Musik - CORROSION OF CONFORMITY - veröffentlichen neues Album »No Cross No Crown
 Wann auch immer CORROSION OF CONFORMITY ein neues Album veröffentlichen, schenken ihm die Leute Aufmerksamkeit. Doch ihr neuestes Werk stellt ein wahres Großereignis dar. Denn es ist eine gefühlte Ewigkeit her, dass CORROSION OF CONFORMITY neues Material mit Sänger/Gitarrist Pepper Keenan als Fronter aufgenommen haben. Immer wieder gab es Gerüchte, dass sich das legendäre Southern Rock-Outfit wiedervereinen würde, um die Szene erneut aufzumischen. Nachdem er den Globus knapp ein Jahrzehnt lang als Gitarrist der New Orleans-Supergroup DOWN bereist hatte, nahm Keenan 2014 wieder Kontakt mit dem CORROSION OF CONFORMITY-Kern um Woody Weatherman, Mike Dean und Reed Mullin auf, um sich ausgedehnt auf Tour zu begeben. „Reed rief mich an und fragte, ob wir vielleicht ein paar Shows zusammen spielen könnten“, erinnert sich Keenan. „Ich sagte: ‚Lass uns einfach nach Europa gehen und sehen, ob das Ganze funktioniert.‘ Also haben wir uns nach Europa begeben und kehrten schließlich innerhalb eines Jahres viermal dorthin zurück... Wir waren ein Jahr lang unterwegs und haben dann vor zehn oder elf Monaten mit den Aufnahmen begonnen.“

Und nun hat das ewige Warten ein Ende. CORROSION OF CONFORMITY kehren mit »No Cross No Crown« zurück - einem Album, das einen glauben lässt, dass zwischen »In The Arms Of God« (2005) und heute keine Zeit vergangen sei. Des Weiteren startet nicht nur dessen Vorverkauf, die Band präsentiert mit 'Cast The First Stone' auch direkt einen ersten Track vom neuen Album. Hört ihn Euch hier an: https://youtu.be/ljxyItzRZm4

CORROSION OF CONFORMITY haben »No Cross No Crown« mit Langzeit-Produzent John Custer in North Carolina aufgenommen. Dabei haben sich die etwa 40 Studiotage über ein ganzes Jahr verteilt. „Wir haben uns Zeit gelassen und uns nicht unter Druck gesetzt“, verrät Keenan. „Ich habe mich von New Orleans aus dorthin begeben und wir haben vier oder fünf Tage am Stück genutzt und einfach reingehauen. Das Ganze hat echt Freude bereitet, als hätten wir Demos in einem Studio aufgenommen. Wir waren gleichzeitig am Schreiben und Aufnehmen. Wir haben Parts aus den alten Zeiten genommen, die wir für gut befunden haben, und hatten keine Angst, einen Schritt zurück zu machen. Auf diese Weise hat sich das Album quasi selbst geschrieben.“

Einige der neuen Tracks hätten locker auch auf »Wiseblood« oder »Deliverance«, zwei von CORROSION OF CONFORMITYs meistgeschätzten Platten, vertreten sein können. Auf »No Cross No Crown« treffen Stampfer wie 'The Luddite', 'Little Man' und 'Forgive Me' auf melancholische Gitarren-Zwischenspiele wie 'No Cross', 'Matre's Diem' und 'Sacred Isolation' - wie es einst SABBATH in den 70ern gemacht haben. „Wir haben auf »Deliverance« damit begonnen“, stellt Keenan klar. „Ich habe meine eigene Theorie dazu aufgestellt: Wenn du ein Album fließen lassen willst, musst du es hin und wieder ein bisschen unterbrechen. Wenn du eine Verschnaufpause brauchst, schreibe ein Interlude. Ich liebe diese sanften Stücke, um alles andere einfach auszusperren. So erhalten die jeweils nächsten Songs eine noch härtere Wirkung.“

Der ikonische Albumtitel wurde bei einem kürzlichen Tourstop in England gefunden. „Wir haben in einer Kirche aus dem 17. Jahrhundert gespielt, die zu einem Kulturzentrum umfunktioniert worden ist“, erinnert sich Keenan zurück. „Die Umkleide hatte dreckige Glasfenster, wovon eines diesen armen Kerl zeigte, der enthauptet wird. Darunter war ‚No Cross no crown‘ zu lesen. Dieser Satz blieb mir in Erinnerung. Wir wollten uns damit nicht einschränken, aber wir haben dieses Thema als Katalysator genommen, um Songs zu schreiben.“

»No Cross No Crown« hat also viel weniger mit Politik oder Religion zu tun, als sein Titel vermuten lässt. „Ich finde, dass sich jeder generell von dieser Denkweise entfernen sollte“, legt Keenan dar. „Dort draußen scheint heutzutage alles ein einziges Chaos zu sein. Wir sollten damit beginnen, wieder Mensch zu sein, wir sollten uns um uns und um die einfachen Dinge kümmern. Für uns ist ‚No cross no crown‘ ein Thema, mit dem es sich zu beschäftigen gilt, weshalb es über die ganze Albumdauer in drei Songs Erwähnung findet. Wir haben es einfach eingebunden, wenn es gepasst hat.“

»No Cross No Crown« ist definitiv ein Beweis für CORROSION OF CONFORMITYs meisterliche Fähigkeiten. „CORROSION OF CONFORMITY und die vorherigen Alben, die ich mit ihnen gemacht habe, sind nicht einfach weg“, merkt Keenan an. „Es ist eine Ehre, endlich zurück zu sein und die Möglichkeit geboten zu bekommen, es nochmal richtig anzugehen, anstatt irgendein Reunion-Ding durchzuzuziehen. Noch bevor wir die Scheibe geschrieben haben, waren wir ein Jahr auf Tour und haben gesehen, dass das Interesse vorhanden ist, und dass es eine Lücke gibt, die wir füllen können. Das ist vom ersten Tag an CORROSION OF CONFORMITYs Plan gewesen. Wir scheuchen niemanden auf und werden uns nicht irgendwelchen Trends anschließen. CORROSION OF CONFORMITY bleibt CORROSION OF CONFORMITY.“
Exorzist am 13.11.2017, 06:36