Allgemein - Cat Stevens: Das Einreiseverbot in die USA wächst sich zum Politikum aus
Am Rande der UN-Vollversammlung in New York habe der britische Außenminister Jack Straw sich bei seinem US-Amtskollegen Colin Powell über die Maßnahme beschwert, bestätigte ein Sprecher des britischen Außenamtschefs am Mittwochabend. Straw habe das Einreiseverbot als unnötig und falsch kritisiert. Den britischen Geheimdiensten lägen keine Beweise dafür vor, die den 56-Jährigen in irgendeine Nähe mit terroristischen Gruppen bringe.

Die USA hatten am Dienstag einen Passagierjet zu einem abgelegenen Flughafen dirigiert, nur weil der zum Islam konvertierte Stevens an Bord war. Der 56-jährige Yusuf Islam, wie der Musiker heute heißt, steht auf der „Watch List“ der US-Behörden.

Bei der Landung der aus London kommenden United-Airlines-Maschine auf dem Airport Bangor im US-Staat Maine wurde Islam nach US-Medienberichten von zwei Bundespolizisten in Empfang genommen. Nach kurzer Befragung durch das FBI und die Einwanderungsbehörde wurde ihm die Einreise aus Gründen der nationalen Sicherheit verwehrt.

Stevens hatte seine Musikerkarriere Ende der 70er-Jahre beendet, nachdem er mit Hits wie „Morning Has Broken“ weltberühmt geworden war. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er zwei Songs, in denen er seine Opposition zum Irak-Krieg der USA zum Ausdruck brachte. Im Internet verbreitete der Gründer einer moslemischen Schule in London mehrere Erklärungen gegen die Gewalt islamischer Extremisten, in denen er die Terroranschläge vom 11. September ebenso verurteilte wie das Schulmassaker im Nordkaukasus.
Quelle: focus.de
UnDerTaker am 28.09.2004, 13:29