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Interview mit Martin Leth Andersen von STRYCHNOS

StrychnosStrychnos - Blut, Knochen, Gedärme und vier wackere Dänen, die euch mit ihrem Death 'n' Black Metal kalt den Schauer über den Rücken jagen. Rasante Riffs, hasserfüllte Vocals und ein Drumming jenseits von Gut und Böse – Ich übertreibe? Vielleicht, aber was ist wenn nicht? Auf ihrer Deutschlandtour verriet mir Frontmann Martin Leth Andersen, dass sie an ihrem Debütalbum arbeiten. Für mich Grund genug da mal ein wenig nachzuhaken, warum das Ganze vierzehn Jahre gedauert hat.
HIO-Eik: Was für eine Ehre, dass du dir Zeit für mich nimmst, Mr. MLA! Meine Fragen sind nichts für schwache Nerven, hehe! Bereit?
MLA: So bereit wie man nur sein kann – leg los! Keine Kompromisse!
HIO-Eik: Strychnos? Was zur Hölle soll das überhaupt bedeuten?
MLA: Strychnos ist das griechische Wort für „Strychnin“ - ein verdammt tödliches Gift, welches aus einer Pflanze gewonnen wird und keine Spuren hinterlässt. Das Zeug hat schon vor hunderten Jahren unzählige Leute um die Ecke gebracht.
HIO-Eik: Ihr seid eine wirklich starke Liveband! Habt ihr so etwas wie Rituale, wenn ihr die Bühne entert? Dem dunklen Lord huldigen? Ein Hühnchen opfern? Erzähl es uns!
MLA: Im Grunde genommen bereiten wir uns nur körperlich auf den Gig vor. Wie du gesehen hast, haben wir jede Menge Blut, Knochen, Gedärme und so weiter, die alle an ihren Platz müssen. Das ist ein ziemlich großer Aufwand für uns. Persönlich pusche ich mich mental auf und konzentriere mich. Keine Opfer, keine Huldigungen, einfach nur Hass, der darauf wartet zu explodieren.
HIO-Eik: Kannst du uns in ein paar Sätzen den dänischen Metal Underground beschreiben? Strychnos waren ja schon für ein paar Gigs in Deutschland. Gibt es Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede?
MLA: Wenn ich den dänischen Underground in einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es „gespalten“ oder „zersplittert“. Die Leute versuchen sich selbst weiter voran zu bringen und lassen die anderen Musiker auf der Strecke. Außerdem wird alles in winzige Schubladen gesteckt. Vielen der „true“'en Untergrundkrieger passt es nicht, wenn Newcomer versuchen dazu zugehören. Das Einzige, bei dem ich mir wirklich sicher bin ist: Ich passe nicht in diese zwiespältigen Kategorien! Über die Jahre hatte ich deshalb schon einige Konfrontationen – und es werden mit Sicherheit noch weitere folgen. Um dich ein wenig für den dänischen Underground zu sensibilisieren, solltest du einige Bands anchecken: Altar of Oblivion, Undergang, Pustulation, Deus Otiosus, Cerekloth und noch ein paar mehr.
HIO-Eik: Was erwartet uns nach eurer brachialen und knochenzermalmenden MCD „Undead Unsouls Unbound“?
MLA: Na unser Debütalbum wartet! Anfang 2013 wollen wir es veröffentlichen. Sechs Tracks sind bereits fertig und das Konzept für die Texte und das Coverartwork steht! Es wird jeden Tag daran gearbeitet, um das Biest zu entfesseln. Erwartet ein ernsthaftes, brutales, melodisches und tiefgreifendes Death Metal Schauspiel der Marke „Strychnos“. Das Ziel ist, ein Album zu erschaffen, auf das wir stolz sein können. Wir werden unsere Arbeit sicher mit dir teilen!
HIO-Eik: Sind deine wilden, unbändigen Jahre vorbei, oder startest du jetzt erst richtig durch und stellst diese verrückte Welt auf den Kopf?
MLA: So wie ich das sehe, haben musikalisch die wilden und unbändigen Jahre erst begonnen. Ich habe neun Jahre lang meine Tochter großgezogen und studiert - konnte aber nie so viel spielen wie ich wollte. Jetzt möchte ich all die Dinge machen, für die ich keine Zeit hatte: unendlich viele Gigs mitnehmen, Alben veröffentlichen und dafür (hoffentlich) den Respekt bekommen, den sie verdienen. Aber in vielerlei Hinsicht sind die wilden Jahre doch vorbei. Dumme, illegale und verrückte Sachen hat man ja auch mal gemacht. Sprichwörtlich bin ich aber mit mir im Reinen. Strychnos
HIO-Eik: Wie schwer war es für euch ein Label zu finden? Leisten Rico bzw. F.D.A. Rekotz gute Arbeit?
MLA: Wir hatten einige Probleme. Rund 25 Anfragen haben wir an relevante Labels versendet – weniger als die Hälfte hat geantwortet. Ohne Glück. Neben den Standartantworten wurde auch öfters auf die Finanzkrise verwiesen. Rico hat uns angeschrieben – und das, obwohl wir gar keinen Kontakt mit F.D.A. aufgenommen hatten. Ich denke, er hat von uns durch DEUS OTIOSUS gehört, einer dänischen Death Metal Band, die er schon unter Vertrag hatte. Kurz nachdem der Deal abgeschlossen war, begannen wir das Cover zur EP „ Undead Unsouls Unbound“ fertig zu gestalten. Klar, Rico und F.D.A. machen einen super Job! Ich denke nicht, dass wir sonst die Leute so erreicht hätten, wie es der Fall ist, denn durch unsere Black Metal Wurzeln unterscheiden wir uns von den reinen F.D.A. Death Metal und Grindcore Bands. Aber die Jungs haben uns klasse promotet und unsere Promos an alle Orte und Leute geschickt, die wir vorgeschlagen hatten.
