Abrissbirne, Panzer oder Dampfwalze sind Ausdrücke die einem in den Sinn kommen, wenn man hört was bei "The Enemies We Create" der Münchner Death Metaller COMMANDER aus den Speakern kommt. Hier wird dir 40 Minuten lang die Fresse ordentlich poliert. Der Nachfolger des viel gelobten 2006er "World's Destructive Domination" Albums hämmert wuchtig und basslastig aus den Boxen, fettes Drumming, Monsterriffs und tiefstimmiger Gesang von Nick Kolar montieren dir die Rübe ab.
Schon der erste Track "Trust in Man" kommt als brachialer Death Metal mit skandinavischen Einschlag daher. Im weiteren wird das Thema immer wieder neu aufgegriffen und neu variiert, so geht es in der Regel im Uptempo straight durch die Songs. Auf dem neuen Album wollte man sich etwas abwechslungsreicher zeigen, was bei Songs wie "The Enemies We Create" oder "New Age of Treason" durchaus gelungen ist. Hier wird mit akustischen Gitarren, cleanen Männer-Backgroundgesang und reichlich Breaks und Tempiwechseln experimentiert.
Inhaltlich hat die vier Süddeutschen sich mit der Thematik der Schaffung und Existenz von Feindbildern, sowie dem Umgang mit selbigen befasst. Das gut gemachte Cover ziert bei genauen Hinsehen ein Engel in Reptilienhaut, umgeben von Schädeln, Messern und viel Blut. Als Bonus ist auf der CD noch ein qualitativ hochwertiges und professionell gefilmtes Live Video der Band vom 2006er Gig beim Dong Open Air dabei.
Aufgenommen in den Münchner Helion-Studios (u.a. Atargatis, Equilibrium, Sycronomica), ist mir die Produktion etwas zu glatt und synthetisch. Persönlich gefällt es mir besser wenn Sound und Songs Ecken und Kanten haben und natürlicher klingen. Manche Songs sind etwas sperrig und wollen nicht so richtig zünden, zudem fehlt mir ein Ohrwurm oder ein Song der sich im Kopf festsetzt und einem nicht mehr los lässt.

COMMANDER bewegt sich irgendwo zwischen Obscenity, Kataklysm und Bolt Thrower, ohne allerdings die Klasse der beiden letzten zu erreichen.
Für Freunde des wuchtigen, brachialen, modernen Death Metals ein absolutes Muss.

Wertung 8,5 von 10 Punkten