noch eindringlicher und niedergeschlagener erscheint. Aber keine Angst, hier gibt es keinen Heulsusenalarm oder Emogejammer, Hardcore der ersten Stunde ist das oberste Gebot. Getreu dem Stepanović Motto "Lebbe geht weider" verteilt die Clevelandtruppe noch ausreichend Motivation trotz finstere Miene, als Leitsatz könnte da "Embrace your Demons" dienen.

Bleibt die finale Frage: "Ist das Album auch für Schwermetaller interessant?" Ich denke schon, auch weil man komplett auf dieses Gute-Laune Konzept verzichtet und einfach nur richtig guten Hardcoresound bietet der auf dem Teppich geblieben ist. Kein dicke Hose Bollo Gehabe, keine "wir sind die krassesten" Attitüde, kein Metalcoregekuschel. In Cold Blood verteilen ihre düsteren Visionen und Erkenntnisse ohne dafür den Sound künstlich aufzublasen, jedes Instrument klingt so wie es klingen soll. Das ist die perfekte Basis für das angepisste Gebelle von ex-Integrity/Ringworm Sänger & Gitarrist Blaze Tishko der sich glaubhaft durch die 9 Titel quält. Schön das es in all dem Plastikmüll der sich sonst so Hardcore schimpft doch noch so ehrliche und bodenständige Bastionen gibt die den alten und wahren Werten treu geblieben sind.

8 von 10 Punkten  



Gesamtlänge: 35 Minuten
Label: Fast Break Records
Vö: 23.08.2019

1. Dark Visions
2. The Wretched Souls
3. No More Lies
4. Slipping Into Senility
5. Reaper
6. In Trance
7. So Many Heavens
8. Omega
9. Hell Hallow

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