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Beitrag Nummer: 1
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Cosmower
Master of All Evil
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 724
Seit: 10.2011
Mitglied Bewertung: 4
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Geschrieben: 07.08.2015, 21:57 |
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Review:
AHAB - The Boats Of Glen Carrig
Das quietschebunte ( aber nicht minder großartige ) Cover der neuen AHAB - Scheibe schürt in einem die Befürchtung, daß die Band beigedreht hat, um fortan in anderen musikalischen Gewässern zu fischen - heißt, es suggeriert einschneidende Veränderungen hinsichtlich des Bandsounds. Hmmm...
Die totale Angst vor größeren Änderungen wird aber gleich durch die ersten Klänge im Keim erstickt, denn es klingt alles schonmal definitiv nach AHAB. Zwar herrscht zu Beginn mäßiger Seegang - ruhig instrumentiert, dann setzt klarer ( und verdammt guter ) Gesang ein, bis nach über 3 Minuten die vertrauten tiefen Growls sowie die gewohnte AHAB'sche Wucht als Riesenwelle über einen hereinbrechen. Sicher hat niemand, der die Entwicklung der Band verfolgt hat, vom neuen Album die düstere Bedrohlichkeit , die dem fast schon legendären Debüt "Call Of The Wretched Sea" innewohnte, erwartet. Man hält weiterhin alles auf Kurs, volle Kraft voraus und vorangetrieben, um Neues zu entdecken; doch dabei läßt man den Hafen Funeral Doom niemals am Horizont verschwinden. Damit auch für uns Landratten Klarheit herrscht: "The Boats Of Glen Carrig" knüpft genau da an, wo der großartige Vorgänger "The Giant" aufgehört hat. Man hat alles nur etwas neu ausbalanciert; somit wirken die ruhigeren Passagen noch etwas luftiger / freier sowie die wuchtigeren Momente noch schwerer und mächtiger. Alles fügt sich noch besser zum großen Ganzen zusammen. Natürlich ist die Musik von AHAB trotz der doch glänzend herausstechenden Melodicparts nach wie vor meilenweit davon entfernt, zu einer Easy Listening - Geschichte für nebenbei zu verkümmern. Ebenso wie sämtliche vorherigen Alben ist "The Boats Of Glen Carrig" ein machtvolles musikalisches Kunstwerk, auf das man sich einlassen, ja, das man entdecken und erfühlen muß ! So, wie das eben typisch für AHAB ist: "Ich bin mal eine Weile weit weg, Schatz" Dann Kopfhörer auf und abtauchen ! Kein Fan, der die Vorgänger mochte, abgesehen von den Debüt - Puristen ,denen danach alles nicht mehr düster genug war, wird vom neuen Opus enttäuscht sein ! Es ist schlicht bewundernswert, wie souverän die Jungs all die verschiedenen Emotionen zu verknüpfen verstehen, um sie sogar noch stärker wirken zu lassen.Im richtigen Moment, nach einem wunderschönen, entspannten Part, eingesetzt, kann so die Schwere noch erdrückender sein. Hier stehen totale Heavyness und entspannende Muße direkt nebeneinander. Mission somit vollständig erfüllt, zumal sich einem "The Boats Of Glen Carrig" ungewohnt schnell erschließt und die Spielzeit von über einer Stunde wie im Flug vergehen läßt. AHAB behalten hiermit also ihre Vormachtstellung im heimischen ( Funeral ) Doom inne. Da gibt's nix dran zu rütteln !!! Wenn sich so eine großartige Band immer weiter steigern kann, ringt mir das schlicht und einfach Bewunderung ab.
Wertung: 8,5 /10
Release: 28. Aug. 2015 Label: Napalm Records
Tracklist: 1. The Isle ( 10:11 ) 2. The Thing That Made Search ( 11:06 ) 3. Like Red Foam (The Great Storm) ( 6:25 ) 4. The Weedmen ( 15:00 ) 5. To Mourn Job ( 13:44 )
Bearbeitet von UnDerTaker an 11.08.2015, 17:16
-------------- ONLY DEATH IS REAL.
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Beitrag Nummer: 2
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Adyton
Evil
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 190
Seit: 08.2015
Mitglied Bewertung: 4
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Geschrieben: 31.08.2015, 16:30 |
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Sehr treffende Rezension! Mir gefällt das neue Album auch ausgesprochen gut. Ich mag das "funeral nautic" Konzept der Band einfach und finde es wirklich begrüßenswert und spannend, dass es (bisher) beibehalten wurde. Was mich neben den majestätischen (da fällt mir echt kein anderes Wort ein) Kompositionen immer wieder begeistert, ist die Stimme von Daniel Droste (Growling), die meiner Meinung nach ihresgleichen sucht. Ich finde auch sämtliche Alben-Cover ansprechend, aber das aktuelle ist einfach genial, noch mutiger, als das von "Giant", aber doch trotz aller Buntheit zeigt es gefährliche, todbringende Lebensformen und was auf der Verpackung versprochen wird, hält der Inhalt. Ein neues Album zum Tief(see)eintauchen. Nicht nur die vier Alben der Band sind meiner Ansicht jedes für sich ein Kunstwerk, ich gehe so weit und nenne die Band selbst ein Kunstwerk.
-------------- To play a wrong note is insignificant; to play without passion is inexcusable! (Ludwig van Beethoven)
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