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Albuminfo

agrypnie - grenzgänger / pavor nocturnus
Band:
Agrypnie
Album:
Grenzgänger / Pavor Nocturnus
Genre:
Black Metal
VÖ-Datum:
Spielzeit:
63:59/65:3
Wertung:
7 / 10
Reviewdatum:
Autor:
Alucard
ID:
1228
Views:
1243

Review

Neues Album, zwei Titel und über zwei Stunden Spielzeit: Agrypnie haben was vor.

Musikalisch bleiben sie dem eingeschlagenen Weg treu, der urbane Black Metal zieht seine Kreise bis zu Elementen aus flächigem Postrock. Und in diversen Momenten treibt es das Songmaterial auch auf melancholisch dunklen Hardcore zu, die Klangfarbe wechselt dann von tiefschwarz in strassendreckgetränktes Grau.
Damit passen sie gut zu der Vielzahl junger Bands die das Genre BM im Moment bereichern und die Grenzen aufbrechen, egal ob musikalischer oder ideologischer Herkunft. Guter Black Metal muss keinen Waldbezug mehr haben oder möglichst "true" daherkommen, die Zeiten von Engstirnigkeit und Einzeldenken sind vorbei. Bei all dem sollte man im Hinterkopf haben das Agrypnie schon seit 2004 aktiv ist, da war an eine Menge Bands die jetzt die Republik durchreisen noch gar nicht zu denken.

Gleich der erste Titel gibt mit seiner zehnminütigen Laufzeit die Richtung vor, aus dem düsteren Klangnebel erhebt sich eine wütende Gestalt die dem Rest der Gesellschaft ihre ganze Verbitterung entgegegenschreit. Von der Instrumentenfraktion vorangetrieben gibt es wenig Lockerung – immer weiter drängend frisst sich "Auferstehung" durch die Gehörgänge.
Sucht man den roten Faden in Grenzgänger dann wäre das wahrscheinlich gefühlte Apathie oder Ernüchterung die in Trotzigkeit und Kampfeswille umschlägt. Ganz nach dem Motto: "Wenn das Leben dir Zitronen gibt dann mach Limonade daraus".
"Aufgeben ist keine Option" wollen Agrypnie dir mit auf den Weg geben, egal wie beschwerlich dieser gerade ist. Dafür verwenden sie allerdings keine bunten Farben oder positven Mantras, eher wollen sie aufzeigen das man mit seinen Gedanken und Problemen nicht alleine ist.

Aber das Album kommt zu früh, der goldene Oktober will so gar nicht zu Grenzgänger passen. Agrypnie zeichnen ein ganz anderes Bild: Eine gesichtslose Grossstadt, jeder denkt an sich, empathielos, Nieselregen. Für diese Kameraeinstellung wurde mit Grenzgänger der perfekte Soundtrack erschaffen...
Kunstvoll gelingt es der erfahrenen Truppe die bitteren Texte in ein passendes Gewand zu hüllen bei dem die in deutsch vorgetragenen Gedanken auch noch problemlos zu verstehen sind. Gut ausbalanciert nennt man das dann wohl wenn Musik und Gesang sich ergänzen und trotz unterschiedlicher Färbung ein Ganzes bilden.

Etwas Kritik sei dennoch angebracht, das Schlagzeug klingt mir zu künstlich und "modern". Und ob jetzt wirklich jeder Titel (bis auf einen) über die sechs Minuten gehen muss ist Auslegungssache, hier und da wäre etwas kürzer auch okay gewesen.

Der zweite Teil hört auf den Namen "Pavor Nocturnus" und geht einen anderen Weg als "Grenzgänger. Zuerst hört man die Titel der vergriffenen Splitplatte mit Fated im etwas erneuerten Gewand. Gut gefällt mir das die Titel nicht komplett auf links gedreht wurden, soll heissen der Spirit vom ursprünglichen Material ist erhalten geblieben da man die Titel nicht auf "Agrypnie 2018" getrimmt hat. Dadurch passt hier auch das Drumming besser weil es halt etwas basisorientierter ist. Feststellen lässt sich das die über 10 jahre alten Titel auch heute noch gut funktionieren und nicht wie ein unnötig entstaubtes Artefakt erscheinen. Ob man jetzt die Neubearbeitungen des Rests plus "Neon" wirklich braucht muss der Fan entscheiden. "Neon" ist eher NoWave oder Synthpop mit weiblichem Gesang und damit quasi das Gegenprogramm zu allem zuvor gehörten. Das ist ein ganz schön krasser Bruch der für mich auch nicht nachvollziehbar ist. Danach folgen ambientartig ochestrale Versionen alter Agrypnie Titel, ich gehöre dabei zur "das Original ist mir lieber" Fraktion. Ich muss aber auch gestehen das ich mit Ambientmusik an sich nicht viel anfangen kann, Strömungen wie Ambient Black Metal oder Dungeonsynth verstehe ich einfach nicht. Für mich klingt das immer wie eine Aneinanderreihung von Intros, als Hintergrundmusik mag das ja vielleicht okay sein. Aber nach meiner Auffassung sollte Musik immer mehr sein als nur Hintergrundbeschallung, schliesslich bin ich ja nicht im Supermarkt oder im Fahrstuhl.

Auf dem Album sind ebenfalls befreundete Künstler der deutschen Szene vertreten und machen das Werk so nochmals zu etwas besonderem. Wer wo zu hören ist wird nicht verraten, aber die Stimme von Dornenreich`s Eviga ist leicht zu erkennen.
Und somit kann sich der Hörer der spannenden Aufgabe widmen herauszufinden wo zum Beispiel M.J.B. (Todtgelichter) oder J.J. (Harakiri for the Sky,Karg) tätig werden, Nocte Obducta`s M.B. Übernahm dabei noch textliche Aufgaben.

Erstaunlich ist die Tatsache das bei dem Album eine Menge von den Bands durchklingt bei denen die Bandmitglieder noch tätig sind oder waren und es am Ende trotzdem zu 100% ein eigenständiges Agrypnie Werk ist. Wer als schon Harakiri for the Sky, Nocte Obducta, Anomalie oder Heretoir im Schrank stehen hat der wird auch hier glücklich. Wenn sich dort neben Agrypnie auch Ancst oder King Apathy einfinden dann passt das ebenfalls.

Daumen hoch für Grenzgänger, Pavor Nocturnus ist in Teilen Geschmackssache.
Grenzgänger: 8,5 von 10 Punkten
Pavor Nocturnus: 5,5 von 10 Punkten
= 7 von 10 Punkten


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Kommentare

Es wurde bisher 1 Kommentar abgegeben.

Tracklist

== Tracklist "Grenzgænger" ==

1. Auferstehung
2. In die Tiefe
3. Aus Zeit erhebt sich Ewigkeit
4. Nychthemeron
5. Grenzgænger
6. Die Waisen des Daidalos
7. Die längste Nacht
8. Zu Grabe

== Tracklist "Pavor Nocturnus" ==

1. Veritas Mutabilis (Demo Rerecording)
2. Pavor Nocturnus (Demo Rerecording)
3. Agrypnie (Demo Rerecording)
4. Neon (Neuer Track)
5. Sinnflut (Orchestral)
6. Augenblick (Orchestral)
7. 16[485] - Brücke aus Glas (Orchestral)
8. Fenster zum Hof (Orchestral)
9. Cogito Ergo Sum (Orchestral)

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