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Beitrag Nummer: 1
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Exorzist
Total Satan
Gruppe: Bangerfront
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Seit: 04.2002
Mitglied Bewertung: 4.64
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Geschrieben: 06.04.2010, 21:48 |
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Der geschwärzte Dreizack stand bei der Truppe aus Schweden wohl Sinnbildlich für die musikalische Darbietung und die Namensgebung. Der Fünfer bestehend aus Tobias Sidegard, Alexander Friberg, Johan Norman, Ewo Solvelius & Jonas Blom hat sich dem Blackened Death Metal verschrieben, was auch kein Wunder ist, da die meisten Bandmembers ihre Sporen in selbigem Metier verdient haben. Sidegard und Friberg treiben ihr Unwesen bei Necrophobic, Norman bediente von 1994 bis 1997 die Rhytmusgitarre bei den legendären Dissection, Jonas Blom verdrischt die Felle bei Grief of Emerald, einzig Ewo der die Klampfe bei Power Supreme, Metalbolic, Epic Future und Burning Angel bedient schlägt etwas aus der Art. Bei soviel Prominenz bleibt immer die offene Frage ob wirklich alle Beteiligten mit vollster Kreativität und Herzblut bei der Sache sind, oder ob so ein Projekt eher nur halbherzig betrieben wird. Das nun endlich mir vorliegende Erstlingswerk “World Destruction“ hat ja so einige zeitliche Verschiebungen überstehen müssen, aber endlich ist es soweit, das auszuloten was diese Satansbraten für die schwarze Bangerschar auf Silikon gebrannt haben.
Ein klassisches mit Bombast unterlegtes düsteres Intro mit der unverwechselbaren Stimme Sidegards leitet “World Destruction“ ein, bevor der Track “Jaws of Satan“ jäh und brachial über einen herfällt. Trident agieren anders als Necrophobic oder early Dissection, mehr rotziger, fies und vertrackter, was den ersten Durchlauf etwas schwieriger gestaltet, da sich die auf dem Album befindlichen Perlen erst nach mehrmaligen Durchläufen offenbaren. Das sich hier keine Handwerklichen Fehlgriffe ausmachen lassen ist bei der Besetzung leicht nachvollziehbar, die Gitarrenarbeit ist nicht so dominant und ausgefeilt wie bei den Necrophobic-Artisten an der Klampfe, hier zählt eher das Zusammenspiel der ganzen Truppe. Und das hat es in sich, ob in rasendem Tempo oder im gefühlvolleren Midtempobereich, Trident behalten stets den songdienlichen Überblick und variieren das Tempo so das die Songs interessant und nachvollziehbar bleiben. Auch kompositorisch gibt man sich keinerlei Blöße, gefühlvolle Leads und treibende Riffs gepaart mit punktgenau gesetzten Breaks sorgen überwiegend für scharrende Hufe und zuckende Nacken beim Zuhörer. Hier wird kein 08/15 Blackmetal serviert, das sind abwechslungsreiche ausgefeilt arrangierte Songs welche die Klasse der einzelnen Protagonisten zeigt. Man muss dem Album allerdings einige Durchläufe gönnen, damit sich die Songs so richtig entfalten und die entsprechende Wirkung erzielen können. Bei aller Liebe zur dargebotenen Virtuosität hätte ich mir persönlich ab- und an etwas mehr groovende Passagen und Eingängigkeit innerhalb mancher Songs gewünscht, da “World Destruction“ durch seine Komplexität doch etwas mehr zum “Zuhöralbum“ hin avanciert, was aber nicht heißen soll, das hier keine bangkompatiblen Abrissbirnen vorhanden sind. Gerade Tracks wie “Nemesis“ mit seinen melodischen Refrainpassagen, das gefühlvolle, teilweise Balladeske “Black Velvet Wings“ das aber auch im Gegensatz mit rasanten Knüppelparts aufwartet oder “Luciferian call“ welches treibend, stampfend und außergewöhnlich abwechslungsreich daher kommt, zeigen eindrucksvoll was die Band songschreiberisch und spieltechnisch auf dem Kasten hat.
Die Produktion ist glasklar gehalten, die Spielzeit mit 47min. sehr Opulent und weit über dem berüchtigten Durchschnitt, auch das Cover ist sehr ansprechend, einzig der Albumtitel ist etwas banal ausgefallen. Also auch in Sachen Design und Produktion ist alles ansprechend verpackt worden, so das auch hier kein hinreichender Grund zur Beanstandung von “World Destruction“ gegeben ist.
