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Konzertbericht zum Maryland Death Fest
Samstag, , Baltimore / USA



Maryland Death Fest 2009
Das Maryland Death Fest findet mitten in der Stadt Baltimore im Bundesstaat Maryland in den USA statt. Drei Tage lang traten auf dem mittlerweile 7. Maryland Death Fest alle Bands mit Rang und Namen der Richtungen Death- und Black Metal sowie Grindcore auf. Mir war es gegönnt zumindest am Samstag das Festival besuchen.

Organisiert wird das Festival von Begin an von Ryan and Evan, den beiden wurde auch von vielen Bands live nochmals für die Organisation und das Möglichmachen solch eines Festivals in den USA gedankt. Der Schwerpunkt des MDF liegt klar auf Death Metal und Grindcore, Black Metal war nur mit wenigen aber hochkarätigen Bands wie Mayhem, Absu und Aura Noir vertreten. Das 3-Tages-Ticket kostete 115 US$ also um die 100 Euro, Tagestickets entsprechend weniger.
Die ausverkaufte Veranstaltung fand im Sonar statt, was, wie ich später feststellte, ein dreigeschossiges umgebautes Parkhaus ist. Das Festivalgelände sah aus wie ein kleiner gesperrter Straßenzug, im Außengelände waren einige Merchandisestände aufgebaut und auf den kleineren Rasenflächen lungerten etliche Banger in Schatten der Bäume um sich bei den gut 30° etwas abzukühlen. Essen gab es im Außenbereich an einem Stand der gegrillte Hamburger, bestehend aus ein monströsen Frikadelle, sowie Pizza, Hotdogs und Pommes anbot. Das Wetter war toll, wie schon erwähnt gut 30° warm, blauer Himmel und Sonnenschein.
Metalpresse war kaum zu sehen und deutsche Pressevertreter waren ebenfalls keine auszumachen, so dass dieser Bericht hier wohl einer der wenigen "echten" Liveberichte von dem USA-Festival in Deutschland sein sollte.
Das Sonar hat 2 große Ein- und Ausgänge und ist im inneren komplett Schwarz gestrichen. Ein großer Konzertraum mit Beamer und Leinwand sowie mehreren Bars erwarteten den geneigten Banger. Weiter gab es noch zwei große Räume mit Verkaufständen von Labels und Bands, sowie einer großen Bar mit Chillecke. Draußen hatte man für die Headliner Gigs eine mittelgroße Bühne aufgebaut, hier sollten ab 16:45 Uhr die Headliner HAIL OF BULLETS, BRUTAL TRUTH, IMMOLATION, ATHEIST, NAPALM DEATH und BOLT THROWER auftreten.
Schon von weitem konnte man die Musik rumpeln hören, so war es nicht schwer das Sonar zu finden. Die Fangemeinde teilte sich zu gleichen Teilen in Death- Black und Grindcore Fans auf. Am meisten interessierte mich bei meinem ersten Festivalbesuch in Amerika wie denn die Metalfans so drauf sind. Ich konnte feststellen dass die Scene nicht großartig von der Europäischen abweicht. Es waren zwar weniger Langhaarige da aber dafür war
Foto: Pit mit Paul und Bob von HAIL OF BULLETS
Paul und Bob von HAIL OF BULLETS
nahezu jeder mehr oder weniger stark tätowiert, vor allem das "mehr" war hier auffällig. Auch gab es auffällig viele Piercings zu bestaunen auch sind hier in USA auch die Mädels ziemlich heftig tätowiert, da ist das Ganzkörpertattoo deutlich öfter zu sehen als eines dieser Arschgeweihe die in Deutschland an der Tagesordnung sind. Die Stimmung war relaxt, kein Stress, keine Randale, keine blutigen Nasen oder Deppen im Moshpit wie von alten Slayer Videos aus den USA gewohnt.
