Was soll man über eine Band wie GORGOROTH noch schreiben? Als eine der
Dienstältesten Black-Metal Bands Norwegens, sollten die Schwarzheimer
eigentlich jedem Black Metal Fan ein Begriff sein. Gegründet 1992 in
Bergen, Norwegen von Infernus (Roger Tieds) mit der Intention, der Welt
etwas Dunkles, Schreckliches und Satanisches zu bringen, die ultimative
Hölle. Von Anfang an hatte sich die Band dem “True Norwegian Black Metal“
verschrieben, und wich von diesem Prinzip bis heute nicht ab. 1993
erschien das erste Demo “A Sorcery Written in Blood“ gefolgt vom “Promo
Tape 94“. Die Anfangsformation bestand außer Gründer Infernal, noch aus
Sänger Hat und Schlagzeuger Goat Pervertor. Das Promo Tape verfehlte seine
Wirkung nicht, und Embassy Records nahm die Nordmänner unter Vertrag.
Somit konnte, unter Mithilfe von Basser Samoth noch im Jahre 1994 das
Debüt “Pentagram“ veröffentlicht werden. Mit diesem Album schuf die Band
ein Stück blasphemischer Brutalität die selbst im Underground
ihresgleichen suchte. Doch kurz nach dem Release des Debüts verließen Hat
und Goat Pervertor die Band, und wurden forthin von Pest und Frost
(Satyricon) ersetzt. Mit dieser Besetzung gingen die Schwarzwurzeln dann
auf Tour und spielten die Live-EP “The Last Tormentor“ ein. Kurz darauf
enterten sie wieder das Studio und nahmen das 2. Studio-Album “Antichrist“
auf, das noch im selben Jahr über Malicious Records veröffentlicht wurde.
Mittlerweile
war der Bekanntheitsgrad der Krawallbrüder schon Europaweit vorhanden,
aber der Durchbruch blieb noch aus. Dies änderte sich als man das dritte
Album “Under the Sign of Hell“ herausbrachte, diesmal mit Ares und Grim,
die Samoth und Frost ersetzten. Durch dieses Album wuchs die Schar der
Fans beachtlich, und das deutsche Label Nuclear Blast wurde auf die Band
aufmerksam. Nachdem Malicious Records kein Interesse mehr an der Band
zeigte, unterschrieb man kurzerhand bei Nuclear Blast. Und wieder drehte
sich das Besetzungskarussel weiter, Pest und Grim verließen die Band,
forthin überhahm Gaahl den Gesangsposten, der diesen bis heute noch inne
hat. Das Ergebnis war dann das wohl beste Gorgorth Album aller Zeiten:
“Destroyer – Or How to Philosophize with a Hammer“. Ein
Black-Metal-Feuerwerk das einem beim anhören immer wieder die Faust in die
Höhe strecken lässt und „Destroyer“ schreien lässt. Auf insgesamt 8 Tracks
wurde die Welt in Schutt und Asche gelegt.
Nach ausgedehntem Touren durch halb Europa, stießen 1999 schließlich
Basshexer King ov Hell und Drummer Kvitrafn zur Band. In dieser Besetzung
wurde dann 2000 das bereits fünfte Album “Incipit Satan“ eingetrümmert,
welches nicht mehr ganz so roh und ursprünglich klang wie die Werke davor.
Viele Fans schrieen “Ausverkauf“, dass sich Gorgoroth an Nuclear Blast
verkauft hätten und jetzt den Underground verraten. Aber all diese
Querelen störte die Jungs wenig, sie zogen weiterhin ihr Ding durch, und
betonten dabei immer wieder, eine wahrer Satanist störe sich nicht an
Dingen anderer Menschen.