Fazit: Fans der angesprochenen Necrophobic und Dissection, welche in ähnlichen dunklen Gefilden beheimatet sind, dürften sicherlich an den schwarzen Künsten von Trident gefallen finden. Die Schweden haben auf ihrem ersten Machwerk einen imponierenden Eindruck hinterlassen und die anfängliche Skepsis eines x-ten Nebenprojekts beiseite gefegt, ob die Scheibe jetzt einschlägt wie eine Interkontinentale Rakete vom Typ Trident wird sich allerdings erst zeigen müssen.
Anspieltipp: Black Velvet Wings, Luciferian call, World Destruction
Wertung: 8,5 / 10 Gesamtlänge: 47:11min
Tracklist 1. The Trident 2. Jaws of Satan (Spawns of hell) 3. Nemesis 4. Black Velvet Wings 5. Stockholm bloodbath 6. Luciferian call 7. Blackened Soul 8. Slaves to anguish 9. World destruction 10. Mephisto Website der Band: http://www.trident666.com oder http://www.myspace.com/tridentofficial
Label: Regain Records / VÖ 22.03.2010
-------------- No Glatz - No Glory
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Beitrag Nummer: 2
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Runes In My Memory
Prayer of Death
Gruppe: Bangerfront
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Mitglied Bewertung: 4.33
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Geschrieben: 06.04.2010, 22:17 |
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Du Sack! Hast dir ja Zeit gelassen mit dem Review! Aber was ich da lese, entlockt mir ein breites Grinsen! Wenn die Scheibe so ist, wie beschrieben, ist sie schon gekauft!
-------------- Only two things are infinite: the universe and human stupidity, and I'm not sure about the former.
- A. Einstein
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Beitrag Nummer: 3
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Slaypultura
Prayer of Death
Gruppe: Bangerfront
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Geschrieben: 07.04.2010, 11:21 |
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Noch nie davon gehört, junger Mann Gut Ding will Weile haben!! Und das Review is wieder ganz fein geworden! Alle benötigten Infos über Bandmitglieder und Klang der Platte sind mit netten Metaphern umschrieben, wies eben sein soll. Was die Eingängigkeit betrifft kann ich dir nur zustimmen, Exo, beim ersten Reinhören der online gestellten Bretter haben sich die Riffs noch nich in mein Ohr gefressen. Aber ma abwarten, kann ja alles noch werden..
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Beitrag Nummer: 4
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BöseDän
Typist from Hell
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Mitglied Bewertung: 4.5
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Geschrieben: 07.04.2010, 12:22 |
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Wie gewohnt ein fettes Review von unserem Urpapst!
Hab inzwischen auch die komplette Platte gehört und ich muss sagen, dass ich bei dieser Besetzung doch etwas mehr erhofft habe... Ist zwar alles nicht übel, kaufen würde ich mir das aber nicht.
-------------- Life: a sexually transmitted disease
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Beitrag Nummer: 5
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Beitrag Nummer: 6
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Exorzist
Total Satan
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Seit: 04.2002
Mitglied Bewertung: 4.64
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Geschrieben: 08.04.2010, 15:11 |
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Anhören ist immer keine Schlechte Idee ... aber wie schon beschrieben entfaltet sich die Scheibe erst nach mindestens 4-5maligen Durchläufen. Mein erster Eindruck war auch nicht gleich - wow, ne tolle Scheibe - von daher hab ich dem Teil mehr Durchläufe gegönnt und siehe da, die Scheibe kann doch was ! Von daher kann man erst richtig das Album beurteilen wenn man sich die Songs mehrfach reingezogen hat. Wer dann immer noch nicht überzeugt ist, hat halt einen anderen Geschmack, ich persönlich finde die Scheibe mittlerweile echt gelungen !
-------------- No Glatz - No Glory
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Beitrag Nummer: 7
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Exorzist
Total Satan
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Geschrieben: 15.04.2010, 16:16 |
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Und Runes ?
-------------- No Glatz - No Glory
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Beitrag Nummer: 8
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Runes In My Memory
Prayer of Death
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Geschrieben: 15.04.2010, 18:04 |
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Grundgütiger! Hab mir die Scheibe gekauft! Sau geil! Aber hast Recht, die Scheibe muss man sich mehrmals anhören... dann rattert sie richtig!
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