Einige Handrücken waren mit dem X der Straight Edge Bewegung markiert, was mich aber nicht davon abhielt zum Eingang zu gehen, meinen Ausweis vorzulegen und mir ein "Drinking age verified" Armband zu holen. So gewappnet stand dem ersten kühlen Bierchen nichts mehr im Wege. Für 2,5 US$ war das Dosenbier, was in mehreren, mir alle unbekannten Marken, angeboten wurde, echt preiswert und fanfreundlich. Bei der Hitze war es klasse dass, wie in USA üblich, Trinkwasser kostenlos für alle zur Verfügung gestellt wurde. So konnte man zwischen den ganzen Bieren auch mal ein schönes kühles Wasser gegen die Hitze trinken.
Nach gut einer Stunde wurde ich vom ersten und einzigen Deutschen angesprochen der mich aufgrund meines Party.San T-Shirts als Deutscher ausmachte. Götz, so hieß der Landsmann (und hat nichts mit dem RockHard Götz zu tun) der seit 10 Jahren in den USA lebt und vom Import von Modelflugzeugen lebt, erklärte das viele Europäische Bands auf Equipment von MISERY INDEX und einiger von den Veranstaltern gekaufter Gitarren spielten. Dass sie kein eigenes Equipment mitbringen durften, hatte vermutlich
Foto: HAIL OF BULLETS
HAIL OF BULLETS
damit zu tun dass sonst eine Arbeitserlaubnis für die USA nötig gewesen wäre - echt krass die Amis. Auch sei gestern bereits der wie immer von den Engländern BOLT THROWER selbst organisierte und hergestellte Merchandiseverkauf  nach gerade mal 10 Minuten ausverkauft gewesen. Heute sollte um 16 Uhr noch mal Merchandise von BT verkauft werden.
Als HAIL OF BULLETS mit ihrem Soundcheck begannen versammelte sich gleich eine begeisterte Meute vor der Bühne im Außengelände. Martin van Drunen hatte seine Mühe den Leute zu erklären dass es sich nur um den Soundcheck handelte und man sich noch etwas gedulden müsse.
Im Innenraum wurde schon seit geraumer Zeit gegrindet was das Zeug hielt. Dazwischen wurde es mit UNERATHLY TRANCE auch mal doomig. Danach wurde von CROWPATH Grind serviert der auch mal in die Mathcore Richtung abdriftete, dann mal wieder doomig oder auch mal ultrafett wie Misery Index klang.
Der Sound im Konzertraum was im allgemeinen gut aber auch extrem basslastig. Zu ROTTEN SOUND füllte sich die Halle komplett, so dass sogar der Circlepit keinen Platz mehr zum moshen hatte. Draußen begannen derweil HAIL OF BULLETS ihren Gig 15 Minuten früher. Das Interesse an den Niederländern war groß, so waren die ersten
Foto: Sonar, Baltimore
Sonar, Baltimore
4 Reihen vor der Bühne schon 30 Minuten vor dem Gig besetzt waren. Der Gig war richtig geil und die Jungs zeigten sich von ihrer besten Seite und boten eine energiegeladene Show. Die Amis feierten den fetten kriegerischen Death Metal ab und der erste Circlepit des Tages wurde angezettelt. Nach dem Gig hatte ich Gelegenheit mit Paul Baayens, Gitarrist bei Asphyx und Hail of Bullets, ein Interview zu führen. Später traf ich dann auch Martin van Drunen und wir hatten kurz Zeit unseren Asphyx Gig im Oktober zu besprechen. Martin erzählte dass er und seine Asphyx Bandkumpels stinksauer auf die Norweger Mayhem seien. Diese hatten am Abend zuvor ihren Gig extrem überzogen und damit musste der Headlinergig von Asphyx stark gekürzt werden, da die Auftritte im Außengelände um 23 Uhr beendet sein müssen. Die Aktion hätte auch Backstage noch zu lauten und deutlichen Worten der Niederländer in Richtung der Black Metaller von Mayhem geführt. Immer wieder wurde Martin von enthusastischen Fans zu Fotoshootings gerufen was unser Gespräch oft unterbrach und auf Dauer nervte. Im Innenraum stand eine Schlange von ca. 50 Leuten bereits gut eine Stunde vor Öffnung des BOLT THROWER Merchandiseraumes an. Im Publikum entdeckte ich dann auch Shane Embury Bassist von NAPALM DEATH und Sänger Kevin Sharpe von BRUTAL TRUTH, diese waren zusa
Foto: mit Napalm Death und Brutal Truth
mit Napalm Death und Brutal Truth
mmen unterwegs und hatten sich wohl selbst mit T-Shirts eingedeckt. Überhaupt hatten sich viele Bands unter das Publikum gemischt.
