Forum: Heavy-Metal
Thema: Review: Hail Spirit Noir - Eden In Reverse
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 04.06.2020, 12:56
Hail Spirit Noir - Eden In Reverse

Das die Band mal aus einer schwarzmetallischen Ecke kam hört man bei "The first Ape on Earth" kurz raus, ansonsten ist davon heutzutage nichts mehr vorhanden. Aber Personen die die Band kennen wissen das natürlich und können gut damit leben weil HSN viel mehr bieten als einfache Schwarzmalerei.

Ich habe mich des öfteren gefragt wem ich dieses Album empfehlen könnte. Aktuell würde ich sagen das hier Leute mal reinhören sollten die "Tuonela" von Amorphis im Schrank stehen haben. Und "mit im Schrank stehen" meine ich nicht das sie dort ihr Dasein fristet weil es irgendwann mal ein Verlegenheitskauf war sondern die Empfehlung ist an die gerichtet die die Scheibe auch des öfteren mal auflegen. Ebenso ein Ohr riskieren kann man wenn man von selbiger Band die seventieslastigen ruhigen Teile von "Elegy" mag.

"Eden In Reverse" schwebt irgendwo zwischen 70er und 80er, aber in gut. Also keine Schlaghosen, keine auftoupierten Haare usw.. Kraftvoller Rock bis hin zu frühzeitlichem Metal ist das Grundgerüst, immer etwas psychedelisch und "abgespact" inklusive Synthieflächen und verschwurbelten Keyboardklängen die von der Atmosphäre in aktuelle Streamingschlager wie "Stranger Things" passen.
Aber die Band verzettelt sich bei all dem nicht in drögem Geklimper, die schon erwähnte kraftvoll rockende Note bleibt das Leitthema. Um dieses herum baut man scheuklappenfrei dies und das ohne das Gebilde zu sehr zu zerfasern. Da sind mal ein bischen Pink Floyd ("Incense Swirls"), dann etwas Hawkwind, folkige Melodien ("Crossroads" mit Gastsänger Lars Nedland von Borknagar) und und und....
Es gibt viel zu entdecken, HSN gelingt es aber den Hörer im ersten Anlauf gefangen zu nehmen da die Titel recht luftig und "catchy" rüberkommen und das ganze "Drumherum" nie ausufert. Die eigentliche Tiefe, die Details, die offenbaren sich dann nach und nach und machen das Album zu einer sehr spannenden Angelegenheit. Hilfreich ist dabei natürlich auch der harmonische Gesang der teilweise mehrstimmig oder überlagernd dargeboten wird und die transparente Produktion.

7,5 von 10 Punkten



Gesamtlänge: 43:46 Minuten
Label: Agonia Records
Vö: 19.06.2020

1.Darwinian Beasts
2.Incense Swirls
3.Alien Lip Reading
4.Crossroads
5.The Devil's Blind Spot
6.The First Ape on New Earth
7.Automata 1980
8. Incense Swirls (Synthwave Remix)*  
9. Ever-shifting Tunnels (Bonus)*
*Digipak CD exclusive tracks  

< https://agoniarecords.bandcamp.com/album/eden-in-reverse >

Beitrag von UnDerTaker an 04.06.2020, 22:35
Musikalisch ansprechend aber der Gesang ist nicht mein Ding.
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