2002 verlässt Gitarrist Tormentor die Formation, und der Rest macht ohne
Ersatz weiter, bis schließlich 2003 “Twilith of the Idols – In Conspirancy
with Satan“ das Licht der Welt erblickt. Für dieses Werk zeigte sich King
ov Hell alleine verantwortlich, was sich in einem weiteren leichten
Stilwechsel niederschlug. Aber auch dieses Album machte unmissverständlich
klar, das Gorgoroth zu den Königen des Black-Metal “Made in Norway“
gehören. 2004 verließ Drummer Kvitrafn die Band, die seitdem als Trio
agiert und Live durch Gastmusiker unterstützt wird. Man ging mit 1349 auf
ausgedehnte Tournee um die halbe Welt und legte dabei viele Konzerthallen
und Festivals in Schutt und Asche. Besucher jener Tournee werden sich
bestimmt noch daran erinnern (1349-Drummer Frost spielte die Tour mit
gebrochenem Bein).
Nach einigen Ärgernissen mit der Norwegischen Justiz entstand 2006 das 7.
Machtwerk “Ad Majorem Sathanas Gloriam“, wieder von Basser King ov Hell im
Alleingang komponiert. Nach einigen Ideologischen
Differenzen innerhalb
der Band, verließ King ov Hell die Truppe, und es wurde still um das
verbliebene Duo. Doch dann kehrte King ov Hell, fortan nur noch KING
genannt, zurück und man begann wieder mit touren. Live werden die Norweger
von den beiden Sessionmusikern Dirge Rep am Schlagzeug und Eihwaz an der
Gitarre unterstützt.
Gorgoroth leben den Black Metal tatsächlich. Am 31.04.2004 gaben die
Mannen ein Konzert in Krakau / Polen, welches auf DVD aufgezeichnet wurde.
Dabei wurden die Bühne mit vier gekreuzigten nackten Frauen und Männer, dutzenden
abgehakter Schafsköpfe und Eimerweise Blut dekoriert (siehe Bild rechts).
Nach dem Konzert erschien die Polizei und konfiszierte die Aufnahmen,
sogar in ihrer Heimat wurden sie noch von der Polizei verhört. 2004
musste Frontmann Gaahl 18 Monate in Norwegen ins Gefängnis. Er wurde für
Schuldig befunden vor im Februar 2002 auf einem abgelegenen Bauernhof
einen 40-Jährigen gequält, bei ihm einen rituellen Aderlass vorgenommen
und das
Blut getrunken zu haben. Auch Gitarrist Infernus wurde schon
von einem norwegischen Gericht zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Infernus und ein Freund sollen nach einem Clubbesuch in Bergen im April
2004 eine Frau mit in seine Wohnung genommen und dort geschlagen und
vergewaltigt haben. In einem Berufungsverfahren im Januar 2006 wurde das
Urteil in schwere sexuelle Nötigung geändert. Erst im März 2007 wurde er
wieder entlassen.
Die 2007er Tour führte die Norweger schließlich auch zum Party.San Open Air 07.
Hier konnten wir uns mal wieder live einen der rohen, genialen, höllischen Black Metal
Gigs ansehen.
Im Oktober 2007 kam es dann zum Split, Infernus wurde von Gaahl und King
aus der Band geworfen.
Zur Zeit geistern zwei Varianten unter dem Namen GORGOROTH durch die
Lande.
Die eine Variante besteht aus Gaahl, King und Hellhammer (Mayhem), die
andere Variante läuft unter der Führung von Infernus zusammen mit Tomas
Asklund, Frank Watkins und Tormentor. Regain Records hat sich dafür
entschieden mit der Infernus Variante weiter zu arbeiten. Das Album "True
Norwegian Black Metal - Live in Grieghallen" wurde 2008 von der Infernus
Variante und Regain veröffentlicht. King und Gaahl klagten dagegen und
ein schwedisches Gericht hat entschieden, dass die aktuelle Vermarktung
gegen das Urheberrecht von King und Gaahl verstößt. Regain Records ist
nun der Vertrieb verboten.
Im August 2008 enterte die Gaahl Variante ein Studio um einen neues
Album aufzunehmen.
Na dann warten wir mal ab wie es hier weiter geht...
Sebastian aka Azfares
Update: Pit aka UnDerTaker 07.10.2008
|