BRUTAL TRUTH begannen vor vielen Fans auf der Außenbühne mit schlechten Sound der im laufe des Gigs aber besser wurde. Wie gewohnt sprang Sänger Kevin mit seinem Strohcowboyhut auf der Bühne rum und der Drummer machte seine faxen. Mir war das Ganze etwas zu dünn so wechselte ich zwischenzeitlich in den Innenraum um die Schwedischen Grinder BIRDFLESH zu sehen. Ihr Goregrind und Songs wie "Cat mouth" brachten ein volles Haus und super Stimmung. Der Dreier mit singenden Drummer und Basser war für mich eine der Überraschungen des Abends, sogar ein LP der Jungs erstand ich noch an deren Merchandisestand. Zuvor hatten MISERY INDEX die Hütte zum kochen gebracht. Gewohnt aggressiv ballerten sie ihren Death- Grind in die Menge dass keine Auge trocken blieb. Ich freue mich schon riesig die Amis im August auf dem Party.San wiederzusehen.
Die old school Recken ATHEIST spielten nach IMMOLATION vor leicht geschrumpften Publikum. Der Mathmetal mit Death und Jazz Elementen war zwar ganz nett aber kein wirklich großer Reißer. Inzwischen hatte ich auch die Londoner Metalfraktion zum größten Teil bestehend aus Mitgliedern von DESTRÖYER 666 (die leider erst am nächsten Tagen spielen sollten), Razor of Occam und Adorior getroffen. Matt von Razor of Occam (und Deströyer 666) nutzte die Gelegenheit sich noch für unser CD Review zu bedanken. Ian von Deströyer und Razor erklärte dass sie als nächstes auf dem RockHard Festival und dann auf dem Festung Open Air in Bitterfeld spielen werden. Auf dem FAO konnten wir die Jungs denn auch später bei einem sensationell geilen Gig bestaunen (siehe Bericht und Fotos vom FOA).
NAPALM DEATH waren offensichtlich einer der Topacts für die Fans in Baltimore. Mittlerweile war im Innenraum das Programm unterbrochen und alle Fans waren nun draußen und nahmen jeden Song der Engländer mit Begeisterung auf. Der Klassiker "Scum" wurde vom Publikum vehement gefordert und dann auch in der Mitte des Sets gespielt. Sänger Barney machte extrem lange Ansagen und erklärte zu jedem Song die Hintergründe. Zwischendurch wurde dann auch das bekannte Dead Kennedys Cover "Nazipunks fuck off" gespielt. Der Britische Grind war so richtig nach dem Geschmack der Fans und so wuchs der Circlepit trotz des Gedränge auf gut 15 Meter Durchmesser an.
Foto: Bolt Thrower
Bolt Thrower
BOLT THROWER spielten ihren Headlinergig dann bis 23 Uhr und begeisterten die Massen. Schon bei dem ersten Song ging der Punk ab, es wurde geschoben, gemoscht und Fäuste wurden gen Himmel gereckt, dies sollte mindesten 5 Songs anhalten bis die Meute sich etwas ausgetobt hatte.
Zwischenzeitlich arbeitete ich mich nach hinten durch und trank noch ein paar Cola-Whiskey mit den Engländern. Im Innenraum ging es dann nach 23 Uhr wieder weiter und es sollten mit Phobia, General Surgery und Wolves in the Throne Room noch 3 weitere Bands aufspielen.
Kurz vor Mitternacht machte ich mich dann auf um noch die letzte U-Bahn zum Hotel zu erwischen.
Als Resümee lässt sich festhalten dass es ein geiles Metalfestival war, nicht mehr aber auch nicht weniger. Da das MDF letztendlich ein Metalfestival ist welches sich nur minimal in Sachen Publikum, Location und Organisation von europäischen Festivals unterscheidet, die Stadt Baltimore selbst auch nicht so der Brüller ist, lohnt es sich nicht wirklich dafür die halbe Welt zu reisen.

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