HIO-Eik: Eure erste Demo erschien 1998. Zwei Jahre später folgte eure Single „Terror Lies Within“. Elf verlucht lange Jahre danach habt ihr erst eure EP aufgenommen. Ist das euer Ernst? Was ist passiert?
MLA: Wir sind todernst – immer. Nach einer fünfjährigen Pause, in der die Band vollkommen auf Eis lag, da wir alle in anderen Bands spielten, begannen wir mit einem neuen Lineup und spielten viele Gigs in Dänemark, Schweden und auch Belgien. Wir haben uns vielleicht zu viel auf unsere Live-Auftritte konzentriert, denn die Veröffentlichung der EP verschob sich immer weiter und weiter nach hinten. Dazu kam noch, dass wir alle in der Endphase unserer Ausbildungen waren und uns mehr auf die Sachen neben der Musik fokusierten. Der Aufnahmeprozess war lang und hart, da wir viel in dem Heimstudio unseres Gitarristen selbst machen mussten. Doch nun schlagen wir zurück und versuchen unser Fulllenght Album in einer angemessenen Zeit zu veröffentlichen. Nie wieder eine elfjährige Pause, das steht fest!
HIO-Eik: Gibt es irgendwelche Bands oder Personen, die deinen musikalischen Werdegang geprägt haben? Dänische vielleicht?
MLA: Ja klar, ich werde von vielen Bands und Musikern inspiriert. Das gilt natürlich auch für den Rest der Band. Persönlich hat mich die dänische Szene aber nie wirklich vom Hocker gerissen, obwohl es doch einige gute Bands hier gibt! Wenn ich aber jemanden aus Dänemark nennen müsste, dann wäre es wohl der „all time classic“ KING DIAMOND. Musikalisch betrifft das STRYCHNOS allerdings nicht, doch seine Aufmachung, Bilder und Songtexte haben mich schon in jungen Jahren beeindruckt. Er war der erste Konzeptmusiker auf den ich gestoßen bin und das ganze Drumherum hat einfach immer gepasst. Unser Horrorkonzeptalbum, an dem wir ja gerade arbeiten, ist mehr oder weniger ein Tribut an den King, da mich seine lyrische Herangehensweise schon immer weggeblasen hat.
HIO-Eik: Welchen Rat würdest du, als Jemand, der schon einige Lebenserfahrung hat, jungen Bands in diesem harten Geschäft mit auf den Weg geben?
MLA: Oh, das ist schwierig. Ich glaube eine junge Band würde lieber ein paar Ratschläge von jemanden hören, der ein bisschen erfolgreicher ist als ich, haha! Mein einziger Rat wäre: Schreibt die ersten fünf Gedanken auf, die euch in den Sinn kommen, wenn ihr an eure Band denkt. Sollte einer von denen „viel Kohle verdienen“ sein, dann verlasst die Band und sucht euch einen richtigen Job! Und behaltet ihn auf jeden Fall!
HIO-Eik: Bring es noch einmal auf den Punkt: Können wir mit der geballten Macht von Strychnos rechnen?
MLA: Diese geballte Macht ist erst einmal in weite Ferne gerückt. Da Jonas die Band verlassen hat sind wir nur noch zu dritt. Der Songwriting-Prozess ist zum Glück nicht beeinträchtigt und so arbeiten wir kontinuierlich an unserem Album. Wenn das neue Machwerk aufgenommen ist, suchen wir für Jonas einen Ersatz.
HIO-Eik: Oh.. Jonas hat die Band verlassen? Private oder musikalische Differenzen?
MLA: Ja, Jonas hat sich dazu entschieden, die Band zu verlassen. Er hat mehr und mehr Aufmerksamkeit in sein eigenes Projekt investiert und ich denke, der Stil von Strychnos hat ihm nicht mehr richtig zugesagt. Er ist eher der klassische Doom Typ. Seit geraumer Zeit hat sich seine Hingabe immer mehr verringert. Ich bin mir sicher, dass wir mit diesem Verlust wachsen werden und wir wünschen ihm viel Glück mit seinem anderen Projekt. Strychnos machen erstmal zu dritt weiter: A lesson in terror has just begun!
HIO-Eik: Wie du zum Anfang schon sagtest: Keine Kompromisse! Ich bin mir sicher, ihr werdet tun, was nötig ist, um eure Aufnahmen zu beenden! Nun gut, Mr. MLA.. keine Fragen mehr offen! Danke für's Zeitnehmen – ich fühle mich geehrt. Viel Erfolg! Die letzen Worte gehören dir:
MLA: Danke für das Interview und deine Unterstützung, Eik! Wenn unser erstes Album Anfang des nächsten Jahres erscheint, nehmt euch die Zeit und hört mal rein. Es wird noch besser und zusammenhängender als unsere letzte Veröffentlichung, bei der die Songs über Jahre geschrieben wurden. Aber dieses wird euch das volle, bizarre Potential von Strychnos präsentieren. Wir sehen uns auf der anderen Seite - in horror sacred and torture divine!

Anfang 2012 // Eik aka Runes