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Beitrag Nummer: 1
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ALUCARD
Enunciator of Evil
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 3617
Seit: 09.2008
Mitglied Bewertung: 4
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Geschrieben: 05.10.2015, 16:58 |
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The 3rd Attempt Born in Thorns Dark Essence Records Vö:25.09.2015
Ziemlich unbequemes Album das mir hier vorliegt. Kein flüssiger Songverlauf, leicht chaotische Strukturen, dazu noch recht ruppig und mit negativer Aura. Also alles da was ein gutes Blackmetalalbum mit "Fuck you all" Aussage braucht? Black Metal: ja, reinrassiger Black Metal: nein. Was aber nichts macht, die Einflüsse von Thrash und Black`n`Roll sind verschmerzbar und gut eingebaut. Anfänglich "verwöhnt" das Album noch mit ziemlich simpel gehaltenem ursprünglichen Blackmetal mit typisch nordischen Trademarks. Bienenschwarmgitarren, bischen rumpelig, keifende Vocals. Spätestens beim Ende von "Dark Vision" merkt man aber: Da geht noch mehr. Melodisch, etwas langsamer, aber immer noch frostig. "Art of Domination" zerstört diesen Eindruck aber erstmal mit seinem garstigen Wesen, abgesehen von einem kurzen groovigen Mittelteil wieder ein Track der eher in Richtung des Albumeinstiegs geht. "We Defy" hat einen fein melodischen Einstieg mit flirrenden Gitarren und treibendem Drumming. Ein erster Höhepunkt, daran ändern auch die rohen Zwischenteile nichts mehr. Gebremst doomig startet das titelgebende "Born in Thorns", neben dem leidend hymnischen Klargesang keift sich Sänger Ødemark die Seele aus dem Leib. Am Tempo ändert sich nicht mehr viel was das Stück zu einem getragenen, aber tiefschwarzen Brocken macht. Genug rumgekuschelt, das ist die Ansage von "Beast Within". Schnell, fies und hasserfüllt. Danach der Einstieg von "Sons of Winter" als krasser Gegenpol, beschwörend, melodisch, temporeduziert, wie man es bei so einem Titelnamen auch erwartet. Wird im weiteren Verlauf zwar noch ruppiger, behält aber seine leichte Melodik und ist damit eines der Stücke das zuerst hängenbleibt. Und das auch zeigt das die Band zu viel mehr fähig als nur sprödes Geknüppel zu zelebrieren. Die letzten eineinhalb Minuten sind grossartig.... Auf Zuckerbrot folgt bekanntermassen die Peitsche, hier in Form von "Nekrogrammaton". Wieder ein ziemlich simpler schwarzmetallischer Hassbatzen mit dem Versuch Black`n`Roll einzubauen. Schnell weiter zu "Firestorm". Orchestrales Intro, Glockenklang und eine einsame Gitarre. Dazu beschwörender Gesang der Marke Höllenpriester...atmosphärisch alles richtig gemacht. Eineinhalb Minuten später gesellt sich der Rest der Mannschaft dazu und macht den Track zu einer mittelschnellen schwarzen Messe die vor allem von dem garstigen Gekeife lebt bevor sie vom Klavier fortgetragen wird. "Anti-Self" klingt zunächst als hätten Das Ich eine Track von Mayhem geremixt, irgendwie eher industrialblackmetalartig. Definitiv eine Geduldsprobe für alle die sich bisher mit der schwarzmetallischen Aura gut anfreunden konnten. Dazu zählt auch der hysterische Gesang der sich fast überschlägt. Das experimentierfreudigste Stück der Scheibe, damit aber auch das faszinierendeste mit einer grossen Strahlkraft. Und dann ist`s vorbei, das Debütalbum der ehemaligen Carpathian Forest Mitglieder Tchort und BloodPervertor. Zusammen mit Ødemark(ex-Midnattsvrede) und Tybalt(Fortid,Den Saakaldte) haben sie ein Album eingespielt das einen klaren Oldschool Blackmetal Vibe hat, sich aber auch nicht davor scheut mal aus dem Korsett auszubrechen. Unbequem und störrisch anfangs, braucht es einen Hörer der zuhört und sich mit ihm beschäftigt. Und bei dem Melodiefaktor und Mitsingbarkeit nicht an erster Stelle stehen. Ein kühles Werk mit einer negativ düsteren Stimmung die sich wie ein roter (oder soll ich besser sagen "roher") Faden durchs ganze Album zieht. Black Metal eben.
1. Torment Nation 2. Dark Vision 3. Art of Domination 4. We Defy 5. Born in Thorns 6. Beast Within 7. Sons of the Winter 8. Nekrogrammaton 9. Firestorm 10. Anti-Self
https://3rdattemptband.wordpress.com/ https://www.facebook.com/the3rdattemptofficial https://3rdattempt.bandcamp.com/
7,5 von 10 Punkten
-------------- BC
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Beitrag Nummer: 2
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Adyton
Evil
Gruppe: Bangerfront
Beiträge: 190
Seit: 08.2015
Mitglied Bewertung: 4
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Geschrieben: 05.10.2015, 17:41 |
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Ich höre gerade mal rein in das Album.
"Sons of the winter" gefällt mir schon mal sehr, schleppt und schiebt sich erst durch den Tiefschnee um dann auf seine Beute los zu stürmen.
Und "Art of Domination" ... yeah, das Ding geht verdammt gut ab, dank des - von ALUCARD erwähnten - groovigen Mittelteils!
Interessante Scheibe, die werde ich mir holen. Gute Review!
-------------- To play a wrong note is insignificant; to play without passion is inexcusable! (Ludwig van Beethoven)
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